Full text: Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsaß-Lothringen (1914)

18 
BAUZEITUNG 
Nr. 3 
Traifelberg- 
hotel bei 
Honau 
Gesamt 
ansicht 
Architekt: 
Professor 
M. Elsäßer 
B.D.A., 
Stuttgart 
sich namentlich seitens der benachbarten Stadt Reutlingen 
eines steigenden Zuspruchs erfreut. 
Der Neubau „Gasthof zum Löwen“ der Klosterbraue 
rei Alpirsbach wurde an Stelle des im April 1909 abge 
brannten Gasthofs errichtet. Das Grundstück ist von zwei 
Straßen und von der Bahnlinie begrenzt; letztere führt so 
nah an dem Neubau vorbei, daß sich der einstöckige ab 
getreppte Anbau mit der darüber liegenden großen Ter 
rasse ergab. Nur auf diese Weise und durch besonderes 
Entgegenkommen der Bahnverwaltung, das erwähnt zu 
werden verdient, war es möglich, den zur Verfügung 
stehenden kleinen Grundriß völlig auszunützen. 
Das Erdgeschoß ist massiv in Backsteinmauerwerk mit 
Terranovaputz, die Architekturteile in Buntsandstein, das 
Obergeschoß in verschindeltem Holzfachwerk, Giebel, 
Erker und Wirtschaftseingang in Holz, teilweise geschickt 
ausgeführt. 
Das Haus ist mit Niederdruckdampfheizung und durch 
weg mit elektrischer Beleuchtung versehen. Wirtschaft 
und Nebenzimmer sind in Tannenholz, der Speisesaal in 
Mahagoni vertäfert. In den oberen Stockwerken befinden 
sich gediegen ausgestattete Fremdenzimmer und die Pri 
vatwohnung des Besitzers. Die meisten Bauarbeiten wur 
den von ortsansässigen Handwerksleuten ausgeführt. 
Kurgebäude Imnau. 
Im Grenzgebiet des Schwarzwaldes und der Schwä 
bischen Alb, im Eyachtal wurde im altbekannten Bade 
ort Imnau ein neues Kurbadgebäude errichtet, nachdem 
das alte einem Brand zum Opfer gefallen war. Der 
Neubau hat eine Länge von zirka 43 m und eine Breite 
von zirka 10,5 m mit einer 5 m breiten Vorgartenterrasse. 
Das Erdgeschoß enthält die verschiedenen Badezellen, 
welche in bestbewährten Feuerton-Wannen mit messing 
vernickelten Mischbatterien samt oberer und seitlicher 
Tusche eingerichtet sind. Des weiteren ist in jeder 
Badezelle eine komplette Waschtoilette und Zentralheizung 
eingerichtet. Im Obergeschoß sind die verschiedenen 
Fremdenzimmer eingebaut. Das Untergeschoß enthält 
die Wirtschaftsräume, u. a. das Kesselhaus mit der Warm- 
wasserbereitungs- und Heizungsanlage samt den Pumpen 
für die Wasserversorgung, die Waschküche mit den 
Wäschereimaschinen, Bügelzimmer etc. Die Architektur 
ist in ruhigen, vornehmen Linien gehalten und paßt sich 
der Umgebung würdevoll an. 
Zum Entwurf eines neuen Gebäude 
brandversicherungsgesetzes 
Da die Verhandlungen über diesen Entwurf in der 
1. Kammer des Landtags in allernächster Zeit beginnen 
dürften, so wollen wir nicht versäumen, den besonders 
interessierten technischen Kreisen und Hausbesitzern in 
nachstehendem einen kurz gefaßten Auszug des Entwurfs 
mit einigen Erläuterungen zu geben. 
Der vom Staatsministerium dem Landtag vorgelegte 
Entwurf hält an den Grundzügen des seitherigen Gesetzes 
fest — mit Recht —, da sich dieses im allgemeinen nun 
über 60 Jahre bewährt hat. 
Jeder, der in den Grenzen des Königreichs ein Ge 
bäude besitzt, ist gezwungen, dasselbe bei der K. Brand 
versicherungsanstalt zu versichern; die Versicherung ist 
somit ein Zwangsmonopol des Staats. 
Kein Versicherungszwang besteht nur: Für die im 
Privateigentum des Königs stehenden und zu dem Kgl. 
Traifelberghotel 
Hauptgeschoßgrundriß
	        

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.