nötig, um die Wirksamkeit der Kläranlage zu kontrol
lieren und Wasserproben entnehmen zu können.
In diesem ist in der Kegel der Auslauf in den Orts
kanal untergebracht (vgl. Fig. 10 und 11).
In den Beispielen Fig. 16, 17, 19, 21, 22 und 24 ist der
Kontrollschacht in Verbindung mit einem weiteren Be
lüftungsraum gebracht, der die Oxydationsgrube in ver
tikaler Richtung quer durchschneidet und in zwei selb
ständige Teile (siehe oben) teilt.
Für den Betrieb der Kläranlage ist dieser Raum
wertvoll:
Der Verteilungsapparat läßt sich leicht übersehen,
die entdeckten Mängel lassen sich leicht ausbessern, die
Kanäle des Bodenbelüftungsraums unter dem Füllkörper
finden in ihm ihre freie Ausmündung und können aus
gespritzt werden; der hierzu erforderliche Wasserleitungs
hahn wäre in der Nähe anzubringen. Der erweiterte
Kontrollschacht dient ferner, wenn nötig, bei anstecken
den Krankheiten dazu, das Desinfektionsmittel in gute
Vermischung mit dem Abwasser zu bringen. Außerdem
bietet er Gelegenheit zur Aufstellung einer Leiter, um
bequem in die Kläranlage zu gelangen, die alle 8—14 Tage
nachgesehen werden sollte. Statt der üblichen eisernen
Leiter, die sich erfahrungsgemäß mit
rostigem Wasser beschlägt, ist eine höl
zerne zu empfehlen, die am besten außer
halb der Kläranlage aufbewahrt wird.
Als Auslaufstück in die städtische
Dole kann ein einfaches T-Rohr von ge
nügender AVeite gewählt werden; soll
einmal der Ablauf abgesperrt werden,
so genügt das Eintreiben eines passenden
hölzernen Klotzes; die teuern Schieber
mit Spindelgetrieb können entbehrt wer
den ; ihre Bewegungsfäbigkeit wird durch
den Rost ohnedies bald beeinträchtigt
(siehe Fig. 13).
Zu den in den Figuren dargestellten
Beispielen ist folgende Erläuterung
zu geben;
Fig. 10 und 11, System Braun, stellt
den Typus einer gewöhnlichen Hausklär-
anlage vor mit Sand- und Fettfang sowie
mit besonderem Kontrollschacht. Fig. 12
und 13 ist die Hauskläranlago für ein
Wohngebäude am Kanoneuweg in Stutt
gart mit 16 Hausbewohnern, für welche
ein Tagesanfall von 1800 1 zugrunde
gelegt ist. Der von früher her vorhandene
Hofsinkschacht ist als Sand- und Fett
fang benutzt.
Fig. 14 und 15 zeigen die Kläranlage
für das AVohnhaus in der Alexauderstraße
mit 30 Bewohnern ä 120 1 = 3600 1
täglich.
Fig. 16, 17 und 18 zeigen die An
lage für das. Geschäftshaus der Würt-
tembergischen Vereinsbank, Friedrich
straße 46/48; sie ist berechnet
für 170 Beamte ä 70 1 . . . = 11900 1
und 6 Hausgenossen ä 120 1 = 720 1
zusammen rund 13 cbm.
Der Ueberlauf aus den vorhandenen
Abortgruben ist an die Kläranlage an
geschlossen, weshalb nur eine Faulgrube
dem Oxydationsraum vorgelagert ist. Die
Eigentumsverhältnisse bedingten die lang
gestreckte Form der Anlage. Die beiden
Verteilungsrinnen liegen auf den Mauern
des Kontrollschachts. Die frische Luft
wird in einem Röhrensystem in die Be
lüftungskanäle eingeführt.
Fig. 19, 20 und 21 (siebe Bauzeitung Nr. 21) sind
die Kläranlage für den Wilhelmsbau, Königstraße 78
und Marienstraße 1 B, berechnet für
9 AVohnungen zu 5 Personen ä 120 1 .... =5400 1
16 Geschäftslokale zu 5 Personen ä 60 1 . . . =4800 1
2 Restaurants zu 40 Personen ä 60 1 .... =4800 1
zusammen 15 000 1
täglich.
Die Kläranlage mußte dem verfügbaren Hofraum an
gepaßt werden und beansprucht dessen ganze Grundfläche.
Die Verteilungsrinne ist über die Mitte der Tropf
rinne gelegt, soweit es bei der unregelmäßigen Form der
Grundfläche möglich war; die besondere Zuleitung vom
Faulraum aus endet über der Mitte der Verteilungs
rinne.
Die Entlüftungsröhren sind an den Außenseiten der
den Hof umgebenden Gebäude hoch geführt; zur Be
lüftung dient eine in den Kontrollraum einmündende
Röhre. Außerdem sind noch Belüftungsröhren in den
Füllkörper eingelegt. Da die lichte Höhe über dem Füll
körper etwa 2,5 m mißt, so konnten die beweglichen
Teile der Abdeckung auf das Allernötigste beschränkt
werden.
Fig. 11
Monier slobe
Jchmllnoch a b