Full text: Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsaß-Lothringen (1909)

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BAUZEITUNÖ 
Nr. 27 
Anlage, die dem Reisenden den Verkehr zu den Bahn 
steigen, der hier durch eine Bahnsteigunterführung her 
gestellt ist, wesentlich erleichtert. Der kurz nach oben 
erwähntem Tunnel beginnende, durch das Gelände be 
dingte Bahndamm ließ eine solche Anlage als notwendig 
erscheinen. 
Vom Bahnhofvorplatz aus gelangt man zunächst in 
eine offene Vorhalle und durch sie zur Bahnsteigunter- 
ftihrung. Unmittelbar rechts an die Vorhalle schließt 
sich die Schalterhalle an, die durch ihre Lage abseits 
vom Durchgangsverkehr vor dem Strom der zu- und ab 
gehenden Reisenden, insbesondere auch der in Feuer 
bach sehr zahlreichen Abonnenten, geschützt ist. Sie 
Treppenanlagen verbinden die Bahnsteigunterführung mit 
Bahnsteig II und III, welch letzterer jedoch erst nach 
Fertigstellung des viergleisigen Ausbaus der Haupt 
bahn in Benutzung genommen wird. Bahnsteig I dient 
für den Verkehr der Züge nach Stuttgart, Bahnsteig II 
für den der Züge von Stuttgart. Später, nach Scheidung 
des Nah- und Fernverkehrs, werden auf Bahnsteig I die 
nach Stuttgart abgehenden Züge für den Nahverkehr, 
auf Bahnsteig II die von Stuttgart ankommenden Züge 
für den Nahverkehr und die nach Stuttgart abgehenden 
Züge für den Fernverkehr, und auf Bahnsteig III die 
von Stuttgart ankommenden Züge für den Fernverkehr 
abgefertigt. Für den Gepäckverkehr ist ein in unmittel- 
♦ 
Empfangsgebäude Bahnhof Beuerbach Mittelbau 
enthält vier Schalter und macht mit ihrem dunkeln 
Eichenholzgetäfer und der kasettierten Eisenhetondecke, 
die in heller Farbe gehalten ist, einen äußerst sympathischen 
Eindruck. Links von der Vorhalle ist der Zugang zum 
Gepäckahfertigungsraum, der auch von der Außenseite des 
Gebäudes durch drei Schiebetüren, die an einer Anfahrts 
rampe liegen, zugänglich ist. Anschließend hieran be 
findet sich ein Milchabfertigungsraum und ein Raum für 
die Post. Außerdem ist im Erdgeschoß in nächster 
Verbindung mit der Fahrkartenausgabe die Kasse und 
die Registratur untergebracht. Am Ausgang der Vor 
halle und zugleich am Eingang zur Bahnsteigunterführung 
befinden sich die Bahnsteigsperren: zwei Aus- und zwei 
Eingänge, ferner für außerordentlichen Verkehr noch 
zwei Reservesperren. Dicht links an der Sperre führt 
eine dreiarmige Treppe zum Bahnsteig I, zwei weitere 
barem Zusammenhang mit dem Gepäckraum stehender 
Gepäcktunnel angelegt, von dem aus die Verbindung mit 
den Bahnsteigen durch elektrisch betriebene Aufzüge, 
die eine Beförderung von Pack- und Postkarren ermög 
lichen, hergestellt wird. Die Bahnsteige II und III, 
die später noch besondere Bahnsteigdächer und Warte 
räume erhalten, sind noch nicht vollständig fertiggestellt. 
Auf gleicher Höhe mit Bahnsteig I im ersten Stock 
des Empfangsgebäudes befinden sich die geräumigen 
Warte- und Fahrdiensträume. Dicht rechts vom Treppen 
aufgang liegt der mit einer Terrasse gegen die Stadt 
seite in Verbindung stehende Wartsaal I. und II. Klasse, 
der mit einfacher und doch vornehmer Ausstattung ver 
sehen ist, während der links vom Aufgang sich befind 
liche Wartsaal III. und IV. Klasse mehr den gemütlich 
biederen Zug unsersschwäbischenVolkscharakters zum Aus-
	        
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