Full text: Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsaß-Lothringen (1917/18)

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BAUZEITUNG 
Nr 11/13 
eine dringende Forderung unserer Zeit bezeichnet. Es 
muß für eine den Entwicklungsstadien der Arbeitsausfüh 
rung folgende Methode der Preisermittelung in den Lehr 
plänen der Bauschulen unbedingt ein größerer Raum als 
bisher geschaffen werden, damit in den Unterrichtsan 
stalten zum mindesten der Grund gelegt wird, von dem 
aus die jungen Leute zum Verständnis der wirtschaft 
lichen Zusammenhänge in der Ausübung ihres Hand 
werks gelangen können. Ein solches Verständnis ist 
unter den durch den Krieg geschaffenen Verhältnissen 
notwendiger denn je; unsere ganze Wirtschaftsführung 
muß bis ins Kleinste durchdrungen sein von Sparsam 
keit und Planmäßigkeit. Dazu aber gehört vor allen 
Dingen, daß jeder Einzelne rechnen lernt und sich der 
großen Bedeutung bewußt wird, die eine sorgsame Be 
folgung der Grundsätze der Wirtschaftlichkeit für ihn und 
die Allgemeinheit hat. 
Massnahmen zur Beseitigung der Wohnungsnot. 
ln München beschäftigte sich der Magistrat mit der Frage 
der Errichtung von Wohnbaracken. Verhandlungen mit 
der Militärverwaltung und verschiedenen Rüstungsin 
dustrien wegen Uebernahme der Hälfte der Kosten für 
solche Baracken verliefen ergebnislos. Mit Rücksicht 
auf die hohen Kosten wurde von der Aufstellung von 
Wohnbaracken aus Holz abgesehen und das Stadtbauamt 
beauftragt, Entwürfe für Kleinhäuser für kinderreiche 
Familien auszuarbeiten, da die Kosten für solche Dauer 
bauten nicht wesentlich höher sind, als die für Baracken. 
Es sollen 100 Einfamilienhäuser mit je 4 Zimmern, Wirt 
schaftsraum und einem kleinen Garten errichtet werden. 
Hierfür wurden eine Million Mark bewilligt und be 
schlossen, die Staatsregierung um Bewilligung größerer 
Zuschüsse zu ersuchen. 
Vereinsmitteilungen. 
Württemberg. Baubeamten-Verein. Die 1. Aus 
schußsitzung im Jahr 1918 findet Sonntag den 5. Mai d. J. 
im Bibliothekzimmer der Vereins Bauhütte Büchsenstraße 53 
in Stuttgart vormittags IO 1 /» Uhr statt, wozu die verehr- 
lichen Ausschußmitglieder hiemit freundlich eingeladen 
werden. 
Auch sonstige Vereinsmitglieder können den Verhand 
lungen beiwohnen. 
Hauptversammlungen. Der Deutsche Arbeitgeber 
bund für das Baugewerbe und der Deutsche Wirtschafts 
bund für das Baugewerbe haben an ihre Mitglied-Ver 
bände die Einladungen zu den diesjährigen ordentlichen 
Hauptversammlungen versandt, die am 10. und 11. April 
in Stuttgart stattfinden. (Versammlungslokal: Stadtgarten, 
Kanzleistr. 50). Die Tagesordnung des Arbeiigeber- 
bundes lautet; 1. Bericht über die Tätigkeit des Bundes 
vorstands und die Entwickelung des Bundes im Jahre 1917. 
2. Aussprache über Tarifvertragsverlängerung,Teuerungs 
zulagen und Rückerstattungsverfahren. 3. Das Arbeits 
kammergesetz. 4. Wahlen für Vorstand, geschäftsführenden 
Ausschuß und Rechnungsprüfungs-Ausschuß. 5. Satz 
ungsänderungen. 6. Abnahme der Jahresrechnung und 
Entlastung. 7. Genehmigung des Voranschlags für 1918. 
8. Anträge (soweit sie nicht bei den vorhergehenden 
Punkten Erledigung finden). 9. Bestimmung des Ortes 
der nächsten Hauptversammlung. 10. Verschiedenes. 
