Full text: Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsaß-Lothringen (1915/16)

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BAUZEITUNG 
I./I5. September 1916. 
Kleinwohnhaus 
mit Landwirtschaft 
auf der 
Beffendorfer Höhe 
Baukosten 
Mk. 9000 
immer einer gewissen Notlage preisgegeben. Die mit dem 
guten Geschäftsgang sofort verbundene teuere Lebenshal 
tung ermöglicht es dem Arbeiter in der Regel nicht, 
größere Ersparnisse zu machen. Da ist nun ein Arbeiter, 
der mit seiner Familie auf einer der oben beschriebenen 
Heimstätten sitzt, sehr im Vorteil. Es ist ihm möglich, 
mit den Erträgnissen seiner Heimstätte seine Familie 
durchzubringen und so sich und die Seinen vor Not zu 
bewahren. 
Das geologische Gutachten ergab, daß die Bebauung 
ohne die Gefahr weiterer Erdsenkungen erfolgen könne 
und daraufhin und auf Grund eines vom Stadtbauamt ge 
fertigten Voranschlags genehmigten die bürgerlichen Kol 
legien der Stadt die Mittel. 
Zunächst sollte das Gebiet auf der Beffendorfer 
Höhe, an der Landstraße nach Schramberg, in Angriff 
genommen und hier mit dem Ausbau eines an vorhande 
nen Straßen liegenden Baublocks begonnen werden. 
Der Bebauungsplan, nach dem Entwurf von Kataster 
geometer Linkenheil in Schramberg, der schon früher die 
Oberndorfer Stadterweiterungspläne entworfen hatte, 
wurde nun auf Grund der Voraufnahmen und des all 
gemeinen Vorentwurfs eingehender ausgearbeitet; über 
den zum Ausbau beschlossenen Baublock A wurden noch 
eingehende Einzelaufnahmen gefertigt. Ueber den Bebau 
ungsplan der Oesamtsiedelung „Beffendorfer Höhe“ (siehe 
Planbeilage) sei folgendes mitgeteilt: 
Baublock A 
Type 1 
Haus Nr. 1 
Ansicht 
von 
Südosten. 
Der größere Teil &£s Geländes ist städtischer Besitz 
(Allmand). Nur ein kleiner Teil, an der Beffendorfer 
Grenze, ist vorläufig noch Privatbesitz; an diesem entlang 
ist zunächst ein dem Bebauungsplan angepaßter Grenz 
ausgleich vorgesehen. A-ußer einem unbeständigen Güter 
weg führen keine weiteren Feldwege auf das Gelände, mit 
Ausnahme der sog. „alten Steige“, die im Norden, etwa 
eine Baublocktiefe von der Staatsstraße einwärts entfernt, 
einen Streifen abschneidet; sie dient hauptsächlich dem ab • 
kürzenden Fußgängerverkehr, ist auch für Karren und 
leichte Fuhrwerke fahrbar, sonst aber wickelt sich der 
Güterverkehr fast restlos auf der Staatsstraße ab. Von 
Südosten gen Nordosten begrenzt das Gelände der obere 
Steilrand der Beffendorfer Schlucht und der Höhe über 
dem „Wasserfall“; gegen Südwesten bildet die Markungs 
grenze gegen Beffendorf die Abgrenzung. 
Auf der andern Seite, westlich und nördlich, grenzt 
das Gelände an die Schramberger—Oberndorfer Staats 
straße. Straßenanlage- und Geländeaufteilung sind mög 
lichst einfach und ungekünstelt geplant. Im Innern ist 
ein größerer Platz mit passender Lage für Geschäftshäuser 
usw. vorgesehen, der von allen Seiten aus leicht zu er 
reichen ist. Dem Höhenrand entlang ist ein nur auf einer 
Seite zu bebauender Straßenzug geplant, der prächtige 
Aussicht bietet auf die tief liegende Stadt, das Neckartal 
und die Albkette vom Hohenzollern bis zum Dreifaltig 
keitsberg; zuweilen erblickt man auch die Alpen. Zwi-
	        

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