304
BAUZEITÜNÖ
Nr. 38
gelangen drei Preise von 1700, 1000 und 600 M. zur
Verteilung; ein Ankauf nicht preisgekrönter Entwürfe
für je 300 M. ist Vorbehalten. Dem Preisgericht gehören
u. a. an die Architekten Baurat Radke, Beigeordneter in
Düsseldorf, Regierungsbaumeister Eckardt in Münster
sowie Regierungsbaumeister Hehl und Gemeindebaumeister
Möllers in Bottrop. Unterlagen gegen 3 M., die zurück
erstattet werden, durch das Gemeindebauamt.
Sparkasse in Juden bürg in Steiermark. Der
Direktor erläßt für Architekten deutscher Nationalität
(ohne politische Abgrenzung) ein Preisausschreiben für
Entwürfe zum 1. November 1907. Bausumme 280000 K.
Zwei Preise von 1200 und 800 K., ein Ankauf für 400 K.
Vorbehalten. Preisrichter die Architekten Prof. Job. Wist
und k. k. Baurat Leop. Theyer in Graz.
Kleine Mitteilungen
Württ. Kunstverein Stuttgart. Neu ausgestellt:
Ein Frühlingstag von A. Hengeler; Im Bierkeller von
Ad. Oberländer; Jagdgeschichten von H. Kotschenreiter;
Pflügender Bauer von F. Eckenfelder; Weidender Ochse
von Charles Toohy; Lautenspieler von Albert Schröder;
Napoleon L, Die Modistin von E. Bachrach-Baree; Auf
dem Weg zum Markt von M. Pitzner; Heimfahrt der
Fischer von H. W. Mesdag; Meine Berge, Staffelsee von
Edm. Steppes; Aus Alt-Frankfurt von P. Andorff; 5 Land
schaften von G. Mohr; 3 Porträts (Zeichnungen) von
Ismael Gentz ; Prinzessin Eitel Friedrich (Rötelzeichnung)
von H. v. Madeweiß.
Stuttgart. Die Militärverwaltung hat die Villa
Bohnenberger und einige weitere Anwesen hei derselben
zum Zwecke der Verlegung des Kriegsministeriums
vorbehältlich der Genehmigung durch den Reichstag an
gekauft. Die geplante Fortsetzung der Archivstraße würde
dieses von der Militärverwaltung erworbene Areal durch-
schneiden, weshalb diese die Stadt ersuchte, daß die
Fortsetzung der Archivstraße im Stadtbauplan gestrichen
und die Wegverbindung in andrer Weise angelegt werde.
Der Gemeinderat trat auf Antrag der Bauabteilung dem
Vorschlag der Militärverwaltung bei.
Aus Hessen. Das Rathaus von Birkenau wird
gegenwärtig unter fachmännischer Leitung wiederher
gestellt. Der interessante Bau stammt aus dem Jahre
1552; es ist der älteste Räthausbau seiner Art in der
ganzen Provinz Starkenburg. Die Fachwände sind mit
wertvollen Holzschnitzereien versehen.
Der Wiederaufbau der Burg Altena in West
falen, gegen den auch in unsrer Zeitschrift Widerspruch
erhoben wurde, scheint keineswegs sicher zu sein. Wie
die „Tgl. Rdsch.“ berichtet, wird jetzt vor allem die
Berufung einer Kommission von Sachverständigen ersten
Ranges erneut gefordert werden. Bereits im März ist
die Berufung dieser Kommission von dem Vorstande des
Ausschusses zur Feier der 300jährigen Zugehörigkeit der
Grafschaft Mark zu Brandenburg-Hohenzollern versprochen
worden, aber bis heute ist dieses Versprechen nicht er
füllt worden. Um den Freunden des Wiederaufbaues der
Burg entgegenzukommen, wird folgender Vergleich vor
geschlagen: Beseitigung der Neubauten der Johanniter
auf der Burg, bauliche Instandsetzung der alten Burg
räume insoweit, daß ein Verfall verhütet wird; im übrigen
Verzicht auf die Frentzenschen Wiederherstellungspläne,
dafür Errichtung eines oder zweier architektonisch ein
facher Neubauten, die in ihrer äußeren Umrißlinie sich
gut in das Gesamtbild der Burg ohne allen aufdring
lichen Prunk eingliedern.
Ein Seminar für Städtebau ist an der Technischen
Hochschule zu Berlin-Charlottenburg von den Professoren
Geh. Hofrat Genzmer und Stadtbaurat a. D. Brix ein
gerichtet worden. Es wird darin für Architekten und
Bauingenieure die Bearbeitung von Stadt- und Orts
bebauungsplänen auf praktischer Grundlage in Vorträgen
und Hebungen behandelt und ein Vortragszyklus über
ausgewählte Artikel des angewandten Städtebaues ab
gehalten werden.
