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BAUZEITUNG
Nr. 22
Hof und Treppenhaus der „Maison de la Pierre“ in St. Maurice
Kanton Wallis
Bauweise die Straßenkosten, umgerechnet auf den Kubik
meter umbauten Baumes, viel kleiner sind als bei weit
räumiger Bauweise, sollte berücksichtigt werden. Es
richtet sich der Wert eines Grundstückes in erster Linie
nach der Bau- bzw. Rentabilitätsmöglicbkeit; beides
hängt aber vom Ortsbauplan ab und hat somit die den
Ortsbauplan zu bestimmende Behörde ein Recht, sich
die Kosten der Herstellung des Ortsbauplans bzw. der
Straßen entsprechend dieser Wertsteigerung ersetzen zu
lassen. Im übrigen zieht das Gesetz genaue Grenzen,
inwieweit die Ortsbausatzung zur Ersatzpflicht ein
Recht hat.
Die immer und immer wieder auftauchenden Klagen,
die Gemeinde baue viel teurer als der Privatunternehmer,
sollten hier in Erwägung gezogen werden; es dürfte
sich empfehlen, Vorkehrungen zu treffen, daß derartige
auf andrer Kosten gehende Arbeiten nicht gerade
Notstandsarbeiten irgendwelcher Art werden. Vielleicht
könnte dem durch ein geeignetes Beschwerderecht vor
gebeugt werden, oder aber sollte den Anliegern gestattet
werden, daß dieselben, soweit es sich um größere Straßen
strecken handelt, die ihrerseits zu bezahlenden Arbeiten
durch Privatbauunternehmer ausführen lassen können. Eine
derartige Konkurrenz hin und wieder könnte auch einem
Gemeindebaubetrieb nichts schaden, wohl aber andern
nutzen.
Den redaktionellen Aenderungen des zweiten Abschnitts
durch die Erste Kammer kann im wesentlichen beige
pflichtet werden. Max Mueller.
Y er einsmitteilungen
Württ. Baubeamten-Verein. Dienstag, den 1. Juni,
von 8 Uhr abends ab treffen sich unsre Mitglieder im
Vereinslokal, ersten Stock des Gesellschaftshauses
„Bauhütte“, Büchsenstraße 53 in Stuttgart. Eine große
Beteiligung wäre sehr erwünscht, da verschiedene wich
tige Gegenstände zur Besprechung kommen werden. Für
die nächste Ausschußsitzung ist der 20. Juni d. J.
vorgesehen und als Ort Stuttgart; es werden nun die
verehrten Ausschußmitglieder ersucht, etwaige Abände
rungsvorschläge dem Vorstand sofort mitzuteilen.
Akad. Architekten-Verein „Motiv“, Stuttgart.
Am 24. Mai konnte der Verein die Besprechung seiner
Osterkonkurrenz (Aussichtsturm im Remstal) durch Pro
fessor Bonatz abhalten. Nach einer vorausgeschickten
allgemeinen Erörterung des Gegenstandes ging Professor
Bonatz an die für die zahlreichen A. H. A. H.,
Gäste und Mitglieder äußerst lehrreiche und inter
essante Einzelbesprechung der vielen eingelaufenen
Arbeiten. Preise erhielten die verschiedenartigen,
aber gleichwertigen Arbeiten der Herren Behr,
Rist und Werner, während diejenigen der Herren
Dieterle, Poerster und Rist lobend erwähnt wurden.
Es folgte eine allgemeine Diskussion und der ge
sellige Teil des Abends. W. B.
Akad. Architekten-Verein Dannstadt. In
der zweiten ordentlichen Vereinsversammlung vom
21. Mai wurde zum auswärtigen Mitglied ernannt:
Vereinsbruder G. Lindner. Neu aufgenommen wurde
in den Verein; Gerhard Stockhausen. — Am
14. Juni findet eine Exkursion nach Mainz statt
zur Besichtigung des Domes und der alten Bürger
häuser. M.
Vereinigung ehemal. Baugewerkschüler
(Hochhau) Darmstadt. Die nächste Versamm
lung findet Sonntag, den 20. Juni, in Darmstadt,
Kaisersaal, 2% Uhr nachmittags mit folgender
Tagesordnung statt: 1. Exkursion nach der Saal
burg am Sonntag, den 11. Juli; 2. Konkurrenz
Friedhofsanlage; 3. Verschiedenes. Auf Anregung
von Kollege Weisrock-Frankfurt a. M. habe ich mir
das Heft: „Aufnahmen der I. Klasse der Landes-Bau-
gewerkschule Darmstadt“, herausgegeben von Architekten
Blaum & Stumpf, angesehen. Es enthält 24 Blatt Auf
nahmen von Erbach und Michelstadt im Odenwald. Ich
kann das Werk nur empfehlen. Dasselbe ist zu beziehen
durch die Buchhandlung Lautz - Darmstadt und kostet
im einzelnen 4 M. Die Firma Lautz gewährt uns bei
größerer Bestellung 10% Rabatt. Ich bitte um gell. Mit
teilung, wer das Werk sich anschaffen will. Dasselbe
liegt bei der Versammlung am 20. Juni zur Einsicht
offen. Ich bitte noch um recht zahlreiches Erscheinen
bei der Versammlung sowie um vollzählige Beteiligung
an der Exkursion Taunus—Saalburg und sehe weiteren
Anmeldungen hierzu entgegen.
Mit kollegialem Gruß
Joh. Hammann, Schriftführer.
Wettbewerbe
Synagoge in Görlitz. In einem engeren Wett
bewerb zur Erlangung von Entwürfen, zu welchem 10 Ar
beiten eingereicht wurden, errangen den I. und II. Preis
von 1500 und 1000 M. die Entwürfe der Herren Archi
tekten William Lossow und Max Hans Kühne-Dresden, die
auch mit der Ausführung des Bauwerkes betraut wurden;
der III. Preis von 700 M. wurde einem Entwurf der
Herren Cremer & Wolffenstein-Berlin zuerkannt. Zum
Preise von je 400 M. wurden angekauft die Entwürfe
der Herren Hoeniger & Sedelmeier-Berlin und Heiden
reich & Michel-Oharlottenburg. Es war eine Synagoge
für 500 Sitzplätze bei einer Bausumme von 250 000 M.
zu planen.
Bebauungsplan Spittal. Den I. Preis von 1200 K.
errangen die Herren Spinka und Holik-Brünn, den II. Preis
von 900 K. die Herren Schrey und Kinsky-W ien. Der
III. Preis wurde nicht verteilt. Ein Entwurf des Dr. Th.
Heyd-Darmstadt wurde zum Ankauf empfohlen.
Kleine Mitteilungen
Württ. Kunstverein Stuttgart. Neu ausgestellt:
Maiwald von Fritz Baer,; eine Kollektion Gemälde von
M. v. Kurowski f; Mädchen mit Ziege, Stilleben, verschie
dene Motive aus Tirol von Karl Hartmann; Gemälde von
Hendrik Moor; Blumen von B. Welte; Blick ins Neckar
tal von A. Käppis; Landstraße von H. Druck; Original-