Alte Grabmäler vom Hoppenlau-Friedhof Stuttgart
Aufnahmen von Architekt Rieh. Weigle, Stuttgart
BAUZEITUNG
Grabmal Kohllöffel in Reutlingen Architekt Reg.-ßaumeister G. Hecht, Holzminden
sondern daß die zweckmäßigerweise für die einzelnen
Kategorien der Techniker bestehenden Vereinigungen in
großen gemeinsamen Fragen des Standes einmütig zu
sammenstehen und zusammen marschieren.
P. u. B.
Landwirtschaftliches Bauwesen
in Württemberg
Zu den in Nr. 5 d. Bl. unter obigem Titel gemachten
Mitteilungen mögen aus dem Kreise der Oberamtsbau
meister folgende Bemerkungen gestattet sein:
Wenn durch den Antrag des Landestechnikers, Herrn
Inspektor Friz, die Anregung gegeben wird, den Unter
richt im landwirtschaftlichen Bauwesen an der Kgl. Bau
gewerkschule dem heutigen Stand dieser Spezialität ent
sprechend weiter als bisher zu berücksichtigen, ihn
namentlich in der Richtung des prak
tischen Bedürfnisses und im Sinne ge
sunder , volkswirtschaftlicher Grund
sätze zu vertiefen, so wird sich hierüber
gerade von unsrer Seite wohl kaum ein
Widerspruch erheben. Freilich wird
es auch nach dem Genuß des bestmög
lichen Unterrichts noch oft genug Vor
kommen, daß der Techniker, der in
ländliche Verhältnisse verschlagen wird,
von dem Bauern zunächst mehr lernen
muß, als umgekehrt der erstere von ihm
an Belehrung anzunehmen geneigt sein
wird; dies hat seinen Grund ebenso in
dem allbekannten konservativen Sinn
des Bauern wie in dem geradezu
wunderbar ausgebildeten Instinkt des
selben, herauszufinden, wie er am bil
ligsten baut.
Ganz selbstverständlich ist hiernach,
daß dem Bauern nur ein solcher Tech
niker imponiert, der sich auch von
letzterer Kunst möglichst viel an
geeignet hat, und daß dabei nicht die
Schulweisheit, sondern nur lang
jährige Erfahrung den Ausschlag gibt,
liegt wohl auf der Hand.
Nun werden aber wir Oberamtsbaumeister doch wohl
für uns in Anspruch nehmen dürfen, gerade auf dem
Gebiet des ländlichen Bauwesens eine ansehnliche Er
fahrung zu besitzen, denn ein jeder hat in seinem Bezirk,
wie kein andrer, die Gelegenheit, die örtlichen Bedürf
nisse, die besonderen klimatischen Verhältnisse, die zur
Verfügung stehenden beziehungsweise am leichtesten er
reichbaren Baustoffe, die Ansprüche, welche an die ver
fügbaren Arbeitskräfte gestellt werden können, die finan
zielle Leistungsfähigkeit des Bauenden u. s. w. — lauter
Dinge, die beim Bauen erheblich ins Gewicht fallen —
kennen zu lernen.
Um so seltsamer muß es uns berühren, wenn im
Zusammenhang mit der Beratung des Antrags Friz der
weitere Beschluß zur Reife kam, an das Kgl. Ministerium
des Innern die Bitte zu richten, freiwillige Kurse über