Gebührenordnung für das Kunstgewerbe. Die
deutschen Architekten und Ingenieure berechnen ihre
Honorare nach einer Gebührenordnung, den deutschen
Kunstgewerbetreibenden fehlte aber bisher eine solche
Grundlage. Der Verband deutscher Kunstgewerbevereine,
dessen Vorort zurzeit der Verein für deutsches Kunst
gewerbe in Berlin ist, hat daher auf Antrag dieses Vor
ortes eine Gebührenordnung für das Kunstgewerbe vor
bereitet. Ein vom Delegiertentage des Verbandes gewählter
Ausschuß hat den Entwurf in Eisenach beraten und so
ausgestaltet, daß er jetzt allen 17 600 Mitgliedern des
Verbandes zur Prüfung zugehen kann. Der nächste
Delegiertentag des Verbandes deutscher Kunstgewerbe
vereine, der im Frühjahr 1908 in Hannover Zusammen
tritt, soll dann über die Einführung dieser „Eisenacher
Ordnung“ beschließen.
Personalien
Württemberg. Uebertragen: die vier Stellen von Bau
amtswerkmeistern bei dem technischen Bureau der Ministerial-
abteilung für den Straßen- und Wasserbau dem Staatsstraßenmeister
ßiekert in Cannstatt und den Bauamtswerkmeistern im Bezirks
dienst der Straßen- und Wasserbauverwaltung Kiefner, Cartus
und St ei nie, sämtliche in Stuttgart, die Stelle eines Staatsstraßen
meisters mit dem Wohnsitz in Heilbronn dem ßauamtswerkmeister
Weingand in Stuttgart, die Bahnmeisterstelle in Crailsheim dem
Bahnmeisteranwärter, Bauwerkmeister Nack. Versetzt: der Bahn
meister H a u g in Sulz auf Ansuchen nach Marbach a. N.
Eisass■ Lothringen. Verliehen: dem Eisenbahnbauinspektor
Reisenegger in Saargemünd der Charakter als Baurat mit dem
Range der Räte vierter Klasse. Ernannt: zum Eisenbahnbau
inspektor Regierungsbaumeister Klockow in Saargemünd. Ver
setzt: Bisenbahnbau- und Betriebsinspektor Richard in Straß
burg in das betriebstechnische Bureau zur Wahrnehmung der
Dienstgeschäfte als Vertreter des Vorstandes, Regierungsbaumeister
St übel von Busendorf nach Straßburg zur Verwaltung der Bau
abteilung daselbst. Ausgeschieden: der Eisenbahnbau- und
Betriebsinspektor Cieoierski in Straßburg. In Ruhestand
versetzt: Eisenbahnbauinspektor Baurat Giörtz in Mülhausen.
Bücher
Der Bund Heimatsohutz hat einige ausgezeichnete Flugschriften
herausgegeben, auf die wir unsre Leser aufmerksam machen: Die
Entstellung unsers Landes von Prof. P. Schultze-Naumburg
mit 71 Abbildungen, Preis 0,25 M. Die Stromschnellen des
Rheins bei Laufenburg und ihre Erhaltung von Dr.
C. J. Fuchs und Prof. Schultze-Naumburg, mit 13 Abbildungen, Preis
0,16 M. Heimatschutz und Volkswirtschaft von Dr.
C. J. Fuchs, Preis 0,15 M. Die Hefte sind von der Geschäftsstelle
des Bundes Heimatschutz, Meiningen, Feodorenstraße 8, zu be
ziehen und wünschen wir ihnen weiteste Verbreitung.
Briefkasten
Welche Firmen betreiben den Bau von Gewächshäusern
und deren Heizung als Spezialität? B.
Im zweiten Stock und Dachstock eines ziemlich umfangreichen
Gebäudes aus Riegelfachwerk nehmen von Jahr zu Jahr die Wanzen
so überhand, daß die Wohnungen nicht mehr vermietet werden
können. Die Wände sind begipst und seit zwei Jahren statt der
Tapeten mit Oelfarbe gestrichen. Alle in den Tageszeitungen an
gepriesenen Mittel gegen Wanzen wurden bisher energisch, aber
ohne Erfolg angewendet. Für Mitteilung erprobter Mittel ist Ein
sender dieses dankbar. M.
Verantwortliche Schriftleitung: Chefredakteur und Herausgeber Adolf Fausel,
Architekt W. Kiatte, beide in Stuttgart Adresse für alle Sendungen: Bauzeitung-
Stuttgart, ßüchsenstr. 26B. Druck: Deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart