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BAUZEITUNG
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sowie die Mehrzahl der Bauten im Niederrheinischen Dorf
und das Kolonialhaus. Die Bauten für eigentliche Aus
stellungszwecke bedecken zusammen eine Grundfläche von
rund 50 000 qm, während die Zweckbauten, wie Verwal
tungsgebäude, Theater und Restaurants eine Grundfläche
von annähernd 12 000 qm einnehmen. Es handelt sich
dabei um 30 selbständige Bauten mit rund 50 Einzelge
bäuden, bei deren künstlerischer Bearbeitung etwa 40 Ar
chitekten, darunter Künstler, wie Peter Behrens, Theodor
Fischer, van de Velde, Bruno Paul usw., beteiligt sind.
Das Ausstellungsgelände umfaßt rund 220 000 qm, der
Vergnügungspark außerdem 65 000 qm.
Personalien
Württemberg. Uebertragen: dem Bauwerkmeist^r und
Wasserbautechniker Götz bei der Straßenbauinspektion Künzelsau
die Stelle eines Bauamtswerkmeisters im Bezirksdienst der Straßen-
und Wasserbauverwaltung. Die Stelle eines Staatsstraßenmeisters
mit dem Sitz in Saulgau dem Bauwerkmeister Heinle bei der
Straßenbauinspektion Calw. E r n a n n t: der Bauwerkmeister Kurz
zum Bahnmeister in Beuron. Befördert: der tit. Eisenbahnbau
inspektor Kauffmann bei der Eisenbahnbausektion Eßlingen zum
Eisenbahnbauinspektor des inneren Dienstes bei der General
direktion der Staatseisenbahnen, ferner die Regierungsbaumeister
Sch aal zum Abteilungsingenieur bei der Eisenbahnhochbausektion
Stuttgart II und Enßlin (Robert) zum Abteilungsingenieur beider
Eisenbahnbausektion Eßlingen. In Ruhestand versetzt; der
Baurat Wagner, Vorstand der Eisenbahnbauinspektion Weikers-
heim seinem Ansuchen gemäß.
Baden. Ernannt: der Vorstand der Bahnbauinspektion 1 in
Mannheim, Oberbauinspektor E. Müller, unter Verleihung des
Titels Baurat zum Kollegialmitglied der Generaldirektion der
Staatseisenbahnen ; der Oberbahnmeister A H ö I z 1 e in Karlsruhe
zum Bausekretär. Uebertragen: dem Vorstand der Bahnbau
inspektion II Basel, Oberbauinspektor R. Roth, die Vorstandsstelle
der Bahnbauinspektion I Mannheim, dem Vorstand der Bahnbau
inspektion Eberbach, Oberbauinspektor H. Ganz, die Stelle eines
Inspektionsbeamten bei der Oeneraldirektion der Staatseisen
bahnen, dem Bauinspektor J. K u h n in Heidelberg unter Ver
leihung des Titels Oberbauinspektor die Stelle des Vorstandes
der Bezirksbauinspektion Heidelberg, dem Regierungsbaumeister
R. Maier in Wiesloch untär Verleihung des Titels Bauinspektor
die Stelle eines zweiten Beamten der Hochbauverwaltung.
Elsaß-Lothringen. Ernannt: Reg.-Baumeister Grötzer
zum Kreisbauinspektor, demselben ist die Kreisbauinspektorstelle
in Diedenhofen übertragen worden.
Bücher
Die Baukunst des Schulhauses von Professer Dr.-lng. Ernst
Vetterlein in Darmstadt. Zwei Bändchen. (Sammlung Göschen
Nr. 443/444). I. Das Schulhaus. Mit 38 Abbildungen. II. Die
Schulräume. — Die Nebenanlagen. Mit 31 Abbildungen. Leipzig,
G. J. Qöschen’sche Verlagshandlung. Preis: jeder Band in Lein
wand gebunden 90 Pfg. Die vorliegenden beiden Bändchen über
die „Baukunst des Schulhauses“ sollen allen denen, die beim Bau
von Schulhäusern mitzuwirken haben, ein sachlicher und künst
lerischer Berater sein. Der Verfasser ist bemüht, die volkswirt
schaftlichen und finanziellen Probleme mit den künstlerischen in
Einklang zu bringen. Er vermeidet alle überschwenglichen, uto-
pistischen Forderungen und will zeigen, wie man auf vernünftige
Weise zu gemütvollen Gestaltungen gelangen kann. Durch die
eingestreuten ästhetischen Winke möchte er die Augen öffnen für
eine gesunde Bauweise, damit alle entstehenden Schulbauten werden
was jede menschliche Bildung sein soll: Kulturwerte, deren wir
uns niemals vor unseren Enkeln zu schämen haben, Stätten edlen
Menschentums und Quellen künstlerischen Schönheitsempfindens!
