72
BAUZEITUNG
Nr. 0
Dimensionen von 5,5 zu 5,6 m zu malen. Das Gemälde
soll den Wirtemberg (Rotenberg) darstellen.
Die Frage der Bebauung des alten Theater
platzes scheint nun gelöst zu sein. Wie der „Schwab.
Merkur“ hört, liegt bereits ein Beschluß vor, daß das
geplante Kuns tausstellungsgebäude auf den alten
Theaterplatz zu stehen kommt. Es ist ein monumentaler
Bau mit festlichen Räumlichkeiten, Gartenterrassen,
Restaurant, vielleicht auch Läden geplant. Hoffentlich
wird es, nachdem für das Theater die Platzfrage ent
schieden ist, bald ernst mit der Ausführung des Plans.
Aus Architektenkreisen wird uns hiezu geschrieben:
Es ist für Stuttgart sehr erfreulich zu vernehmen, daß
jetzt auch die Frage der Bebauung des Platzes, auf dem
das alte Theater stand, eine Lösung finden soll durch
Errichtung eines Ausstellungsgehäudes. Leider ist aber
dieser Bau schon von vornherein wieder an einen Namen
gebunden. Bei aller Hochschätzung der Leistungen
Fischers ist doch zu sagen, daß derselbe jetzt durch seinen
Wegzug nach München nicht mehr zu den Unseren ge
zählt werden kann, sondern als auswärtiger Architekt zu
betrachten ist. Es hieße aber die einheimische Baukunst
schlecht fördern, wenn immer wieder die bedeutendsten
Aufgaben an auswärtige Architekten vergeben werden,
statt daß den einheimischen aufstrebenden Kräften durch
Beteiligung an größeren Bauaufgaben Gelegenheit zu
voller Entfaltung gegeben würde. Wenn dieses System
stillschweigend anerkannt würde, so blieben für unsre
schwäbischen Architekten bald nur noch untergeordnete
Aufgaben übrig, und unsre besten Kräfte wären noch
mehr gezwungen, sich außerhalb Württembergs einen
ihrem Können angepaßten Wirkungskreis zu sichern,
während bei uns selbst nichts versäumt wird, fremden
Architekten Eingang zu verschaffen. Auch ist die fort
dauernde Zurücksetzung der eignen Landeskinder gegen
Fremde nicht dazu angetan, das Ansehen Württembergs
nach außen zu heben.
Personalien
Württemberg'. Ordensverleihungen; das Kommentur-
kreuz zweiter Klasse des Friedrichsordens dem Baudirektor v. Schaal,
Vorstand der Ministerialabteilung für den Straßen- und Wasserbau;
das Ehrenkreuz des Ordens der Württ. Krone dem Oberbaurat
Prof. Dr. Dietrich an der Technischen Hochschule; das Ritter
kreuz dess. Ordens dem Baurat Angele, Straßenbauinspektor in
Ulm, dem Baurat Gekeler, Vorstand des Bezirksbauamts Stutt
gart; das Ritterkreuz erster Klasse des Friedrichsordens dem Bau
rat Lupfer bei der Generaldirektion der Staatseisenbahnen, den
Eisenbahnbauinspektoren W e i g e 1 i n in Böblingen, B e i 11 e r bei
der Generaldirektion der Staatseisenbahnen, Ernst in Schorndorf,
Seemann bei der Generaldirektion der Staatseisenbahnen, Wetzel
iu Sulz, dem Gewerbeinspektor Baurat Hardegg in Stuttgart,
dem Baurat Hochstetter, Straßenbauinspektor in Hall, dem
Stadtbaurat Seible in Reutlingen, dem Professor Baurat Knoblauch
ander Baugewerkschule, dem Vorstand des Bezirksbauamts Tübingen,
Baurat Held, Holch, charakt. Baurat, Militärbauinspektor und
Vorstand des Militärbauamts I Ludwigsburg; das Verdienstkreuz
den techn. Oberbahnsekretären Steel), Strigel, Lösch, Fuoß
bei der Generaldirektion der Staatseisenbahnen, dem Oberamtsbau
meister Farenkopf in Eßlingen; die Verdienstmedaille des Kron-
ordens dem techn. Postsekretär Lust bei der Generaldirektion der
Posten und Telegraphen, den Staatsstraßenmeistern Metz in Freuden
stadt, Strobel in Ulm, dem Oberamtsbaumeister Weber in Tett-
nang, den Bauamtswerkmeistern Blaser bei dem Bezirksbauamt
Ravensburg, G ö s e r bei dem Bezirksbauamt Heilbronn.
Titelverleihungen: der Titel und Rang eines Hofbaurats
dem Hofbauinspektor a. D. Adolf Linck; der Titel eines Hofbau
inspektors mit dem Rang auf der siebten Stufe der Rangordnung dem
Hofbaukontrolleur (ersten Hofbauamtswerkmeister) Georg Hi 11 er;
der Titel und Rang eines Oberbaurats dem Baurat Braun, techn.
