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BAUZEITUNÖ
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Anlage, die dem Reisenden den Verkehr zu den Bahn
steigen, der hier durch eine Bahnsteigunterführung her
gestellt ist, wesentlich erleichtert. Der kurz nach oben
erwähntem Tunnel beginnende, durch das Gelände be
dingte Bahndamm ließ eine solche Anlage als notwendig
erscheinen.
Vom Bahnhofvorplatz aus gelangt man zunächst in
eine offene Vorhalle und durch sie zur Bahnsteigunter-
ftihrung. Unmittelbar rechts an die Vorhalle schließt
sich die Schalterhalle an, die durch ihre Lage abseits
vom Durchgangsverkehr vor dem Strom der zu- und ab
gehenden Reisenden, insbesondere auch der in Feuer
bach sehr zahlreichen Abonnenten, geschützt ist. Sie
Treppenanlagen verbinden die Bahnsteigunterführung mit
Bahnsteig II und III, welch letzterer jedoch erst nach
Fertigstellung des viergleisigen Ausbaus der Haupt
bahn in Benutzung genommen wird. Bahnsteig I dient
für den Verkehr der Züge nach Stuttgart, Bahnsteig II
für den der Züge von Stuttgart. Später, nach Scheidung
des Nah- und Fernverkehrs, werden auf Bahnsteig I die
nach Stuttgart abgehenden Züge für den Nahverkehr,
auf Bahnsteig II die von Stuttgart ankommenden Züge
für den Nahverkehr und die nach Stuttgart abgehenden
Züge für den Fernverkehr, und auf Bahnsteig III die
von Stuttgart ankommenden Züge für den Fernverkehr
abgefertigt. Für den Gepäckverkehr ist ein in unmittel-
♦
Empfangsgebäude Bahnhof Beuerbach Mittelbau
enthält vier Schalter und macht mit ihrem dunkeln
Eichenholzgetäfer und der kasettierten Eisenhetondecke,
die in heller Farbe gehalten ist, einen äußerst sympathischen
Eindruck. Links von der Vorhalle ist der Zugang zum
Gepäckahfertigungsraum, der auch von der Außenseite des
Gebäudes durch drei Schiebetüren, die an einer Anfahrts
rampe liegen, zugänglich ist. Anschließend hieran be
findet sich ein Milchabfertigungsraum und ein Raum für
die Post. Außerdem ist im Erdgeschoß in nächster
Verbindung mit der Fahrkartenausgabe die Kasse und
die Registratur untergebracht. Am Ausgang der Vor
halle und zugleich am Eingang zur Bahnsteigunterführung
befinden sich die Bahnsteigsperren: zwei Aus- und zwei
Eingänge, ferner für außerordentlichen Verkehr noch
zwei Reservesperren. Dicht links an der Sperre führt
eine dreiarmige Treppe zum Bahnsteig I, zwei weitere
barem Zusammenhang mit dem Gepäckraum stehender
Gepäcktunnel angelegt, von dem aus die Verbindung mit
den Bahnsteigen durch elektrisch betriebene Aufzüge,
die eine Beförderung von Pack- und Postkarren ermög
lichen, hergestellt wird. Die Bahnsteige II und III,
die später noch besondere Bahnsteigdächer und Warte
räume erhalten, sind noch nicht vollständig fertiggestellt.
Auf gleicher Höhe mit Bahnsteig I im ersten Stock
des Empfangsgebäudes befinden sich die geräumigen
Warte- und Fahrdiensträume. Dicht rechts vom Treppen
aufgang liegt der mit einer Terrasse gegen die Stadt
seite in Verbindung stehende Wartsaal I. und II. Klasse,
der mit einfacher und doch vornehmer Ausstattung ver
sehen ist, während der links vom Aufgang sich befind
liche Wartsaal III. und IV. Klasse mehr den gemütlich
biederen Zug unsersschwäbischenVolkscharakters zum Aus-