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BAUZEITUNO
Nr. 5/6
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sationen entgegennehmen. Die in den Berichten nieder
gelegten praktischen Erfahrungen werden als Unterlagen
dienen für eine Reihe von Anfragen über schwe
bende Mittelstandsfragen, die an Parlamente
und Regierungsstellen gerichtet werden sollten.
Stuttgart. In der letzten Sitzung der Gemeindekol
legien berichtet Gemeinderat Sigloch über eine im Zusam
menhang mit der Fertigstellung der Kläranlage beab
sichtigte Ausstellung von Mustereinrichtungen für die
Schwemmkanalisation.
Stuttgart. Für die bis einschließlich 1. Juli 1916
auslernenden Handwerkslehrlinge und die noch nicht ge
prüften Gesellen im Handwerkskammerbezirk Stuttgart
veranstaltet die Handwerkskammer Stuttgart zur Zeit
Gesellenprüfungen. Diejenigen Fehrlinge, die im Jahr
1897 oder früher geboren sind, werden auch zugelassen,
wenn sie nach dem 1. Juli 1916 auslernen.
Zur Lage der deutschen Zeitungen.
Eine nach Berlin einberufene, von mehr als 300 Mit
gliedern aus allen Teilen Deutschlands besuchte außer
ordentliche Hauptversammlung des Vereins deutscher
Zeitungsverleger beschäftigte sich am 23. v. M. eingehend
mit der überaus ernsten Fage der deutschen Zeitungen.
Im Vordergrund der Erörterung stand die Papierfrage.
Es wurden folgende Entschließungen gefaßt:
1. Um die bereits eingetretenen Schwierigkeiten
bei der Beschaffung von Zeitungsdruckpapier nicht zu
einer Papiernot ausarten zu lassen, beauftragt die
heutige außerordentliche Hauptversammlung des Ver
eins deutscher Zeitungsverleger den Vorstand, unver
züglich mit der Reichsregierung in Verbindung zu
treten, um diese zu veranlassen, im Einvernehmen mit
dem Vorstand des Vereins deutscher Zeitungsverleger
und nach dessen Vorschlägen auf dem Verordnungs
wege eine zweckentsprechende Einschränkung des Ver
brauchs von Zeitungsdruckpapier während der Kriegs
dauer herbeizuführen.
2. Die heutige außerordentliche Hauptversamm
lung des Vereins deutscher Zeitungsverleger beauftragt
den Vorstand, den Herrn Reichskanzler zu bitten, ge
meinsame Verhandlungen zwischen den deutschen
Zeitungsdruckpapierfabrikanten und den deutschen
Zeitungsverlegern unter Leitung der zuständigen Re
gierungsstelle zu veranlassen, um für die Zukunft Ver
kaufspreise für Zeitungsdruckpapier festzusetzen, die
ein ungestörtes Forterscheinen der deutschen Zeitungen
ermöglichen. Gleichzeitig beauftragt die außerordent
liche Hauptversammlung den Vorstand, die Bestrebun
gen der deutschen Druckpapierfabriken zur Aufrecht
erhaltung ihrer Betriebe mit allem Nachdruck zu unter
stützen.
3. ln der Oeffentlichkeit, selbst bei einer großen
Anzahl von Behörden, ist die irrige Auffassung ver
breitet, daß die Zeitungsverleger durch die bei einzelnen
Blättern während des Kriegs eingetretene Steigerung
der Auflage mehr oder weniger hohe Geschäftsgewinne
erzielt hätten. Es wird ganz übersehen, daß die Ein
nahmen aus dem Anzeigengeschäft, die das finanzielle
Rückgrat jeder deutschen Zeitung bilden, ausnahmslos
stark, ja in vielen Fällen um mehr als die Hälfte zurück
gegangen sind. Dabei sind die Ausgaben für die Her
stellung der Zeitungen, insbesondere des redaktionellen
Teils, außerordentlich gestiegen, so daß sich das Zei
tungsgewerbe durchweg in einer Notlage befindet. Eine
ganze Anzahl von Zeitungen ist daher seit Ausbruch
des Krieges zum Erliegen gekommen und hat das Er
scheinen eingestellt. Die Versammlung glaubt, diese
Aufklärung der Oeffentlichkeit unterbreiten zu müssen.
