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BAUZEITUNG
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eisernen Zarge hinausreichen, damit ein sicheres Anlegen
und ein dichter Verschluß der Tür erreicht wird.
Als feuersichere Türen für Brandmauern werden im
allgemeinen noch glatte Brettertüren empfohlen, deren
beide Seiten und Kanten mit Eisenblech beschlagen sind
— ebenso doppelte Brettertüren mit Eiseneinlage. Die
Berliner Baupolizei erkennt aber als feuersicher nur Türen
aus doppelten, mindestens 1 Millimeter starken Eisenblech
platten mit Asbesteinlage an, beispielsweise nach dem
System Berner, Gustav Seifferlein, Nürnberg, König &
Kücken, Berlin.
Bei derartigen Konstruktionen wird besonders Ge
wicht auf die isolierenden Füllungen gelegt. Es sollte
also namentlich der Fehler vermieden werden, den man
den gewöhnlichen Eisenblechtüren zum Vorwurf machte.
Wird die Tür auf der Brandseite glühend, so soll doch
das Isoliermaterial die Uebertragung dieser Glut nach
der anderen Seite verhindern. Auf der Internationalen
Baufachausstellung in Leipzig sah man verschiedene
Türen, die nach diesem Prinzip konstruiert waren. So
zum Beispiel die feuersicheren Triumphtüren der Kunst
schmiede A. M, Krause, Berlin-Pankow. Die patent-
tung, sowie ElacheisenVerstärkungen geben der Tür im
Verein mit der Pressung und Falzung die erforderliche
Stabilität. Zweiflügelige Türen erhalten eine dicht an
liegende, doppelte Schlagleiste. Die Art und Einteilung
der Füllungen oder Längsnuten ist verschieden und paßt
sich dem betreffenden Charakter des Gebäudes an. Als
Einlage findet eine feuer- und volumenbeständige Isolie
rung Verwendung, die trocken in die Tür eingebracht
wird.
Die Berliner Baupolizei erkennt, wie oben betont, mit
Eisenblech beschlagene Holztüren nicht mehr als feuer
sicher an. Bei einer auf Veranlassung des Polizeipräsi
diums veranstalteten Brandprobe wurde eine meisterhaft
gearbeitete, blechbeschlagene Holztür einer Eisenasbest-
Feuerschutztür der Berner-Türen-Fabrik (Gustav Seiffer
lein, Nürnberg) gegenübergestellt. Sofort beim Warm
werden erzeugte die Holztür Qualm, der nach 10 Minuten
sehr stark wurde. Die Berner-Tür ließ weder Rauch noch
Feuer aus dem Brandraum entweichen. Diese Tür besteht
aus folgenden Schichten: einem 1 Millimeter starken Voll
blech, drei Lagen Asbestplatten von 2 Millimeter Stärke,
einer Lage Asbestschiefer, ca. 2,5 bis 3 Zentimeter stark,
Entwurf einer neuen Straße von Geislingen nach Weiler.
amtlich geschützte Konstruktion besteht im wesentlichen
aus zwei äußeren, in Rahmen gefaßten Blechplatten,
welche Tafeln unverbrennlichen Isolierstoffes einschließen.
Zwischen den Isolierungsplatten befindet sich noch eine
isolierende Luftschicht, diese wirkt durch ständige Ver
bindung mit der Außenluft abkühlend. Die Blechplatten
sind fugenlos aus einem Stück mit vertieften Füllungen ge=
preßt. Eine derartige Tür hat die Prüfung des Material
prüfungsamts in Oroß-Lichterfelde gut bestanden. Sie
wurde eine Stunde lang dem Feuer ausgesetzt, dann 30
Minuten lang einer Hitze von über 1000 Grad Celsius,
und hat sich während dieser Brandprobe weder verzogen
noch geworfen.
Derselben Aufgabe dienen die feuersicheren, gepreß
ten und gefalzten Imperial-Metalltüren der Deutschen
Metalltüren-Werke, Brackwede i. W. Die Türen bestehen
aus zwei mit hydraulisch eingepreßten Füllungen oder
Längsnuten versehenen Siemens-Martinplatten. Beide
Platten sind gefalzt und durch U- oder Flacheisen fest zu
sammengespannt. Die Gesamtstärke der Tür beträgt zirka
34 Millimeter. Eine solide Verschraubung und Vernie-
und einem mit zahlreichen kleinen Oeffnungen versehenen
Abschlußblech. Wenn das Feuer auf der Leibungsseite
auftritt, so wird zunächst das 1 Millimeter starke Voll
blech glühend, es zieht sich zwischen den Nieten polster
artig auf; aber auch die Asbestplatten werden angegriffen,
und zwar bei einem Brande, der über eine Stunde an
dauert und eine Temperatur von 1000 bis 1200 Grad C.
hervorruft, auch die zweite und dritte Asbestlage. Aber
der Abschluß der Isolierung, der 3 Millimeter starke As
bestschiefer, wird infolge der zahlreichen, kleinen Oeffnun
gen des Anschlußbleches durch die Außenluft gekühlt —
er setzt den Einwirkungen der Glut ein Ziel.
Aus den Reihen der mittleren Techniker geht uns
zu dem Zusammenschluß der tech. Vereine Würt
tembergs folgendes zu:
Der Not der Zeit gehorchend sind auch die Techniker
daran gegangen sich zu einem alle Zweige der technischen
und chemischen Berufe umfassenden großen Verband
zusammenzuschließen, der die Aufgabe hat, ihre idealen
und realen Interessen wirksam zu vertreten und dafür zu