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BAUZEITUNG
Nr. 3
WETTBEWERB
MEMATSC1HIUTK
MAUS FÜR 5
famülmam
züiröchsee
KENNWORTS
BERGMOF.
Abb. 33. Ureifamilienhaus
Schaubild von Südwesten
ad 2. Biegungsmoment der Säule bei gegebenem
Winkel der Endtangente.
Je nach der Belastung der am oberen und am unteren
Ende der Säule angreifenden Unterzüge können die in
Fig. 2, 3 und 4 dargestellten Biegungskurven der Säulen-
acbse eintreten.
Fig. 2 Fig. 3 Fig. 4
M
Gegeben sind die Winkel cp und cp', gesucht sind die
Endmomente M und M‘.
Für diese bat man, wie leicht nacbzuweisen,
OE 7 7
M— r— f -(2tg ? > + tg <f‘)
OFT (3)
» = ■^1 atgy' + igy).
In diese Gleichungen werden die Werte von tg f aus
Gleichung (2) bzw. der beigegebenen Tabelle eingesetzt,
und es ist für die Dimensionierung der Säule das größere
der beiden Momente M und M‘ maßgebend.
Beispiel. Ein Unterzug, der außer der ständigen,
auf beide Oeffnungen gleichmäßig verteilten Belastung eine
bewegliche Last von 4,4 t/m aufzunehmen hatte, wurde
mit dem Querschnitt 30/120 cm ausgeführt und durch eine
Zwischensäule von 40/60 cm unterstützt. Die Vertikallast
der Säule beträgt 46 t, wovon 8 t von der ständigen
Last herrühren. Das Säulenfundament ist 1,10/1,20.
Wie ist die Säule beansprucht?
Auflösung. Man hat für den ünterzug bei ein
seitiger Belastung mit 4,4 t/m über der Zwischenstütze
nach der Tabelle auf Seite 21
ul 3
4,4 • 13,6»
— 48 J — = 230qm 2 /t.
Somit ergibt sich für die Säule nach Gleichung (3)
und mit cp' = 0
2 E Je
M = h 2 tg v
4 • J c - 230
m/t
Mit
ist
M‘
Je
J
M
M'
h-J
2EJc 2- J c - 230
-r- *9= hTj m/t -
0,40 • 0,50 s
0,30 • 1,2» " ~ 0,097
4-0,097.230 =10(9m/fc
8,2
2 • 0,097 • 230
8,2
= 5,4 m/t.
Die Beanspruchung der Säule wäre somit aus
IN = 461
\M= 10,9 m/t
zu bestimmen, was nach irgendeiner der bekannten
Methoden geschehen kann, und es ergibt sich bei einer
Armierung von f e — 40 qcm
a>, = 74 kg/qcm.
Nimmt man dagegen bei der Berechnung der Stütze
auf den Einfluß des Unterzugs keine Kücksicht, so würde
man bei Vollbelastung mit Jv=8t + 2*38t=84t für
die Stütze eine Beanspruchung von
84000 kg „ , ,
a ” = 40-50+ 15.40q^T = 32 k ^ cm
erhalten.
Man wäre also von der tatsächlichen Inanspruch
nahme des Betons weit entfernt.
Obwohl bei dem berechneten Beispiel das Mißverhält
nis zwischen der Stärke der Stütze und der des ünter-
zugs in die Augen springt und schon das konstruktive
Gefühl von derartigen Mißgriffen abhalten sollte, findet
man dennoch im Eisenbetonbau sehr viele Beispiele für
Fälle, in denen die Stützenquerschnitte in gar keinem
Verhältnis zu den sie verbindenden Unterzügen stehen.
Es kommt dies daher, daß vielfach gedankenlos die Säulen
auf Grund zentrischer Belastung dimensioniert werden,
welche in Wirklickeit gar nicht vorhanden ist.
Die vorstehend angegebene Methode soll es ermög
lichen, auf einfachste Art sich in allen denjenigen Fällen
genauer zu orientieren, wo die besonderen Umstände es
angezeigt erscheinen lassen.
Man erhält, wie schon oben erwähnt, die Beanspruchung
der Stütze immer etwas zu groß.
In vorliegendem Fall würde die genaue Berechnung
des dreifach statisch unbestimmten Systems ein Biegungs
moment von 9,7 m/t statt 10,9 m/t ergeben. Die Methode
wird um so brauchbarer, je größer das Verhältnis ist,
d. h. je geringer der Säulenquerschnitt gegenüber der
Stärke des ünterzugs ist.
Y ereinsmitteilungen
Württ.Baubeamten-Verein. Die erste Ausschuß
sitzung in diesem Jahr fand am 6. Januar im Vereins
lokal in Stuttgart statt. Anwesend waren zwölf Aus-