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BAUZEITUNG
Nr. 15
Markuskirche Taufstein
Grad eines Diplom-Ingenieurs innerhalb der Zeit
bis 1. April 1911 auf Ansuchen zu erteilen.
Stuttgart. Dem Architekten, Regierungsbaumeister
Alfred Fischer wurde vom 1. April ab ein Lehrauftrag
für Entwerfen an der Architekturabteilung der Düssel
dorfer Kunstgewerbeschule übertragen.
Darmstadt. Die Entwicklung der Bautätigkeit ist
bekanntlich von einschneidender Bedeutung für die Ge
staltung des Arbeitsmarktes, da von ihr eine große Zahl
von Gewerbebetrieben unmittelbar abhängt. Es werden
nicht allein die Betriebe der Bauhandwerker von dem
Umfang der Bautätigkeit beeinflußt, auch die Fabrikation
der Baumaterialien und Bauzubehöre (Backsteine, Kalk,
Zement, Glas, Draht, Beschläge u. s. w.) schwankt natür
lich mit dem Grade der Bautätigkeit. Da es sich hier
bei um den größeren oder geringeren Umsatz von Mil
lionen handelt, so hängt von der Größe dieses Umsatzes
auch der Verdienst und die Kaufkraft des Volkes ab,
denn am Bauen ist ein sehr großer Teil der Bevölkerung
direkt interessiert. Der Wohlstand steigt und fällt mit
der Bautätigkeit. Die Periode des Fallens scheint für
Darmstadt, wie die Anzeichen erkennen lassen, glücklich
überwunden zu sein, wenn auch die Hochstände der
Jahre 1904—1906 kaum mehr wiederkommen werden.
Jedenfalls geht, wie die „Darmst. Ztg.“ mitteilt, aus
einem Vergleich der Verhältnisse im ersten Quartal 1908
mit denjenigen im entsprechenden Quartal 1909 hervor,
daß eine aufsteigende Tendenz vorhanden ist. Im ersten
Vierteljahre des Jahres 1908 wurden 15 Neubauten und
21 Umbauten genehmigt, im Jahre 1909 dagegen 34 Neu
bauten und 12 Umbauten. Im Bau befanden sich im ersten
Quartal 1908 insgesamt 34 Bauausführungen, während
in diesem Jahre bereits 46 Bauausführungen im Gange
sind. Jedenfalls lassen diese Zahlen auf eine weitere
Besserung des Arbeitsmarktes in aller Kürze schließen.
Der Verband deutscher Elektrotechniker hält
in der Zeit vom 2, bis 5. Juni in Köln seine 17. Jahres
versammlung ab. Der Gewohnheit der letzten Jahre ent
sprechend, wird auf jederVersammlung eine besondere Frage
behandelt, und zwar diesmal „Dampfturbinen und Turbo-
dynamos“. Da die Entwicklung der Dampfturbine aufs
engste mit der Elektrotechnik verknüpft ist, so dürften diese
Verhandlungen in den weitesten Kreisen Beachtung finden.
Berlin. Am 6. d. M. beging der Landtagsabgeord
nete Kgl. Baurat Bernhard Felisch-Grunewald den
70. Geburtstag. Der Jubilar, der anerkannte Führer im
deutschen Baugewerbe, ist ältestes Mitglied des Reichs
versicherungsamts, Vorsitzender des Verbandes der deut
schen Baugewerksberufsgenossenschaften, des Innungs
verbandes deutscher Baugewerksmeister, des Deutschen
Arbeitgeberbundes für das Baugewerbe und Vorsitzender
des Vorstandes der Nordöstlichen Baugewerksberufs
genossenschaft.
Yereinsmitteilungen
Der Gesell. Liederkranz der K. Baugewerk
schule hielt am 3. April in der Liederhalle seine von
hundert Mitgliedern und A.H. besuchte Generalversamm
lung ab. Die Leitung des Abends lag in den bewährten
Händen des Vorsitzenden des A. H.V., Bauwerkmeister
Breig, dem für seine tadellose Führung der Dank der
ganzen Gesellschaft ausgesprochen wurde. Die Wahl
hatte folgendes Ergebnis; Vorstand Ziegler, Vizevorstand
Schindler, Kassier Ott, Schriftführer Kopp, Musikalien
verwalter Stoll, Beisitzer Abele, Bercbthold, Gunst, Lutz,
Märkle, Schädel. Z.
Personalien
Württemberg'. Befördert: auf die Stelle eines Oberbaurats
bei der Generaldirektion der Staatseisenbaimen der Baurat, tit. Ober
baurat Stöcker bei dieser Generaldirektion.
Staatsprüfung im Hochbaufach. Bei der diesjährigen zweiten
Staatsprüfung sind für befähigt erklärt worden und haben die Be
zeichnung „Regierungsbaumeister“ erhalten; O. BI och-Zürich,
A. B oll a oh e r - Hall, A. D i e z-Weinsberg, E. G u g ge nh e i m er-
Stuttgart, H. H e r r enbe r g er - Ulm, Fr. Hubm an n-Heilbronn,
Chr. Klaib er-Ludwigsburg, W. K u gl e r - Stuttgart, K. Mast-
Stuttgart, K.Maurer-Cannstatt, W.Rommel-Stuttgart, E.Stahl-
Cannstatt, E. W ör n e r - Obergröningen OA. Gaildorf.
Bücher
Architektonische Rundschau. Verlag J. Engelhorn-Stuttgart.
Das 7. Heft des 25. Jahrgangs enthält eine Reihe interessanter,
künstlerisch ausgeführter Abbildungen nebst erläuterndem Text.
Wir erwähnen aus der Fülle derselben das Passagekaufhaus und
die Friedrichstraßepassage in Berlin, Architekt Kais. Baurat
F. Ahrens-Berlin; den mit dem I. Preis gekrönten Entwurf für ein
Rathaus in Delmenhorst von Architekt H. Stoffregen - Bremen;
Wohnhaus in München von den Architekten Stengel und Hofer-
München ; Bahnhofwirtschaft in Nellingen, Architekt S. Strudel-
Ulm ; Schloß Hellenstein bei Heidenheim (Farbendruck), Aufnahme
von Architekt H. Ockert-Stuttgart.
Briefkasten
Antwort auf Anfrage G. K. in Nr. 13. Die Zerkleinerung des
Steinmaterials geschieht mittels der Steinbrecher, die das Material
eigentlich zusammenquetschen. Maschinen, welche die Steine zer
schlagen (also Schlagmaschinen), gibt es nicht. Die Maschinen
fabrik Kleemann-Obertürkheim bei Stuttgart baut Steinbrecher und
können Sie diese auch dort im Betrieb sehen. ■—r.
Anfrage. Welche Firma liefert Sohaufensterglasplatteu ohne
oder mit Rahmen aus Eisen oder Holz. Größe zirka 3,00/2,70 m
in einem Stück mit oberem Segmentbogenabschluß? 11. ß.
Verantwortliche Schriftleitung: Chefredakteur und Herausgeber Adolf Fausel.
Architekt W. Klatte, beide in Stuttgart. Druck : DeutscheVerlags-Anstalt in Stuttgart.