Alle Rechte vorbehaiter
Gerade das Kleinhaus erfordert in dieser Beziehung viel
Mühe und Sorgfalt und nur durch äußerste Vereinfachung
in Grundriß und Formgebung können befriedigende Er
gebnisse erzielt werden.
Der vom Feld heimkehrende Baumeister hat dabei
voraus, daß er sich an straffe Zucht gewöhnt und gelernt
hat, eine Bauaufgabe mit den einfachsten Mitteln zu lösen.
Auch kommt ihm zu gute, daß er die einfachsten Wohn
verhältnisse gründlich selbst ausprobiert hat. Zudem
konnte er auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen sehen
wie andere Völker gerade diese einfachen Bauaufgaben
in ihrer Eigenart durchaus malerisch zu lösen verstehen.
Auch der Verfasser dieser Arbeit hat seine früheren Er
fahrungen im Kleinhausbau während des Kriegs erweitert
und sie in ruhigen Stunden verwertet.
Dem Plan eines Einfamilien-Kleinhauses (Abb. 1) liegt
das Bestreben zu Grunde, das Wohnbedürfnis auf einen
größeren Familien-Wohnraum zurückzuführen. Unter Weg
fall des üblichen Treppenhauses ist die Wohndiele als
solcher ausgebaut. Der vor dem Eingang liegende Wind
fang ist mit Wintertüre zu versehen. Der Zugang zur
Treppe kann statt durch einen Vorhang, auch durch eine
Türe abgeschlossen werden. Weitere Schlafräume für
Kinder können im Dachraum nach Bedürfnis eingebaut
werden. Um Kosten zu sparen, wird der von der Küche
aus zugängliche, gleichzeitig die Speiskammer ersparende
Keller unter einem Teil der Wohndiele mit Balkendecke
Kriegerheimstätten.
Mit recht angenehmen Gefühlen liest der Frontsoldat
die z. Zt. häufigen Berichte über Gründung von Vereinen
für Kriegerheimstätten, denn diese Bewegung zeigt ihm,
daß man in der Heimat noch seiner gedenkt. Und wie
kommt sie seinen Wünschen und Hoffnungen für die Zu
kunft entgegen. Hat doch so mancher schon davon ge
träumt, wie er einmal für sich und die Seinen einen
Unterstand bauen möchte. Klein und einfach könnte er
schon sein, aber ein Garten oder Stück Land darf nicht
fehlen. Gar viele möchten wohl dieses Dankes der
Heimat an die Krieger teilhaftig werden, die Bewegung
wird deshalb allenthalben freudig und dankbar begrüßt.
Auch im Interesse des darniederliegenden Baugewerbes
sind die Gründungen zu begrüßen, denn während der
größte Teil der Industrie durch gutbezahlte Heeresaufträge
sich wirtschaftlich festigen konnte, hatte die Bauindustrie
in der Hauptsache Opfer zu bringen, ihre Angehörigen
sind fast sämtliche für die Front abkömmlich. Sie werden,
soweit sie später einmal zurückkehren, gänzlich veränderte,
die Baumöglichkeit erschwerende Verhältnisse vorfinden.
Die Errichtung der Kriegerheimstätten wird dann viel zur
Wiederbelebung der Bautätigkeit beitragen. Hauptaufgabe
des Baumeisters wird es dabei sein, die voraussichtlich
allgemein auftretende Forderung nach Sparsamkeit mit
den gesteigerten Baustoffpreisen in Einklang .zu bringen.