Personalien
An der Gewerbeschule in Stuttgart wurde je eine Hauptlehrstelle
der oberen Stufe den Hilfslehrern Dipl.-Ing. Heinrich Meidinger,
Rudolf Pauschinger, Regierungsbaumeister Ferdinand Pfeil,
und Josef Wamsler, daselbst und eine Hauptlehrstelle der unteren
Stufe dem Hilfslehrer August Hoffmann übertragen.
Befördert: Die tit. Eisenbahnbauinspektoren Bläßle beider
Generaldirektion der Staatseisenbahnen zum Eisenbahnbauinspektor
des inneren Dienstes bei dieser Behörde, Enßlin Hermann, bei
der Generaldirektion der Staatseisenbahnen zum Eisenbahnbau
inspektor des äußeren Dienstes in Horb und Fuchs loch er bei der
Eisenbahnbauinspektion Eßlingen zum Vorstand der Oberbau
materialverwaltung in Heilbronn mit der Dienststellung eines Eisen
bahnbauinspektors des äußeren Dienstes.
Ernannt: Die Regierungsbaumeister Falch zum Abteilungs
ingenieur bei der Eisenbahnbausektion Göppingen, Dorsch zum
Abteilungsingenieur bei der Eisenbahnhochbausektion Ulm, Weit
mann zum Abteilungsingenieur bei der Eisenbahnhochbausektion
Stuttgart, und Müller, Georg zum Abteilungsingenieur bei der
Eisenbahnbausektion Böblingen. Die Bauwerkmeister G ruber zum
Bahnmeister in Alpirsbach, Müller, Karl, zum Bahnmeisterin Ost
rach und Auch zum Bahnmeister in Blaufelden.
Verliehen: der Titel und Rang eines Baurats an die Eisen
bahnbauinspektoren Kühner, Vorstand der Eisenbahnwerkstätten
inspektion. Friedrichshafen, Wilh, chiller, bei der Generaldir.
der Staatseis., Stohrer in Freudenstadt, Weißer, bei der General
dir. der Staatseis. und den Bauinspektor Hauser, Vorstand des
bautechn. Bureaus der Generaldir. der Posten und Telegraphen,
der Titel und Rang eines Eisenbahnbauinspektors an die
Abteilungsingenieure Lechler bei der Generaldir. der Staatseis.
und Hartmann, Vorstand der Eisenbahnbausektion Schorndorf;
der Titel und Rang eines Kanzleirats an die techn. Oberbahn
sekretäre Büttner, Kutzbach, Wetter und Höltzel bei derselben
Generaldirektion der Posten und Telegraphen; der Titel und Rang
eines Oberbahnmeisters an die Bahnmeister Madlinger in Nürtingen;
Qreßler in Ellwangen, Maurer in Weinsberg und Ergenzinger
in Ulm, der Titel und Rang eines technischen Oberbahnsekretärs
an die technischen Eisenbahnsekretäre Qottlieb Maier und König
bei der Generaldirektion der Staatseisenbahnen und Lamparter
in Mühlacker.
Uebertragen: die Staatsstraßenmeisterstellen mit dem Sitz in
Horb dem Bauwerkmeister und Wasserbautechniker Fr. Metzger
bei der Straßenbauinspektion Oberndorf, in Heilbronn dem Staats
straßenmeister Ulmer bei der Straßenbauinspektion Künzelsau
seinem Ansuchen gemäß, in Neuenbürg dem Bauamtswerkmeister
im Bezirksdienst der Straßen- und Wasserbauverwaltung Baab in
Heilbronn seinem Ansuchen gemäß.
An unsere Leser!
Ueber die rückständigen Abonnements-Gelder pro - '
1915 haben wir vor einiger Zeit Rechnungen herausge
schickt. Diejenigen Rechnungsbeträge, die uns bis jetzt
noch nicht zugegangen sind, werden wir ab 25. ds. per
Nachnahme erheben.
Im laufenden Jahr (1916) erscheint die Bauzeitung
zweimal im Monat, die Abonnementsgebühr beläuft sich
pro Vierteljahr auf M. 1.25. Die Rechnungen hiefür wer
den wir aber erst im Laufe des 2. Quartals heraus
schreiben, indem wir annehmen, daß es bis dahin zu
übersehen ist, wie es alsdann mit der Erscheinungsweise
gehalten werden kann.
Wir bitten, der Bauzeitung auch weiterhin Interesse
und Anhänglichkeit zu bewahren.
Bauzeitungs-Verlag.
Verantwortlich; Karl Schüler, Stuttgart.
Druck: Gustav Stürner in Waiblingen.