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BAUZBITUNG
Nr. 41
gemeinschaftliches Mittagessen und von 2 Uhr ab Be
sichtigung der neuen Fachschule und andrer Gmünder
Sehenswürdigkeiten unter kundiger Führung. Zu dem
Mittagessen sowie zu den Besichtigungen mit darauf
folgendem Abendschoppen sind auch die Herren Kollegen,
welche dem Vereine nicht angehören, ebenfalls herzlich
eingeladen. Anmeldungen zum Mittagessen ä 1,60 M.
sind an Herrn Stadtbaumeister Herkommer in Gmünd
zu richten.
Wettbewerbe
Schulhaus in Eisenberg-Pfalz. In einem Wett
bewerb zur Erlangung von Entwürfen wurden die Aus
zeichnungen wie folgt verteilt: I. Preis Herrn. Moser-Ulm,
II. Preis Fr. X. Knöpfle-München, III. Preis K. Haller
und D. Böhm-Offenbach a. M. Zum Ankauf empfohlen
wurde ein Entwurf von Alb. Boßlet-Landau.
Mittclschulgebäude in Memmingen. Das Preis
gericht entschied wie folgt; I. Preis von 1000 M. Leon
hard Heydecker-Kempten, II. Preis von 600 M. Ed. Brill-
Ulm, III. Preis von 400 M. Job. Müller-Pasing.
Entwässerung im Itterbachgehiet, Ein Preis
ausschreiben um Vorschläge für die Entwässerung der
Gemeinden Benrath, Hilden, Ohligs, Wald, Haan und
Grafrath schreiben die genannten Gemeinden mit Frist
zum 18. Januar 1910 aus. Drei Preise von 4000, 3000,
2000 M. Im Preisgericht Prof. Dr. Thumm und Bauinspektor
Beichte-Berlin, Baudirektor Baurat Middeldorf-Essen,
Stadtbaurat Modersohn-Unna. Bedingungen kostenfrei
von der Begierung in Düsseldorf.
Bismarck-Nationaldeukmal bei Bingerbrück.
Aus Anlaß der Jahrhundertfeier am 1. April 1915 soll
dem Fürsten Bismarck ein Nationaldenkmal auf der
Elisenhöhe bei Bingerbrück, dem äußersten Vorsprung
des Hunsrücks ins Bheintal, errichtet werden. Zur Ge
winnung von Entwürfen wird ein Wettbewerb unter den
deutschen Künstlern ausgeschrieben. Die Kosten des
Denkmals dürfen die Summe von 1800 000 M. nicht über
schreiten, wobei die Kosten der Fundamentierung, der
Erdbewegung, Terrassenanlagen und Stützmauern ein
begriffen sind. An Preisen werden verteilt: ein erster
Preis von 20000 M., zwei zweite Preise von je 10 000 M.,
zwei dritte Preise von je 5000 M. und zehn Entschädi
gungen von je 2000 M., zusammen 70 000 M. Das Preis
gericht verteilt auf jeden Fall die Summe von 70000 M.,
behält sich jedoch vor, bei Gleichwertigkeit mehrerer
Entwürfe eine anderweitige Verteilung eintreten zu lassen.
Das Preisrichteramt haben u. a. übernommen: Prof. Dr.
P. Clemen-Bonn, Provinzialkonservator der Bheinprovinz,
Prof. Dr. Theodor Fischer-München, Geh. Baurat Dr. Lud
wig Hoffmann-Berlin, Prof. Dr. Max Klinger-Leipzig,
Geh. Begierungsrat Dr.-Ing. H. Muthesius-ßerlin, Stadt
baudirektor Prof. Fritz Schumacher-Dresden, Prof. Franz
v. Stuck-München. Zur Stellvertretung haben sich u. a.
bereit erklärt; Prof. L. Dill-Karlsruhe, Stadtbaurat Hans
Grässel-München, Prof. Habich-Stuttgart, Prof. Leopold
v. Kalckreuth, früher Stuttgart. Die Einsendung der Ent
würfe muß bis spätestens 1. Juli 1910 erfolgen. Die
näheren Unterlagen sind unter Erstattung des dafür be
stimmten Preises von dem ersten Schriftführer des Kunst
ausschusses Prof. Schmid-Aachen zu erhalten.
