Full text: Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsaß-Lothringen (1909)

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BAUZ BITUN G 
Nr. 26 
Motto: „Zweihellermarke“. III. Preis 
gende Leitsätze, die nach eingehender Erörterung an 
genommen wurden: „Die Lüftungsanlagen für Versamm 
lungsräume sollen zum Schutz gegen das Eindringen der 
Luft von außen im allgemeinen für Ueherdruck ein 
gerichtet werden, derart, daß unabhängig von der für 
die eigentliche Lüftung erforderlichen Luftmenge minde 
stens so viel Luft eingeführt wird, daß auch bei größter 
Kälte die neutrale Zone in Fußbodenhöhe gehalten werden 
kann. Luft- und wärmedichte Bauausführung ist im 
allgemeinen Erfordernis, im besonderen für Luftkanäle 
unerläßlich. Die Zuluft ist möglichst zentral der Atmo 
sphäre zu entnehmen, die Abluft ihr ebenso wieder zu 
zuführen und an den Entnahme- bzw. Auslaßstellen durch 
Klappen schaltbar zu machen. In den zu lüftenden 
Bäumen ist für Ein- und Austritt der Luft nur einseitige 
Dezentralisation erforderlich, d. h. es genügt bei Ein 
führung der Zuluft an einer Stelle die Abluft an ver 
schiedenen Stellen des Baumes zu entnehmen oder um 
gekehrt. Abluftventilatoren sind für die Haupträume im 
allgemeinen entbehrlich; zur Unterstützung des Sommer- 
hetriebes können sie nützlich sein. Luftbefeuchtung ist 
für Yersammlungssäle nur erforderlich bei schwacher 
Besetzung. Für Meßinstrumente ist in ausreichender 
Weise zu sorgen. Die Begelungseinrichtungen sollen 
bester, dabei einfachster Konstruktion sein und bezüglich 
Architekten 0. Salvisberg-Berlin und F. Krebs-Karlsruhe 
Architekten 0. Salvisberg-Berlin und F. Krebs-Karlsruhe 
Zweck und ßenutzungsweise auch vom Laien verstanden 
werden. Automatische Begelungseinrichtungen sind em 
pfehlenswert. Die Beobachtung und Begelung der An 
lage soll von einem Zentralraum aus erfolgen, der keine 
andern Einrichtungen enthält, die stören oder welche die 
Aufmerksamkeit ablenken.“ 
Stadtoberingenieur Arnold-Dortmund sprach über die 
Aufgabe der städtischen Heizungsingenieure. 
Er betonte, daß die städtischen Ingenieure sich genau 
über die Materialpreise, Arbeitslöhne und Leistungs 
fähigkeit der sich bei Submissionen bewerbenden Firmen 
unterrichten müssen, damit sie Eingbildungen durch 
schauen können. Es komme vor, daß infolge von Ver 
einbarungen sehr hohe Forderungeh gestellt werden. Die 
Stadt müsse ihren Ingenieuren Gelegenheit gehen, durch 
den Bau eigner kleiner Anlagen praktische Erfahrungen 
zu gewinnen. Der Bedner schlug einige Aenderungen 
bei Abnahme von Bauten vor und forderte, daß die dabei 
für die Beamten nötigen Meßinstrumente von den In 
dustriellen gestellt werden. —u— 
Verein deutscher Ingenieure 
Die 60. Hauptversammlung fand vom 14. bis 17. Juni 
in Wiesbaden und Mainz unter lebhafter Teilnahme 
der Mitglieder — es waren gegen 400 anwesend — statt. 
Nach dem Geschäftsbericht, der den ersten Punkt der 
reichhaltigen Tagesordnung bildete, ist die Zahl der Mit 
glieder des Vereins von 21714 im Jahre 1907 auf 23094 
Anfang April dieses Jahres gestiegen. Die Zahl der 
Bezirksvereine ist durch das Hinzutreten des Bodensee 
bezirksvereins um einen vermehrt worden und beträgt 
jetzt 47. Von den älteren Bezirksvereinen hat der in 
Braunschweig im vergangenen Jahre unter großer 
Teilnahme sein fünfundzwanzigjähriges Jubiläum ge 
feiert. Die bedeutende Entwicklung des Vereins hat 
bereits der 49. Hauptversammlung in Dresden den 
Wunsch nahegelegt, eine Aenderung der seit 20 Jahren 
unverändert gebliebenen Statuten vorzunehmen. Eine neue 
Fassung der Statuten liegt der Hauptversammlung vor. 
Die Bechnung des Jahres 1908 schließt mit einem Ueber- 
schuß von 143970 M. ab. Das Vermögen des Vereins
	        
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