Full text: Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsaß-Lothringen (1914)

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BAUZEITUNG 
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welcher die Kesselanlage betrieben werden kann, beträgt 
20 Atm., die auf dem Gebiete des Kesselbetriebes zur 
Zeit noch als außergewöhnlich hoch zu bezeichnen ist. 
Eigentümlich und besonders bemerkenswert ist die Kon 
densationsanlage für die Dampfturbine, für welche ein 
System gewählt wurde, das den örtlichen Verhältnissen in 
einfacher und sehr geschickter Weise angepaßt werden 
konnte, indem die bestehende Wasserversorgungsanlage 
für die Fabrik als Kondensationsanlage verwertet wurde. 
Die Wasserversorgung der Fabrik geschieht von einem 
in einem Turm aufgestellten Hochbehälter aus. Das 
Wasser wird nun unter Ausnützung seines Druckes und 
durch eine sinnreiche Einrichtung zum Kühlen des Kon 
densators und gleichzeitig auch zur Erzeugung der Luft 
leere im Kondensator benützt, bevor es seinem eigent 
lichen Zweck in der Papierfabrikation dient. Die neue 
Dampfanlage stellt sich dar als eine in wirtschaftlicher 
Hinsicht wohlgelungene Verbindung des Kraft- und Wärme 
verbrauchs unter Ausnutzung der für den Fabrikbetrieb 
eigentümlichen Einrichtungen und dessen Bedürfnisse. 
Kirnen 
einer Landesausstellung im Jahre 1916 aus Anlaß des 
25 jährigen Regierungsjubiläums des Königs sympatisch 
gegenüber. Sie wird sich an derselben nach Möglich 
keit beteiligen, und in den Kreisen des Handwerks im 
Interesse desselben wirken. — Die vom deutschen Bau 
schutztag Berlin angeregte Gründung eines Bauschutz 
verbandes für Württemberg hält der Vorstand nicht Jfür 
zweckmäßig, dagegen ist er für Angliederung einer Aus 
kunftsstelle über zweifelhafte Baufirmen an die Submis 
sionsämter. — Das Verdingungsamt konnte infolge sach 
licher Behandlung der Interessen der Staatsbehörden und 
des Handwerks schon erfreuliche Erfolge erzielen. 
Spaichingen. Der Gemeinderat hat den Bauwerk 
meister Ant. Beckert von Rot OA. Laupheim zum Stadt 
baumeister gewählt. 
Karlsruhe. Badische Jubiläums - Ausstellung 1915. 
Der am 1. Mai erfolgte Nennungsschluß der Anmeldungen 
der Handwerks- und Gewerbetreibenden für die Badische 
Jubiläums-Ausstellung hat ein überraschend gutes Ergeb 
nis gehabt. Die vom Ministerium des Innern für diese 
Anmeldungen vorgemerkten und vorgesehenen Plätze sind 
Werkbund-Ausstellung Cöln 1914 Oesterreichisches Haus 
Architekt; Professor, joseph^Hoffmann-Wien 
Hess. Techniker-Verband. Bei einem Preisaus 
schreiben der Stadt Gießen für den Umbau der alten 
Klinik zu einem Rathaus erhielt Kollege Mohr-Gießen 
den 3. Preis. Wir gratulieren. 
Die Schriftleitung. 
Wettbewerbe 
Reutlingen. Handwerkskammer-Gebäude. Eingeladen 
sind die im württ. Schwarzwaldkreis ansäßigen Archi 
tekten. Termin 25. Juli. Näheres siehe Inseratenteil. 
Kleine Mitteilungen 
Stuttgart. Das Oeneraldirektions-Gebäude, dessen 
Ausführung Baurat M. Mayer leitete, konnte dieser Tage 
seiner Bestimmung übergeben werden. Wir erinnern an 
die frühere Beschreibung die wir anläßlich einer Besich 
tigung des Vereins für Baukunde gebracht haben. Eine 
besondere Veröffentlichung des Gebäudes gedenken wir 
demnächst vornehmen zu können. 
Ulm. Die Handwerkskammer Ulm steht dem Plan 
bei Weitem überzeichnet worden. Von der badischen 
Industrie hat sich eine ebenfalls schon sehr große Zahl 
Fabriken und sonstiger Betriebe gemeldet. Bis jetzt sind 
schon mehrere Hundert Firmen für die Ausstellung an 
gemeldet. Auch eine ganze Anzahl Industrien haben sich 
zusammengeschlossen und werden mit großen Kollektiv- 
Ausstellungen vertreten sein; so die Pforzheimer Bijouterie 
branche, die Schwarzwälder Uhrenindustrie, die Textil 
industrie des Rhein- und Wiesentales, die Holzindustriel 
len des ganzen Landes u. a. m. Außerdem wird die 
Großh. Generaldirektion der Badischen Staatseisenbahnen 
mit einer großen Verkehrsausstellung, welcher sich die 
Waggonfabriken und andere beteiligten Industrien an 
schließen, vertreten sein, ebenso das kaiserliche Postamt 
und die Domänendirektion mit ihren Salinen- und Staats 
bädern. Damit ist der Beweis geliefert, daß sich die 
Industrie und das Handwerk aus allen Teilen des badi 
schen Landes ernstlich regt und es zum größten Teil als 
Ehrensache betrachtet, der an sie ergangenen Einladung 
der Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe zu der großen 
Badischen Jubiläums-Ausstellung Karlsruhe 1915 gebüh 
rend Folge ju leisten. . Kein strebsamer und national ge-
	        
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