1./15 Aug. 1916
BAUZEITUNG
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Plan-Beilage 4.
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Es ergeht daher an alle Kreise, insbesondere
Baukreise, die dringende Bitte, ihnen bekannt
werdende Fälle in denen die Verwendung von Hochofen
schlacke, sei es in Form von Stückschlacke oder Schlacken
sand, zu Schäden an Beton- oder Eisenbetonbauten
geführt hat, der vorgenannten Meldestelle umgehend an
zuzeigen. Ausdrücklich sei bemerkt, daßunterSchlacken-
sand nur Hochofenschlacke verstanden wird, die durch
Luft- oder Dampfstrahl zerstäubt oder durch Einlaufen
lassen in Wasser gekörnt (granuliert) worden ist, nicht
aber Hochofenschlacke, die be'm Lagern an der Luft von
selbst in Pulverform übergegangen ist und die man als
Schlackenmehl bezeichnet.
Die Meldungen sollen möglichst ausführlich sein.
Am besten bedient man sich hierzu eines Fragebogens,
der von der oben bezeichneten Meldestelle auf Verlangen
sofort abgegeben wird.
Die Meldungen sollen u. a: enthalten: Angaben über
das Alter des Bauwerks; welche Mängel beobachtet
wurden; bei welchen Bauteilen diese aufgetreten sind;
worauf sie nach Ansicht des Bauleiters zurückzuführen
sind; weiche Zuschläge zum Beton verwendet wurden;
wie das Mischungsverhältnis war, usw. Von besonderer
Wichtigkeit ist es, bei auftretenden Schäden sofort von
dem benutzten Zuschlagsmaterial und Zement Proben
von mindestens 5 kg zurückzulegen.
Die Kosten für die Einsendung der Proben werden
von der oben genannten Meldestelle gern erstattet.