Mitglied der Regierung des Donaukreises, dem Baurat Ritter bei
der Generaldirektion der Posten und Telegraphen; der Titel und
Rang eines Baurats den Eisenbahnbauinspektoren Wagenmann bei
dem bahnbautechn. Bureau der Generaldirektion der Staatseisen
bahnen, Korherr, Vorstand des hochbauteohn. Bureaus der General
direktion der Staatseisenbahnen, Mühlberger, Vorstand der
Eisenbahnbausektion Stuttgart, Oskar Hartmann, Vorstand der
Eisenbahnbausektion Cannstatt, Jori, Vorstand der Brückenbau
abteilung des bahnbautechn. Bureaus der Generaldirektion der Staats
eisenbahnen, dem Bezirksbauinspektor Bretsohneider in Calw,
dem Prof. Sohanzenbach an der Baugewerkschule, dem Archi
tekten Friedr. Bihl in Stuttgart, Teilhaber der Architektenfirma
Bihl & Wolz; der Rang auf der sechsten Stufe der Rangordnung
dem Prof. Schenk an der Baugewerkschule; der Titel und Rang
eines Bauinspektors dem etatsmäßigen Regierungsbaumeister Weg-
mann, Kollegialhilfsarbeiter bei der Ministerialabteilung für den
Straßen- und Wasserbau; der Titel und Rang eines Eisenbahnbau-
inspektors den Abteilungsingenieuren Waas, Vorstand der Eisen
bahnbausektion Weikersheim, Zaiser, Vorstand der Eisenbahnbau
sektion Böblingen, Nägele, Vorstand der Eisenbahnbausektion
Ludwigsbarg, Fell, stellvertr. Vorstand der Eisenbahnbauinspektion
Aalen, und dem Maschineningenieur Schopf,Vorstand der Maschinen
inspektion Heilbronn ; der Titel und Rang eines techn. Oberbahn
sekretärs den techn. Eisenbabnsekretären Ullrich bei der Eiseu-
bahnbauinspektion Ulm, Kimmich bei der Eisenbahnbauinspektion
Heilbronn und Mühleisen bei der Eisenbahnbauinspektion Stutt
gart ; der Titel und Rang eines Oberbahnmeisters den Bahnmeistern
Bayrle in Neckarsulm, Ernst Müller, Verwalter der Dienstgebäude
in Ulm, Seifert in Jagstfeld und Haußmann in Reutlingen; der
Titel eines Hoflieferanten den Ingenieuren Franz und Joseph Stumpf
sowie dem Regierungsbauführer Hermann Henriohsen, Teilhaber
der Firma F. J. Stumpf & Co., Fabrik für Pumpwerke, Gas- und
Wasserleitungseinrichtungen, sämtlich in Stuttgart.
Baden. Ernannt: der Ingenieurpraktikant J. Beck zum
Regierungsbaumeister.
Briefkasten
Antwort auf die Anfrage S. H. Sie können zur Reinigung der
fraglichen schottischen Abflußleitung keine säurehaltigen Wasser
verwenden, weil durch diese die Leitung in kurzer Zeit durch
gefressen und zerstört würde, loh empfehle Ihnen die Verwendung
von Kalilauge (Pottasche) oder Natronlauge (Soda), in warmem
Wasser gelöst und warm in die Leitung eingebracht. Diese Laugen
werden hergestellt, indem man entweder Lösungen von Pottasche
resp. Soda mit gebranntem Kalk behandelt oder Aetzkali (kaustische
Pottasche) resp. Aetznatron (kaustische Soda) in Wasser löst. Von
Vorteil für die gänzliche Beseitigung des Fettansatzes in den Röhren
ist, daß Sie in der Leitung einen Verschluß anbringen und soviel
Lösung von Lauge und Wasser einbringen, bis die Leitung voll
steht. Lassen Sie die Laugenlösung nur durchlaufen, so wird nur
ein Teil des Fettansatzes entfernt, da bekanntlich die Leitungen
selten gefüllt sind. Das Fett setzt sich gerade da an den Röhren
an, wo das Abflußwasser mit der Luft in Berührung kommt, und
zwar meistenteils durch Temperaturwechsel. Zur Beseitigung des
Uebelstandes rate ich Ihnen den Einbau von Fettfängen in die
Leitung, wie sie Ihnen jede Firma für Kanalartikel liefert. N. in W.
Antwort. Auf die Anfrage H. erlauben wir uns als Fachleute
zu erwidern, daß die als sog. fugenlose Asbestfußboden im Handel
befindlichen Steinholzfußboden sich als Tanzbodenbelag in der
Praxis bewährt haben. Der Unterschied dieses Asbestfußbodens
gegenüber dem gewöhnlichen Steinholz besteht darin, daß neben
dem Bindemittel Magnesit und Chlormagnesium als wichtigstes
Beimischmaterial eine Asbestfaser verwendet wird, die einen hohen
Grad Widerstandsfähigkeit gegen Abnutzung besitzt. Zur Unter
haltung ist aber unbedingt notwendig, daß diese Fußboden genau
wie Parkettboden behandelt werden. Wir selbst haben schon ver
schiedentlich Tanzsäle mit unserm Fußboden belegt und können
auf Wunsch Referenzen aufweisen.
Daucher & Manz, Stuttgart.
Verantwortliche Schriftleitung: Chefredakteur und Herausgeber Adolf Fausel.
Architekt W. Klatte, beide in Stuttgart. Druck : DeutschcVerlags-Anstalt in Stuttgart.