Kleine Mitteilungen
Württ. Kunstverein Stuttgart. Neu ausgestellt:
Hochzeitsschmaus in Hessen von Karl Bantger; Porträte,
Stilleben, Porträtzeichnungen, Federzeichnungen von Os
kar Obier; Porträte von Th. Lauxmann; Tierstücke,
Landschaften, Interieurs von Paul Ehrenberg; Gtiters-
bachtal bei Wildbad von Mich. Lindner; Hinterm Schellen
tor, Hausflur aus der alten Geißstraße, Aus dem alten
Kameralamt, Treppenhaus in Alt-Stuttgart von Otto
B. Lau; Hochzeit, Der Wundermann, Garten von Beinh.
Nägele jun.; Zeichnungen von Karl Unkauf; Märchen
(zehn Originalholzschnitte) von Fritz Lang; Zwei Belief-
porträte von Bud. Dietelbach, u. s. w.
Handwerkerkaiumer Stuttgart. Für das Mau
rer-, Steinhauer- und Zimmererhandwerk wer
den in nächster Zeit Gesellenprüfungen abgehalten. Die
Kammer ersucht die Lehrherren sowie die Eltern und
Vormünder von solchen jungen Leuten, welche bis
31. März 1910 auslernen, ihre Anbefohlenen zur Ablegung
der Prüfung anzuhalten. Die Lehrherren sind hierzu
verpflichtet und machen sich im Weigerungsfälle auch
strafbar. Die Anmeldungen sind bis spätestens Samstag,
den 16. Oktober, persönlich auf dem Bureau der Hand
werkskammer (Neckarstraße 57, Hhs., I. Stock) abzu
geben. Daselbst sind auch die nötigen Formulare zu
bekommen.
Darmstadt. Die kürzlich verstorbenen Eheleute
Konsul a. D. Max Müller-Allewyn und Frau haben ihr
gesamtes, weit über eine Million Mark betragendes Ver
mögen, vorbehaltlich des den Verwandten gesicherten
lebenslänglichen Zinsgenusses, der Technischen Hoch
schule in Darmstadt vermacht. Die Stiftung soll dazu
dienen, strebsamen Studierenden der Hochschule die
Mittel zum Absolvieren ihrer Studien zu gewähren.
Der Schleswig-Holsteinische Architekten- und
Ingenieur-Verein ersucht uns um Aufnahme nach
stehender Mitteilung: In Schleswig-Holstein war es bis
her nicht üblich, den höheren städtischen, technischen
Beamten Sitz und Stimme im Magistrat zu geben. Alle
besoldeten Magistratsstellungen hatten sich ausschließlich
die Juristen Vorbehalten. Die Stadt Flensburg ist bahn
brechend als erste vorgegangen und hat die Stelle des
Stadtbaurats mit Magistratsmitgliedschaft ausgeschrieben;
in Altona ist die Stadtbauratstelle wiederum ohne
Magistratsmitgliedschaft ausgeschrieben. Der Schleswig-
Holsteinische Architekten- und Ingenieur-Verein, der Be
zirksverein deutscher Ingenieure und der Elektrotechnische
Verein haben gemeinsam bei den Stadtkollegien in
Altona beantragt, dem Stadtbaurat Sitz und Stimme im
Magistrat zu verleihen. Es wäre im Interesse des Tech
nikerstandes, sowohl der Stadt Altona mit ihren be
deutenden technischen Aufgaben wünschenswert, daß die
Bewerber um die Stelle die Magistratsmitglied
schaft fordern. Nähere Auskunft erteilt der Schleswig-
Holsteinische Architekten- und Ingenieur-Verein in Kiel,
Adolfsplatz 13.
Personalien
Württemberg;. Befördert: auf die Stelle eines Kollegial
rats für den bautechnischen Dienst bei der Generaldirektion der
Staatseisenbahnen der Vorstand der Stellwerk- und Oberbauleitung
des Bahnbautechnischen Bureaus der Generaldirektion der Staats
eisenbahnen Kollegialhilfsarbeiter Baurat Ott bei dieser General
direktion.
Baden. Versetzt: der Regierungsbaumeister R. Gasteiger
in Kehl zur Generaldirektion der Staatseisenbahnen.
Briefkasten
Antwort F. W. Aus dem Kreise unsrer Leser werden empfohlen:
Oberingenieur Wahlström-Stuttgart, Seestraße 4, Ingenieur L. Kilp-
Cannstatt, Teckstraße 32.
Antwort. lieber die Abortbreite eines Wohnhauses existieren
keine besonderen Vorschriften, unter 90 cm soll nicht gebaut werden;
im übrigen ist Art. 35 der Bauordnung maßgebend. Auch bezüglich
der Veranden ist nichts Bestimmtes vorgeschrieben, das zulässige
Maß ist dem Ermessen der Baupolizeibehörden anheimgestellt.
Verantwortliche Schriftleitung: Chefredakteur und Herausgeber Adolf Fausel.
Architekt W.Klatte, beide in Stuttgart. Druck : DeutscheVerlags-Anstalt in Stuttgart.