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BAUZEITUNO
Nr. 16/17:
Der Innungsverband Deutscher Baugewerkmeister
wird am Dienstag den 16. und Mittwoch den 17. Mai d. J.
seine 2. Kriegssitzung des Vorstandes in Hannover im
Oasthof „Vier Jahreszeiten“ abhalten. Aus der 17 Punkte
umfassenden Tagesordnung erwähnen wir;
Förderung des baugewerblichen Lehrlingswesens;
Fürsorge für kriegsbeschädigte Arbeitnehmer; Aenderung
der Bedingungen für die Haftpflichtversicherungsverträge;
Hypothekennot und deren Abhilfe; Hypothekenschutz
banken; Ausgestaltung des Realkreditwesens durch ge
setzliche Errichtung von entsprechenden öffentlich-recht
lichen Anstalten. Förderung des Systems der Tilgungs
hypotheken. Gesetzliche Einführung der Bildung von
Reservefonds bei den Trägern der sozialen und sonstigen
Versicherungen und Verpflichtung zur Verwendung dieser
Rücklagegelder zur Hergabe von Grundstücksbeleihungen.
Schätzungsämter und Schätzungsregeln. Zur Frage der
Haftung für Bauarbeiten (§ 638 BGB.) Heranziehung
von Frauen zum Technikerberuf und deren Zulassung
zum Besuch von Baugewerkschulen.
Personalien
Stuttgart. Prof. J. V. Cissarz, der Vorstand der buchkünstler-
schen Abteilung an der Stuttgarter Kunstgewerbeschule hat einen
Ruf an die Frankfurter Kunstgewerbeschule, mit einem Lehrauftrag
für dekorative Malerei erhalten und ihn angenommen.
Bei der Staatsprüfung im Bauingenieurfach sind die folgenden
Kandidaten für befähigt erklärt worden und haben die Bezeichnung
Regierungsbaumeister erhalten:
Barner, Otto, von Owen, OA. Kirchheim u. Teck, Bauder,
Theodor, von Freudenstadt, Baun, Hermann, von Allmersbach,
OA. Backnang, Beck, Emil, von Sachsenweilerhof, OA. Backnang,
Bleibfer, Eugen, von Hedelfingen, OA, Cannstatt, Eitel, Karl, von
Friedrichshafen, Heiß, Wilhelm, von Saulgau, Kopf, Alfred, von
Stuttgart, Kreh, Ernst, von Winnenden, OA. Waiblingen, Lang,
Hermann, von Ulm a. d. Donau, Lieb, Friedrich, von Ulm a. d
Donau, (inzwischen auf dem Felde der Ehre gefallen), Marquardt,
Erwin, von Balingen, Mörike, Richard, von Ulm a. d. Donau,
Munzinger, Karl, von Möckmühl, OA. Neckarsulm, Oehler, Theodor,
von Basel (Schweiz), Rausch, Karl, von Botnang, OA. Stuttgart,
Reichardt, Konrad, von Brühl, OA. Cannstatt, Reißer, Albert, von
Hürben, OA. Heidenheim, Schick, Karl, von Plochingen, OA. Eß-
j n gen, Späht, Karl, Dr.-Ing., von Münster (Westfalen), Stärk,
Erwin, von Schwaigern, OA. Brackenheim, Stütz, Albert, von Bauch
ungen, OA. Aalen, Veil, Friedrich, von Crailsheim, Wieland, Hermann,
von Waiblingen, Wünsch, Max, von Calw, Zwink, Eugen, von.
Ludwigsburg.
Briefkasten.
Anfrage, ln einem Abort, aus Steinzeugröhren mit Steinzeug-
sitztrichter, Grube ausbetoniert, mit Betondecke, entwickeln sich
nach warmen Tagen Mengen von Milben oder Maden gelblichen
Aussehens. Sie haben das Bestreben, nach der Höhe zu wandern
und setzen sich in der Hauptsache in der Nähe des Sitzes rund
herum an der inneren Wandung der Röhre fest.
Es wurden schon alle möglichen Mittel zu deren Tilgung und
Vertreibung versucht: heißes Sodawasser, Kreolin, Urinol, Salz
säure, Benzin, alles bis jetzt umsonst. Einige Tage ist Ruhe und
dann kommt das Ungeziefer von neuem. Das Uebel geht manch
mal so weit, daß vor Benutzung des Aborts mittels Papier der
obere innere Rand von den sich dort angesammelten Tieren zu
befreien ist. D. E.
Antwort. Ich möchte den Versuch vorschlagen die Milben
durch Verwendung von Chlorkalk zu vertreiben. Daß die bereits
verwendeten starken Desinfektionsmittel versagt haben, liegt viel
leicht daran, daß die Adhäsion an den fraglichen, naturgemäß
nassen Stellen, nicht groß genug ist. Der Chlorkalk wäre an und
in der Nähe aller in Betracht kommenden Stellen aufzustreuen und
längere Zeit hindurch regelmääig zu ergänzen. Im Chlorkalk ist
nicht nur das frei werdende Chlor sondern auch das gleichzeitig
sich bildende Calciumhydroxyd (gelöschter Kalk) ein gutes Des-
infiziens. Man würde also die alten Chlorkalk-Reste nicht weg
schwemmen, sondern diese als Untergrund für die weitere Be-
streuung benützen. Chlorkalk ist in wasserdichten Packungen oder
offen in Apotheken und Drogerien billig zu beziehen- Df- R-
Anfrage. Wie kann der lästige Geruch einer Abortanlage
eines Wohnhauses mit 5 Aborten übereinander beseitigt werden?
Derselbe tritt besonders bei Witterungsumschlag so stark auf, daß
eine Benützung der in den oberen Stockwerken befindlichen Aborte
unmöglich gemacht wird.
Ist eine Erhöhung des Dunstrohrs oder eine gründliche Reinig
ung der Grube angezeigt? L, O.
Antwort. Eine Erhöhung des Dunstrohres dürfte am ehesten
zum Ziele führen; zweckmäßig wäre es auch, wenn Sie das Rohr
isolieren.
Verantwortlich: Karl Schüler, Stuttgart. Druck: G. Stürner in Waiblingen.