30. Januar 1909
BAÜZEITUNG
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Prof. Walbe, Geh. Baurat Prof. Wickop und Geh. Ober-
haurat Prof. Hofmann. Zahlreiche A. H. A. H., an ihrer
Spitze der Vorsitzende des A.-H.-Yerhaudes, Stadtbau
inspektor Buxbaum, bekundeten durch ihre Anwesenheit
dem Verein ein gutes Einvernehmen zwischen ihnen und
den aktiven Mitgliedern. Auch konnten wir die Ver
treter von vier andern Pachvereinen der hiesigen Hoch
schule begrüßen. Originelle Ausschmückung des Lokals
sowie Mimiken und Vorträge seitens der Vereinsmitglieder
sorgten für ungetrübte Fröhlichkeit am ganzen Abend.
Seitens der Professoren wurden dem Verein zahlreiche
Geschenke überreicht in Gestalt von Tafelwerken, Fach
schriften und auch Möbeln für das dem Verein in der
Hochschule zugedachte Zimmer. — Der Rektor der
Techn. Hochschule, Geh. Baurat Prof. Walbe, hat für
den Verein eine Konkurrenz ausgeschrieben zur Erlangung
einer guten architektonischen Ausgestaltung von Orts
und Haupthochbehältern einer Wasserversorgungsanlage.
Ablieferungstermin ist der 15. Februar. — Am 20. Januar
fand seitens der Architekturabteilung der hiesigen Hoch
schule eine Besichtigung des im Bau begriffenen Schwimm
bades statt, an welcher sich der Verein offiziell beteiligte.
Durch sachkundige Führung des Erbauers, unsers A. H.
Stadtbauinspektor Buxbaum, konnten wir einen guten
Ueberblick gewinnen über das im großen Maßstabe an
gelegte Gebäude. — Der Vorstand des A. A. V. D. setzt
sich für die zweite Hälfte des Wintersemesters aus folgen
den Mitgliedern zusammen; Erster Vorsitzender Bern
hard Laux, zweiter Vorsitzender Georg Hansohm, erster
Schriftführer Heinrich Maus, zweiter Schriftführer Ernst
Schuchardt, Kassenwart Karl Engel, Bücherwart Walter
Wickop, Hefte wart Kurt Höppner. M.
Vereinigung ehemaliger Baugewerkschüler
(Hochhau) üarmstadt. Am 7. Februar 1909 findet
im Restaurant „Kaisersaal“, Darmstadt, Grafenstraße,
nachmittags 3 Uhr die Jahreshauptversammlung
statt. Tagesordnung: 1. Jahresbericht und Abrechnung,
2. Vereinsorgan, 3. Neuwahl des Vorstandes, 4. Ver
schiedenes. Etwaige Anträge zur Tagesordnung sind
schriftlich bis zum 1. Februar 1909 an den Vorsitzenden
einzureichen. Der Vorstand;
I. A. Kunze, Schriftführer.
Wettbewerbe
Eßlingen. Unter Vorsitz von Direktor Schmohl
entschied das Preisgericht für den Neubau des Amts
körperschaftsgebäudes über die eingelaufenen Ent
würfe. Ein I. Preis wurde nicht verteilt. Zwei II. Preise
von je 360 M. erhielten Architekt Benz und Architekt
Hornung, einen III. Preis im Betrag von 300 M. Regie
rungsbaumeister Eisele.
Baden-Baden. Zur Gewinnung eines künst
lerischen Plakates für die „ Deutsche Kunstausstellung
Baden-Baden 1909“ war ein Preisausschreiben erlassen
worden, das zur Folge hatte, daß von elf Künstlern 15 Plakat
entwürfe einliefen. Die Jury erkannte folgende Preise:
1. Preis, 500 M., Prof. Keller-Karlsruhe; II. Preis, 200 M.,
Prof.Goehler-Karlsruhe; lila. Preis, lüOM., Prof. Goehler-
Karlsruhe; 111b. Preis, 100 M., Maler J. Pubonny-Baden-
Baden; IIIc. Preis, 100 M., Maler H. Freytag-Karlsruhe.
Zur Ausführung bestimmt wurde der Entwurf von Prof.
Keller.
Kathol. Pfarrkirche in Uerdingen. Die Deutsche
Gesellschaft für christliche Kunst schreibt einen Skizzen
wettbewerb für eine kathol. Pfarrkirche mit Pfarrhaus
in Uerdingen a. Niederrhein unter den Architekten deut
scher Zunge aus. Es sind drei Preise von 700, 500 und
300 M. in Aussicht genommen. Die Einlieferung der
Projektskizzen hat längstens bis 19. April an die Ge
schäftsstelle der Deutschen Gesellschaft für christliche
Kunst, München, Karlstraße 6, zu geschehen. Das Preis
gericht wird gebildet von der Jury der Deutschen Gesell
schaft für christliche Kunst.
