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BAUZEITUNG
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eine genügende, jedoch nicht übermäßige Breite (mindest.
1,90 m) erhalten. In den bisherigen Heimen der Gesell
schaft hat sich in den Hauptgeschossen eine lichte Breite
von 2,10 m für Hauptflure als vollkommen ausreichend
erwiesen. Das Grundstück wird gegenwärtig zum größten
Teil als Gemüse- und Obstland verwertet. Es ist er
wünscht, daß ein größerer Teil hievon zur Deckung des
Bedarfs des Heims erhalten bleibt. Erwünscht wäre,
wenn auch eine Kegelbahn oder dergl. vorgesehen wird.
Das Gebäude soll außer Sockelgeschoß drei Ge-
schoße und ein ausgebautes Dachgeschoß erhalten. Ver
langt werden :
1. Gästezimmer: a) 85 einbettige Zimmer möglichst
an Größe verschieden, etwa von 12 bis 15 qm. Davon
sollen mindestens 20 Zimmer vorübergehend mit einem
zweiten Bett besetzt werden können, b) 25 zweibettige
Zimmer, ebenfalls in Größe verschieden, etwa 16,75 bis
21 qm groß. Die hierzu gehörigen Toiletten für Damen
und Herren und mindestens insgesamt 5 Wannen- und
ebensoviele Brausebäder. Die Stockwerkshöhe soll in
den Stockwerken von Oberkante zu Oberkante gemessen
mindestens 3,50 m betragen. In den ausgebauten Dach-
geschoßen kann sie auf 3,10 bis 2,80 m herabgehen.
Möglichst in zwei Stockwerken überdeckte Liegehallen
in der Größe von etwa 20 bis 30 qm. Ein Speisesaal
für 150 bis 160 Personen, von denen gegebenenfalls eine
Anzahl in einem anschließenden Nebenraume (Veranda
oder dergl.) untergebracht werden können. Ein größerer
Aufenthaltsraum; es ist freigestellt, ihn zugleich als Ein
gangsraum zu gestalten. Anschließend daran und in un
mittelbarer Verbindung damit ein Musikzimmer von etwa
30 qm, ein Spiel- und Rauchzimmer von etwa 30 qm und
ein Schreib- und Lesezimmer von etwa 50 bis 60 qm.
Im Sockelgeschoß soll möglichst ein Spiel- und Turnsaal
untergebracht werden, der zugleich als Aufenthaltsraum
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Erdgeschoß.
Grundriß.
für Kinder dient und einen unmittelbaren Ausgang ins
Freie erhalten muß. Seine Größe soll etwa 60—70 qm
betragen.
2. Wirtschaftsräume. Eine Hauptküche etwa 45 bis
50 qm groß, eine Kaffeeküche etwa 20 bis 25 qm, eine
Spülküche für Küchengeschirr und eine solche für Tafel
geschirr, zwei kühl gelegene Aufbewahrungsräume für
Speisen von 7 bis 10 qm, eine Speiseausgabe in un
mittelbarer Verbindung mit dem Speisesaal, die zugleich
als Kontrollraum und Personal-Essraum dienen kann. Es
hat sich als zweckmäßig erwiesen, daß die Räume in
gleicher Fussbodenhöhe mit dem Speisesaal liegen. Eis
keller mit Kühlraum in naher Verbindung mit der Küche
oder in unmittelbarer Verbindung mit dem Sockelgeschoß.
Vorrats- und Qetränkekeller-Räume in naher Verbindung
mit der Küche. Eine Zentralheizungsanlage mit großem
Kohlenkeller. Der Eingang für Lieferanten und zur Küche
soll so gelegen sein, daß er mit dem Kontroll- und Speise
ausgabenraum in guter Verbindung steht. Eine kleinere
Waschküche und ein Bügelzimmer. Im Allgemeinen wird
die Wäsche außerhalb des Heimes gewaschen. Ferner
ein Wäschevorratsraum. Abortraum für Personal. Ferner
ist ein Büro, bestehend aus ein bis zwei kleineren
Nebenräumen (Haupt- und Nebenraum) vorzusehen. Neben
dem Büro ist eine Fernsprechzelle zur Benutzung der
Hausgäste vorzusehen.
3. Dienstwohnungen, a) für den Verwalter 3—4
Zimmer mit kleiner Küche, Bad und Closet. Die Wohnung
soll so gelegen sein, daß sie in möglichst guter Ver
bindung mit den Wirtschaftsräumen steht und wenn mög
lich einen selbständigen Ausgang hat. b) Wohnung für
den Hausmeister, gegebenenfalls im Sockelgeschoß, be
stehend aus einer Wohnküche und 2 Stuben, c) Schlaf
räume für die Bedienung, 1—2 Stuben für Hausburschen,
I Stube für die Köchin, Schlafräume für 12 — 15 Haus
mädchen. Im Anschluß daran Bad und Toiletten für das
Personal.
Das Preisgericht hielt seine Sitzungen am 27. Nov.
1916 ab und bestand aus den Herren: Geheimrat Schied-
mayer, Geheimrat Engelhorn, Dr. Klien, Stuttgart, Geh.
Hofrat Bruckmann, Heilbronn, als Vertreter der württbg.
Handelskammern; Albert Sturm, Kommerzienrat Kempel,
Baumeister Hildner, Dr. Goldstein als Vertreter der
Deutschen Gesellschaft für Kaufmannserholungsheime;
Ed. Breuninger, Dr. Bosch als Vertreter württ. Industrieller;
Prof. Bonatz und Oberbaurat Prof. Jassoy als technische
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