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BAUZEITUNG
Nr. 27
Maschinen
fabrik
Göbel-
Feuerbach
Architekten:
R. Gebhardt
B.D.A.,
K. Eberhard-
Stuttgart
einem Kranen bestrichen. Die linken und rechten Seiten
der Halle sind zweigeschossig und mit Galerien versehen,
auf welchen die Werkbänke untergebracht sind. Die
überbaute Durchfahrt neben dem Wohnhaus gibt die Ver
bindungsmöglichkeit zwischen ersterem und der Fabrik
im ersten Stock.
An das Wohnhaus (siehe Grundriß) schließt sich das
kaufmännische und technische Büro an. Im Untergeschoß
Maschinenfabi ik Göbel-Feuerbach Erdgeschoßgruud iß
sind die Garderobe und Waschräume für die Arbeiter
untergebracht, sowie eine Kantine.
Die Ausführung erfolgte in Backsteinmauerwerk mit
Verputz unter sparsamer Verwendung von Sandstein für
einzelne/rchitekturglieder. Die Dachbedeckung ist beim
Fabrikgebäude doppellagige Dachpappe, beim Wohnhaus
wurden Biberschwänze verwendet und das Büro mit
einem Holzzementdach versehen.
Die Maschinenfabrik Eßlingen
Mannigfach sind die Beziehungen, welche die Maschi
nenfabrik Eßlingen zum Baugewerbe hat. Im Jahr 1846
von Emil Keßler auf Veranlassung und unter Beihilfe der
Kgl. Württ. Staatsregierung gegründet, fertigte sie an
fangs hauptsächlich Eisenbahnmaterial für das In- und
Ausland an, befaßte sich aber auch mit der Herstellung
von Turbinen, Dampfmaschinen und Eisenkonstruktionen.
Mit Erwerbung der Firma Gebrüder Decker & Co., Ma
schinenfabrik in Cannstatt, wurden die beiden letzteren
Geschäftszweige wesentlich erweitert; so gelangten im
Jahr 1881 in Berlin der Bahnhof „Alexanderplatz“
und die Halle des „Schlesischen Bahnhofs" zur
Ausführung. Im Jahr 1887 wurde die elektrotechnische
Fabrik Cannstatt A.-G. angegliedert und im Zusammen
hang damit seit 1892 eine Re he von Eßlingen aus errich
teter Elektrizitätswerke des Landes in Betrieb genommen.
Die letzte Vergrößerung im Jahr 1902 besteht in einer
Vereinigung mit der Maschinenfabrik G. Kuhn, O. m. b.
H. in Berg, von der u. a. der Bau von Straßenwalzen
übernommen worden ist, so daß die Fabrik neben dem
Eisenbahnbau nunmehr auch für den Straßenbau tätig
ist. Außerdem ist im Jahr 1887 eine italienische Zweig
niederlassung in Saronno gegründet worden, die sich
hauptsächlich mit dem Bau von Lokomotiven befaßt.
Die Maschinenfabrik Eßlingen, die nach dem Gesag
ten einen der vielseitigsten Betriebe in Deutschland darstellt,
gliedert sich im ganzen in fünf Abteilungen. Für den
Hochbau kommen vor allem diejenigen Abteilungen in
Betracht, welche sich mit Eisenkonstruktionen befassen.
Neben eisernen Brücken und Eisenfachwerken, großen
Hallenbindern u. dergl. werden auch Hebezeuge angefer
tigt, von denen hier namentlich die Baukrane zu erwähnen
sind. Weitere Beziehungen der Fabrik zum Baugewerbe