Kleine Mitteilungen
Wtirtt. Kunstverein Stuttgart. Neu ausgestellt:
Marktbild, Mädchen, Mädchen mit Korb, Alte Frau,
Nelken, drei Blumenstücke von F. A. Wicky; Attacke
von Karl Becker; Passau, Lochbausen im Winter, Vor
frühling, Altes Stadttor von Max Ed. Giese; Piccola
Marina (Capri) im Sturm, Capri, Punta Tragara von
Jul.Runge; Vor demAusgang von C.v.Breuning; Watten
meer, Interieur, In der Sonne, Lolotte von CI. H. Weber-
Hohagen; Bronzeplakette, Medaillon in Silber und Bronze
(Kaiser Wilhelm II.) von D. Stöcker u. s. w.
Stuttgart. Die Handwerkskammer ersucht uns
um folgenden Hinweis: Schon des öfteren ist vorgekommen,
daß Handwerker, die bei einer Unfallversicherungs
gesellschaft versichert waren, selbst nach langer Ver
sicherungsdauer wegen geringfügiger Unfälle von der
Weiterversicherung ausgeschlossen wurden. Darin liegt
unsers Erachtens ein Unrecht, und wir wollen versuchen,
diesem im Benehmen mit dem Deutschen Handwerks- und
Gewerbekammertag zu steuern. Um Material für unser
Vorgehen zu erhalten, sollten solche Handwerker, denen
die genannte Behandlung zuteil wurde, uns hiervon Kennt
nis geben. — Wie aus Dornbirn in Vorarlberg berichtet
wird, hat der Gemeindeausschuß einstimmig das Projekt
des Architekten Hennings-Stuttgart angenommen, wo
nach der neue Schlachthof mit Kühlanlage auf 240000 Kr.
zu stehen kommt. Gleichzeitig wurde diesem Architekten
die Bauleitung übertragen.
Frankfurt a. M. Wie berichtet, hatte der Frank
furter Architekten- und Ingenieur-Verein die
Abhaltung einer größeren Bauausstellung angeregt, die
aus Anlaß der Wanderversammlung des Verbandes deut
scher Architekten 1910 in Frankfurt stattfinden sollte.
Der Vorschlag hat aber, wie Stadtrat Kölle in der
Sitzung des Architekten-Vereins mitteilte, so wenig Gegen
liebe beim Vorstand des Verbandes gefunden, daß die
Ausstellung als gescheitert angesehen werden muß.
Zu der Ausschreibung der Stadtbauratsstelle
in Flensburg teilt dem „Zentralbl. der Bauverw.“ der
Schleswig- Holsteinische Architekten- und Ingenieur-Verein
nachstehendes mit. Die Ausschreibung ist erfolgt, ohne
dem neuen Inhaber der Stelle Sitz und Stimme im
Magistrat in Aussicht zu stellen. Soll ein Stadtbaurat
seiner Aufgabe gerecht werden können, so ist es un
bedingt erforderlich, daß er nicht nur Berater, sondern
auch vollberechtigtes Mitglied des Magistrats ist. Ab
gesehen von den Interessen der Stadt Flensburg sind es
auch die des Technikerstandes, welche die Erfüllung
dieser Forderung dringend notwendig machen. Die Be
werber um diese Stelle werden daher gebeten, falls sie
es nicht schon getan haben, die Magistratsmitglied
schaft zur Bedingung zu machen. Nähere Auskunft
in der Angelegenheit erteilt der Schleswig-Holsteinische
Architekten- und Ingenieur-Verein, Adolfplatz 9III, Kiel.
Diese Veröffentlichung erfolgt im Einverständnis mit dem
Vorstand des Verbandes deutscher Architekten- und In
genieur-Vereine.
Worms. Zwei der interessantesten alten Profan
bauten, der „Wambolder Hof“ in der Kämmererstraße
(erbaut zu Ausgang des siebzehnten Jahrhunderts) und
das „Rote Haus“ in der Römerstraße (1624), sind unter
Denkmalschutz gestellt worden. Das hessische Ge
setz über die Denkmalpflege hat in den letzten Jahren
eine größere Anzahl von Privatbauten vor der Moderni
sierung wie überhaupt vor Privatspekulation geschützt.
Fassadenwettbewerbe und deren Wert hat auf
dem IX. Tag für Denkmalpflege Baudirektor Baltzer in