Die Tagesordnung des Wirtschaftsbundes umfaßt 
folgende Punkte: 1. Bericht über die Tätigkeit des 
Bundesvorstandes und die Entwickelung des Bundes im 
Jahre 1917. 2. Die Beziehungen des Baugewerbes zu 
den Baustoffindustrien (Abkommen mit dem Verband der 
deutschen Ziegel-Verkaufsvereinigungen). 3. Das Bauge 
werbe in der Uebergangswirtschaft. 4. Wahlen für Vor 
stand, Verwaltungsausschuß und Rechnungsprüfungs-Aus 
schuß. 5. Organisationsangelegenheiten. 6. Abnahme 
der Jahresrechnung, Entlastung. 7. Genehmigung des 
Voranschlags für 1918. 8. Anträge (soweit sie nicht bei 
den vorhergehenden Punkten Erledigung finden). 9. Be 
stimmung des Ortes der nächsten Hauptversammlung. 
10. Verschiedenes. 
Wettbewerbe. 
Stuttgart, ln letzter Nr. das Preisausschreiben für 
einen Wasserturm, heute ein solches für Kleinwohnungen. 
Jedenfalls erfreuliche Tatsachen, wenn sie auch nicht zu 
bestimmten Hoffnungen ohne weiteres berechtigen. Ein 
geladen sind alle reichsdeutschen Architekten, die in Groß- 
Stuttgart ansäßig oder dort geboren sind, diejenigen im 
Felde bekommen die Unterlagen vom städt. Hochbauamt 
umsonst. Termin ist der 27. April. Alles Nähere siehe 
aus der Bekanntmachung im Inseratenteil. 
Personalien. 
Württemberg. Den nachbenannten Kandidaten der 
techn. Hochschule wurde auf Grund der mit Erfolg ab 
gelegten Diplomhauptprüfung in einer der unten bezeich- 
neten Fachrichtungen der Grad eines Diplomingenieurs 
erteilt. 
1. Für Architektur. 
Beck, Paul, von Stuttgart, Docker, Richard, von Weil- 
heim a. d. T., Ellsässer, Karl, von Stuttgart-Untertürkheim, 
Fritz, Reinhold, von Aalen, Hahn, Albert, von Pirmasens, 
Rheinpfalz, Hoppe, Hermann, von Wald bei Solingen, 
Meyer, Arthur, von Dortmund, Ott, Friedrich, von Stutt 
gart, Rösler, Imanuel, von Schorndorf, Zink, Eugen, von 
Pfauhausen. 
2. Für Bauingenieure. 
Benz, Friedrich, von Laupheim, Braun, Adolf, von 
Rot am See, Fiechtl, Josef, von Stuttgart, Hölzle, Oskar, 
von Feuerbach, Hommel, Johannes, von Geislingen a. St., 
Hugger, Eugen, von Hülen, Koch, Karl, von Beinstein, 
Krack, Karl, von Schwöllbronn, Lutz, Walter, von Stutt 
gart, Meier, Ernst, von Bülach bei Zürich, Nieffer, Max, 
von Kirchheim u. T., Palm, Otto, von Stuttgart, Rail, Al 
bert, von Adelsheim Baden, Reyer, Erwin, von Bietigheim, 
Rieckmann, Jorge, von Campinas, Brasilien, Württ. Staats 
angehöriger, Seytter, Karl, von Stuttgart, Zimmermann,, 
Paul, von Stuttgart. 
Bücher. 
Dekorative Kunst (F. Bruckmann, A.-G. München). 21. Jahrg.. 
Nr. 3. Dieses Heft ist der Ausstellung des Deutschen Werkbundes 
in Bern gewidmet. 50 Abbildungen machen den Führer und man 
stellt gerne fest, daß das was hier zu schauen gibt, einen erfreu 
lichen Fortschritt seit Köln 1914 bedeutet. Den Text hat Moeller 
van den Bruck geschrieben. 
Berlinerf Architekturwelt. Jahrg. XX Heft 2. (Wasmuth A.-G 
Berlin). Die Siedelung der Mitteldeutschen Reichswerke behandelt 
dieses Heft unter Beigabe von vielen Abbildungen. Bemerkenswert 
ist, daß diese groß angelegte Wohnungskolonie erst mitten im Krieg, 
Frühjahr 1916, beschlossen und heute die Mehrzahl der in Aussicht 
genommenen 300—400 Häusern bereits fertig gestellt sind. Das ist 
jedenfalls eine sehr zu begrüßende Tat, nur schade, daß zu wenig 
Veranlassung genommen wurde, aus diesem hier gegebenen Bei 
spiel anderwärts die nötigen Konsequenzen zu ziehen. 
Verantwortlich: Karl Schüler, Stuttgart. 
Druck : Gustav Stürner in Waiblingen.
	        

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