Das gesamte Baugewerbe. Handbuch des Hoch- und Tief
bauwesens. Hierzu ein umfangreiches Vorlagewerk und Muster
buch des gesamten Bauwesens, enthaltend eine reiche Sammlung
von Vorbildern für ganze Bauten, einzelne Motive und Details als
Werkzeichnungen, Schnitte, Ansichten und Grundrisse in den ver
schiedensten Stilarten bis zum Hochmodernen. Vierte, vollständig
neu bearbeitete und vermehrte Auflage. Herausgeber; Geheimer
Baurat Hacker und Kgl. Oberbaurat Abraham. Verlag von Bonneß
& Hachfeld, Potsdam und Leipzig. Das vortreffliche Werk hat in
den Baufachkreisen eine sehr beifällige Aufnahme gefunden. In
diesem großen enzyklopädischen Handbuch geben die Verfasser
eine Darlegung des gesamten Wissens des Hoch- und Tiefbau
wesens. Alle Fortschritte und neuen Erfahrungen haben in dem
Buche Aufnahme gefunden. Das weit verbreitete Werk enthält
somit alles, was der Fachmann vom Bauwesen für den praktischen
Beruf wissen muß. Hackers und Abrahams Buch verdient daher
die ernsteste Beachtung aller Baufachmänner. Das überaus reich
illustrierte Werk erfüllt wahrhaft seinen Zweck, dem Baubeflissenen
ein vortrefflicher Berater auf dem Gebiete des gesamten Bau
wesens zu sein. Es wird daher auch in der neuen Auflage sehr
großen Nutzen stiften.
Veranschlagen von Hochbauten. Von Fritz Schräder, Ar
chitekt und Bauschullehrer in Glauchau i. S. Preis gebunden 3 M.
(Leipzig, Dr. Max Jänecke, Verlagsbuchhandlung.) Das Veran
schlagen ist eine der wichtigsten Kenntnisse für den Baugewerbe
treibenden. Das vorliegende Buch gibt nun dem Unternehmer
durch das Schema der Vor-, Massen- und Materialienberechnung
das Mittel zur Hand, sachgemässes Veranschlagen zu erlernen und
auszuführen. Aus dem reichen Inhalt sei nur das Wichtigste er
wähnt. Nach einer Einleitung folgt zunächst ein Mustervertrag
über Ausführung von Maurerarbeiten, weiter allgemeine Beding
ungen für die Ausführung von Arbeiten und Lieferungen, ferner
Muster für die technischen Vorschriften bei der Verdingung und
Ausführung von Gebäuden in Generalunternehmung zum Pauschal
beträge, weiter die Behandlung der Entwürfe zu Hochbauten und
deren Veranschlagung, weiter Anschlagsformulare und schließlich
alle Einzelheiten des Anschlages mit Normalanschlagspreisen zu
nächst für Neubauten, dann für Umbauten und Reparaturen.
Sprechsaal
Antwort. Die Firma Klenk & Cie., Stuttgart ist an die Südd.
Abwasser-Reinigungs-Qesellschaft m. b. H., Ulm übergegangen und
führt diese die Hauskläranlagen (System K. K.) aus.
Anfrage. In einem neuen, größeren Schweinestall wurden
sämtliche Eisenteile zweimal mit grauer Oelfarbe gestrichen und
zwar auf vorhandenem Untergrund (mit Graphit grundiert). Nach
etwa 8 Tagen wurde der Stall dem Betrieb übergeben. Jetzt
nach etwa 3 Wochen wird der Anstrich ganz gelb. Was ist wohl
hier die Ursache ? Kann der Unternehmer der Malerarbeit haftbar
gemacht werden ?. Oder fehlt es an der genügenden Entlüftung ?
N. N. 21.
Antwort. Aus der Anfrage geht hervor, daß der Stall gegen
Ende Dezember in Betrieb genommen wurde. An und für sich ist
diese Jahreszeit zum Bezug eines neuen Stalles so wenig geeignet
wie das Beziehen einer neu erstellten Wohnung, ln jedem Stalle
entstehen durch die Ausdünstung der Tiere säurehaltige Gase
(Ammoniak-Kohlensäure u. a.), welche auf Oelfarben sehr ungünstig
einwirken und diese je nach der Art ihrer chemischen Zusammen
setzung und dem Grad der Erhärtung früher oder später an
greifen und schließlich zerstören.
Wenn der Stall schon 8 Tage nach Fertigstellung der An
stricharbeit bezogen wurde, so ist zweifellos die Erhärtung des
Anstrichs an und für sich und insbesondere während der kalten
Jahreszeit nicht in genügendem Maße erfolgt, so daß die nach
teiligen Einwirkungen der schädlichen Stalldünste schon nach
kurzer Zeit in die Erscheinung treten mußten. Selbstredend Steht
dann eine mehr oder weniger rasche Schädigung des Anstrichs
auch in engem Zusammenhang mit dem im Stallraum vorgehenden
Luftwechsel.
Eine direkte Beantwortung der beiden letzten Fragen ist, so
weit diese nicht aus dem bisher Gesagten hervorgeht, nur auf
Grund der Untersuchung der Verhältnisse möglich. F.
Verantwortlich: Karl Schüler, Stuttgart, Richard Gebhardt, Stuttgart.
Druck: Gustav Stürner in Waiblingen.