Job. Zimmermann-Darmstadt
gut in Verbindung stehen. Auch muß ein überdeckter
Eingang von der Straße aus angeordnet werden. Eine
große Stube 22—25 qm, eine kleine Kammer 14—18 qm,
Küche mit Vorratskammer 18—20 qm, Backofen, Vorplatz,
Abort u. s. w. Obergeschoß: Zwei Schlafstuben für den
Wirt nebst Kammern. Ein kleines Fremdenzimmer und
Klosett. Speicherräume können über Kehlgebälk liegen.
2. Kegelbahn. Diese soll in südlicher Richtung im
Anschlüsse an den Restaurationsgarten angelegt werden.
Es wird verlangt: ein Aufenthaltsraum von ca. 25—30 qm;
hieran anschließend die Bahn in einer Länge von 15 — 20 m.
3. Stallungen, Remise, Abort, Scheune u. s. w. Ein
Stall für zwei Pferde, ein Stall für vier Stück Rindvieh,
Ställe für sechs bis acht Schweine, Ställe für Federvieh,
eine Remise für zwei bis drei Wagen, eine kleine Scheune,
der Anlage entsprechend, Aborte für die Gäste u. s. w.
Das Preisgericht, bestehend aus Direktor A.Wien-
koop, Architekt K. Lennartz, E. Beutinger und H. Stumpf-
Nr. 1]
Darmstadt, erkannte wie folgt. Den I. Preis
erhielt der Entwurf des Herrn Joh. Zimmer
mann-Darmstadt, je einen IT. Preis die Ent
würfe der Herren Karl Mink-Darmstadt und
P. Petermann - Offenbach a. M. und den
III. Preis die Arbeit des Herrn Pb. Schnetz-
Darmstadt. Wir führen unsern Lesern die
prämiierten Arbeiten in Grundrissen und
Ansichten vor.
Die Entwürfe zeigen alle in reizvoller
Weise die Verwendung der ortsüblichen
Materialien: farbiger Werkstein, sichtbares
Fachwerk mit Putz und rotes Ziegeldach.
Das Straßeneck gab Gelegenheit, einen reiz
vollen Eingang durch einspringende Eckanlage
der Gebäudeteile zu schaffen. Die Baumassen
selbst sind durch diese Bauart in glücklicher
Weise dem ländlichen Ortsbild eingefügt.
Man vergleiche damit die oft abscheulichen
Ecklösungen unsrer Städte mit einem Turm
am Eck oder dergleichen. Auch die Neben
bauten sind in den vorliegenden Entwürfen
mit Sorgfalt behandelt und tragen zur Har
monie und schlichten Schönheit des ganzen
trotz aller Einfachheit bei. Die Grundrisse
sind klar, und die ganze Aufgabe dürfte als eine recht
zeitgemäße zu betrachten sein. Wir wünschen nur, daß
man in diesem Sinne bald weitere vorbildliche Lösungen
zur Erhaltung und Verschönerung unsrer alten Dorfbilder
entstehen sieht.
Ketzerische Gedanken über Unfall
verhütung
Von Karl Klein, Geschäftsführer und technischer Aufsichtsbeamter
der Sektion I der Maschinenbau- und Kleineisenindustrie-Berufs-
genossensohaft.
Es gibt kaum einen größeren Feind menschlichen Fort
schritts als die Selbsttäuschung. Unsre Neigung, das zu
glauben, was wir wünschen, verleitet uns ebenso leicht
zur Verkennung der natürlichen Widerstände, die sich
unserm Willen entgegenstellen, wie zur Ueberschätzung
Wettbewerb. I. Preis Joh. Zimmermann-Darmstadt