Süd- und mitteldeutsche
btom
Heue folge der Bauzeitung für Württemberg, Baden, dessen,
Clsaß-Gothringen.
Gegründet als Würtlembergisdie Bauzeilung im lahre 1904.
Inhalt; Der neue Theater- und Festsaalbau der Museums-Oesellschaft in Tübingen. —
Arbeitsausschuß für Hochbaunormung.— Abnahme von Neubauten undHausschwamm-
haftung. — Wirtschaftliches Bauen. — Vertragsänderung oder -Aufhebung infolge
des Krieges. — Rundschau. — Vereinsmitteilungen. — Fragekasten.
Alle Rechte Vorbehalten
Der neue Theater- und Festsaalbau
der
Museums-Gesellschaft in Tübingen.
Entwurf und Bauausführung: Stadtbaumeister Haug in Tübingen.
Die Tübinger Museumsgesellschaft, die in den Jahren
1912—13 mit dem Gedanken umging, ihr unzulänglich
gewordenes Heim neuzeitlichen Anforderungen entspre
chend um- oder neuzubauen, beschloß im Juli 1913, mit
der Tübinger Stadtverwaltung dementsprechend in Füh
lung zu treten, nachdem zwei im Auftrag der Museums
gesellschaft bereits bearbeitete Projekte als nicht voll be
friedigend ausfielen. Die Stadtverwaltung, die selbst ein
großes Interesse an dem Zustandekommen der Bauabsicht
besaß, beauftragte hierauf den Vorstand ihres Hochbau
amts, Stadtbaumeister H a u g , mit der Ausarbeitung eines
neuen Projekts. Die Entwürfe und Voranschläge fanden
sowohl bei den bürgerlichen Kollegien als in den Kreisen
der Museumsgesellschaft einhellige Zustimmung und es
wurde sodann von dem leider auf dem Felde der Ehre ge
fallenen damalign Vorstand, Herrn Regierungsrat Freiherr
v. Soden, die Finanzierung raschestens in die Wege ge
leitet und zu einem glücklichen Ergebnis geführt, sodaß
die sofortige Bauausführung Ende Februar 1914 einstim
mig beschlossen wurde. Mit den Abbrucharbeiten des
alten Museumsaales und der alten Bühne bis auf einige
Grundmauern konnten schon im März 1914 und die ei
gentlichen Neubauarbeiten schon anfangs April 1914 in
Angriff genommen werden. Die Arbeiten wurden so ge
fördert, daß bei Kriegsausbruch der Rohbau des neuen
Theaterbaues mit Bühnenhaus annähernd fertiggestellt
waren. Ein neuer nach der Grabenstraße zu gelegener
kleiner Festsaal konnte gleichfalls Mitte August 1914 für
Reservelazarettzwecke freigegeben werden. Das Baupro
gramm erfuhr aber durch den Krieg infolge der raschen
Belegung des alten Hauses für Lazarettzwecke eine Ab
änderung, als der Umbau des alten Gesellschaftshauses,
zwecks Schaffung moderner Wirtschaft.« und Kaffeeräum-
Schaubild von der Wilhelmstraße aus.