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BAUZEITUNG
Nr. 8
Württ. Baubeamten-Verein. Einladung zu der
am Sonntag, den 17. März d. J., vormittags 10 Uhr im
Gesellschaftsbaus des Vereins „Bauhütte“,
Büchsenstraße 53 in Stuttgart, stattfindenden VIII. Mit
gliederversammlung mit folgender Tagesordnung;
1. Bericht über das abgelaufene Vereinsjahr. 2. Kassen
bericht. 3. Voranschlag für das Jahr 1907. 4. Aenderung
der Satzung betr. Bezug des Vereinsorgans. 5. Verband
der württ. Staatsbeamtenvereine. 6. Vorbildungsfrage.
7. Besprechung allgemeiner Vereinsangelegenheiten. 8. Ge
meinschaftliches Mittagessen um 1 Uhr. 9. Besichtigung
der im Bau begriffenen Markuskirche (Architekt Ober
baurat Dolmetsch). 10. Von 5 Uhr ab treffen sich die
Vereinsmitglieder wieder im Gesellschaftsbaus der „Bau
hütte“. Zu Punkt 8 und 10 sind auch Kollegen, welche
dem Verein nicht angehören, herzlich eingeladen.
Stuttgart, den 20. Februar 1907. Der Vorstand.
Anmeldungen zum Mittagessen sind bis längstens
Freitag, den 15. März d. J., an Verwalter Palm, Bahn
hofstraße 17 in Stuttgart, zu richten.
Dem Verein hat seinen Beitritt angemeldet: Peter
Bernhardt, Bauwerkmeister bei der Kgl. Bauinspektion
Ulm, Mengengasse 27.
Wir machen wiederholt darauf aufmerksam, bei
Adressenänderungen (Wegzug, Wohnungswechsel)
sofort dem betreffenden Postamt Mitteilung zu machen
und die Ueberweisung des Vereinsorgans an die neue
Adresse zu verlangen. Geschieht das nicht, so kann eine
regelmäßige Weiterlieferung der „Bauzeitung“ nicht ver
bürgt werden.
Wettbewerbe
Scliulhäuser für Stuttgart. Zur Gewinnung von
Entwürfen für je ein großes Schulhaus in Heslach und
Untertürkheim schreibt die Stadtverwaltung für in Stutt
gart wohnhafte Architekten einen Wettbewerb mit je
drei Preisen zu 1500, 1200 und 1000 M. aus. Termin
spätestens 15. April. Bedingungen erhältlich vom Stadt
schultheißenamt.
Pforzheim. Das Preisgericht für den von der Stadt
verwaltung ausgeschriebenen Wettbewerb zur Erlangung
eines Bebauungsplans für das Stadtgebiet Pforzheim,
bestehend aus Geh. Regierungsrat Henrici-Aachen, Prof.
Fischer-Stuttgart, Stadtbaurat Kuhn-Mainz, Oberbürger
meister Habermehl, Stadtrat Architekt Kern, Kommerzien
rat Gesell und Stadtbaumeister Herzberger hier, hat von
51 eingelaufenen Entwürfen den I. Preis mit 3000 M.
Stadtgeometer Neuweiler-Stuttgart, den II. Preis mit
2000 M. Th. Langenberger-Freiburg zuerkannt. Zwei
weitere Preise von je 600 M. erhielten: Stadtgeometer
Bayer-Stuttgart und Stadtingenieur Mürtel-Frankfurt a.M.
Die Entwürfe enthalten nur allgemeine Ideen, die zur
Benutzung für die detaillierten Bebauungspläne zu dienen
haben. Das ganze Gebiet, das einbezogen ist, könnte für
250000 Einwohner Raum bieten.
Sommer- und Ferienhäuser. Auf ein von der
„Woche“ (August Scherl - Berlin) veranstaltetes Preis
ausschreiben für Entwürfe von Sommer- und Ferien
häusern im Kostenbetrag von 6000, 7500, 10 000 und
20000 M. waren 1528 Entwürfe eingelaufen. Das Preis
gericht bestand aus Prof. Th. Fischer-Stuttgart, Geh.
Regierungsrat Dr. H. Muthesius-Berlin, Architekt Rieh.
