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BAUZEITUNG
Nr. 31
3. Wirtschafts- und Festbetrieb. Die lange Form des
Saales ist für musikalische Aufführungen nicht zweckmäs
sig, weil die Solisten allzu weit von den hintersten Sitz
reihen entfernt sind.
Bei der Anordnung der Festgarderoben würde Wert
darauf zu legen sein, durch reichliche Zugänge den starken
Andrang vom Südwestportal zu vermeiden.
Die Zentralisierung der grossen Abortanlagen auf der
oberen Schmalseite erscheint nicht praktisch.
Die Anordnung der Küche und ihrer Nebenräume
samt Buffet usw. ist mit Rücksicht auf die grosse Entfer
nung vom gegenüberliegenden Saalende ebenfalls nicht
zweckmässig.
Berechnung und Konstruktion von
Gebäuden in Erdbebengegenden
Bei den Erdbebenstößen finden gewöhnlich vertikale und
horizontale Stöße statt; im Epizentrum, d. h. im Zentrum
des Stosses sind die horizontalen Erschütterungen sehr
klein, und umgekehrt nehmen die vertikalen Stösse mit
der Entfernung vom Epizentrum ab, so daß, je nach der
Intensität des Stosses, deren Wirkung bald sehr klein wird.
In der Regel brauchen die Gebäude auf vertikale Stöße
nicht berechnet zu werden, da nur ausnahmsweise, auf
Grund bisheriger Beobachtungen, deren Intensität so gross
wird, dass Gebäude senkrecht in die Höhe geschleudert
werden.
Die gefährlichsten Stösse sind die horizontalen.
Es gibt zwei Stosskräfte-Maxima: Das eine Maximum
tritt ein, infolge der Beschleunigung der Erdoberfläche
bei deren Bewegung in einer Richtung; das zweite bei der
Umkehrung der Schwingungsbewegung aus der einen
Richtung in die entgegengesetzte. Theoretisch könnte
dieses letztere Maximum den Wert unendlich gross an
nehmen; in Wirklichkeit tritt aber niemals eine plötzliche
.Bewegungsänderung aus der einen Richtung in die ent
gegengesetzte ein, infolge des elastischen Verhaltens des
Bodens und aus anderen Gründen. In den meisten Fällen
dürfte das erste Maximum das ausschlaggebende sein Die
Gebäude pflegen daher ausschließlich unter zu Grunde-
legung dieses Maximums berechnet zu werden.
Das erste Maximum hat die Form p m, wo m die
Masse des Gebäudes und p die maximale Beschleunigung
des Bodens darstellt; diese maximale Beschleunigung ist
je nach der Stärke des Bebens sehr verschieden. Die Wir
kung dieser Kraft K=p • m hängt von der Art, Beschaffen
heit und Stellung des Bauwerkes zur Stossrichtung ab.
Bei schwächeren Beben kann p g (g=der Erdbeschleu
nigung) genommen werden; bei stärkeren wächst p auf
i und noch mehr; ich selbst habe seiner Zeit bei einem
starken Beben p zu ^ bis ~ von g berechnet.
Der Angriffspunkt der Stoßkraft K hegt auf der Fun
damentsohle; hier tritt K stoßartig, ruckartig auf und ruft
auch dementsprechende innere Spannungen im Bauwerk
Halber III. Preis Kennwort: „Horizontale“
Erdgeschoßgrundriß