Riemerschmid-München-Pasing, Prof. Schulze-Naumburg-
Saaleck, Chefredakteur P. Dobert-Berlin. Von der 5000M.-
Gruppe erhielt u. a. Hedwig und Eduard Brill-Stuttgart
einen Preis von 300 M.; von der 7600 M.-Gruppe M. Elsäßer-
Stuttgart, Adolf Retter-Stuttgart, K. Leubert-Karlsruhe
je einen Preis von 250 M., Hans Holborn-Bruchsal einen
Preis von 200 M.; von der 10 000 M.-Gruppe Rud. Höltgen-
Mülhausen i. E. einen Preis von 500 M. Außer den
21 durch Preise ausgezeichneten Arbeiten wurden weitere
40 Entwürfe zur Veröffentlichung in dem Sonderheft der
„Woche“ bestimmt, darunter Entwürfe von Rieh. Dollinger,
Willy Stahl, M. Elsäßer-Stuttgart, Hans und Hermann
Moser-Ulm, Rieh. Koch-Freiburg i. Br., Karl Leubert-
Karlsruhe, Hans Holborn-Bruchsal, Paul Hirsch-Frei
burg i. Br., K. Kohler-Durlach, G. Schmoll v. Eisenwerth,
A. Böll, W. Schmidt-Darmstadt, H. Görke-Landau.
Anlage und Bauten einer Trabrennbahn auf der
Domäne Ruhleben bei Charlottenburg. Es wird zum
1. Mai d. J. von der Trabrenngesellschaft Berlin-West
end ein Wettbewerb erlassen, in dem drei Preise von
2000, 1000 und 500 M. zur Verteilung gelangen; ein An
kauf nicht preisgekrönter Entwürfe für je 200 M. ist Vor
behalten. Unterlagen durch die Gesellschaft, Berlin NW. 7.
Schadowstraße 8.
Kleine Mitteilungen
Württ. Kunstverein Stuttgart. Neu ausgestellt:
Eine Kollektion Gemälde, Zeichnungen, Originalholz
schnitte von Otto Boy er; Flaches Land, Park, Weihe,
Sommergewöik, Die Furt, Limburger Lahnbrücke,
Rothenburg o. T. im Schnee, Weilburg a. Lahn von Carl
Langhammer; Reisevorbereitungen, Wiederkunft, Italie
nische Landschaft von Paul Meyer-Mainz; Porträt von
Otto Jung; Nymphenburger Straße in München bei Tau
wetter von M. Lindner; Ein Morgen am Weiher von
Friedrich Specht; Ranunkeln von F. Böcklen; 9 Guasche-
bilder von Otto Jung; 10 Aquarelle von E.Pendl; 2 Aqua
relle von M. Pieper u. s. w.
Ludwigsburg. Die bürgerlichen Kollegien haben
Jen Bau und Betrieb eines Stadtbades mit Schwimm
bad, Dampfbad und Einzelbädern beschlossen. Zur Aus
führung kommt der auf Grund eines Wettbewerbs von
der Architektenfirma Schmohl & Stähelin bearbeitete
Entwurf mit einer Kostenvoranschlagssumme von 270 000 M.
Als Platz ist die Nordostecke des Feuersees bestimmt;
die Quellen des Sees werden zur Speisung des Bades
gefaßt. Mit dem Bau soll sofort begonnen werden, so
daß man im Sommer nächsten Jahres das Stadtbad zu
eröffnen hofft.
Berlin. Dem Architekten Bruno Mö bring in
Berlin ist der Titel Professor verliehen worden. —
Die Architekten Professor Alfred Messel und Stadt
haurat Ludwig Hoffmann sind dieser Tage vom
Kaiser empfangen worden, um ihm den Entwurf zu der
neuen Charlottenburger Anstalt zur Bekämpfung der
Säuglingssterblichkeit vorzulegen. Der Entwurf, der eine
durchaus moderne Lösung der Aufgabe in der Art
des Rudolf-Virchow-Krankenhauses darstellt, fand die
unbedingte Zustimmung des Kaiserpaares. Wie noch
erinnerlich, war die Uebertragung der Arbeit an die
beiden Künstler ein Erfolg des genannten Krankenhauses,
das damit zugleich den Erfolg der modernen Architektur
in den Berliner Hofkreisen herbeigeführt hat. — Dem
Oberbaudirektor und Ministerialdirektor im Ministerium
der öffentlichen Arbeiten Dr. Hinckeldey wurde der
Charakter als Wirklicher Geheimer Rat mit dem Prädikat
Exzellenz verliehen.
Personalien
Württemberg. Verliehen: dem Oberbaurat v. Autenrieth,
ordentlichem Professor an der Technischen Hochschule in Stuttgart,
anläßlich seiner Versetzung in den Ruhestand der Titel eines Bau
direktors. üebertragen: die ordentliche Professur für Orna
menten- und Figurenzeichnen, Aquarellieren und dekoratives Ent
werfen an der Technischen Hochschule in Stuttgart dem Kunstmaler
Schmoll v. Eisenwerth.
Hierzu eine Bildbeilage: Brücke und Oelmühle in Hirsau
Verantwortliche Schriftleitung: Chefredakteur und Herausgeber Adolf Fansei,
Architekt W. Klatte, beide in Stuttgart. Adresse für alle Sendungen: Bauzeitung-
Stuttgart, Bilchsenstr. 26B. Druck: Deutsche Verlags-Anstalt ln Stuttgart