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BAUZEITUNG
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daß die Stadt bisher 3 480 000 Mark für Bauten bereit
gestellt und noch 504 000 Mark für diesen Zweck zur
Verfügung habe. - Der Osnabrücker Heimstättenverein
hat den Bau eines Sechsfamilienhauses begonnen, wobei
sich das städtische Baudarlehen für jede Wohnung auf
44 180 Mark beläuft.
Heimstättenbewegung. Die Harburger Baugenossen
schaft „Eigenheim“ hat im Vorort Wilstorf eine großes
Gelände erworben und b>s jetzt 30 Häuser darauf errich
tet. Zu jedem Haus gehört ein Garten. Insgesamt wur
den für die Anlage 3 500 000 Mark verausgabt, für die
eine Anleihe zu 5 Prozent aufgelegt wurde. Staat and
Stadt haben namhafte Beihilfen hierzu gewährt. — Unter
Beteiligung von Vertretern der Staats-, Provinzial-, Kreis-
sowie der städtischen Behörden tagte in Halle eine von
der Bauausführungsgenossenschaft Mitteldeutsche Bau-
zentrale einberufene Versammlung, welche im Wege der
Selbsthilfe noch in diesem Winter 500 Wohnungen er
richten will. Von den Bauarbeitern der Genossenschaft
werden zu Weihnachten etwa 400 beschäftigungslos, die
nun durch Selbsthilfe auf dem Gelände des ehemaligen
Flugplatzes an der Halberstädter Bahn 500 Wohnungen
errichten sollen.
Zweite deutsche Lehmbautagung, In der im Oktober
dieses Jahres abgehaltenen Vorstandssitzung des deut
schen Ausschusses zur Förderung der Lehmbauweise
wurde beschlossen, die zweite deutsche Lehrabautagung
erst im Januar 1921 in Dresden abzuhalten, um noch die
rechnerischen Ergebnisse des Lehmbaus im Jahre 1920
auswerten zu können. Es sind für die Tagung folgende
Hauptvorträge vorgesehen; 1. Regierungsbaurat Stege
mann, Dresden, „Die Ergebnisse des Lehmbaus im Jahre
1920“, 2. Stadtbauraeister Niemeyer, Haan, „Putzfragen
im Lehmbau“, 3. Direktor Wagner, Sorau, „Lehmbau
kurse im Jahr 1920“, 4. Stadtbaurat Fauth, Sorau, „Die
Einflüsse des Regens auf den Lehmbau“, 5. Regierungs
baumeister Dr. Köster, Eisleben, „Der Lehmwellerbau und
die Selbsthilfe“. — Da die Anmeldungen bei der Ge
schäftsstelle, Landessiedlungsgesellschaft, Dresden A.,
Kanzleigäßchen 1, II., sich in letzter Zeit außerordentlich
vermehrt haben, wird darauf hingewiesen, daß außer
interessierten Behörden nur solche Fachleute zugelassen
werden, die im lehmbau bereits Erfahrungen ausweisen.
Stuttgart. Anläßlich ihres zwanzigjährigen Bestehens
hat die Handwerkskammer Stuttgart ihren Vorsitzenden,
Buchbindermeisicr Stadtrat Eugen Rothen höfer, der
dieses Amt seit der Gründung der Kammer bekleidet, mit
Schluß der jetzigen Wahlperiode aber infolge hohen Al
ters von demselben zurücktritt, in Anerkennung der
großen Verdienste, die er sich in treuer Pflichterfüllung
um die Kammer und das Handwerk des Kammerbezirks
erworben hat, zum Ehrenvorsitzenden ernannt
und ihm eine geschmackvolle Ehrenurkunde sowie
ein Ehrengeschenk gestiftet, die ihm anfangs De
zember überreicht wurden.
Bund Deutscher Architekten. Eine Konferenz zur
Förderung des Heimstättenbaues tagte auf Veranlassung
des Landesbezirks Württemberg am 6. Dezember im
Kunstgebäude in Stuttgart. Anwesend waren die betei
ligten Ministerien, die Stadtverwaltung Stuttgart nebst
ihren interessierten Aemtern, Vertreter der Banken und
Kreditinstitute und andere. Die Besprechungen waren
durchaus vertraulich und wurden Beschlüsse nicht gefaßt.
Im Vordergrund stand die Frage der Finanzierung künf
tiger Neubauten und insbesondere eine Erhöhung der
Schätzungswerte derselben. Anregend und befruchtend
wirkte die gegenseitige Aussprache.
Feuerbach. Die Württ. Vereinsbank hat für ihre
hiesige Filiale ein Gebäude in der Nähe des Bahnhofs
erworben.
Heilbronn. Ein Dampfkraftelektrizitätswerk wird das
Kraftwerk „Alt-Württemberg“ erstellen. Beteiligt sind
die Stadt Heilbronn, der Gemeindeverband Hohenlohe-
Oehringen, das Kraftwerk „Alt-Württemberg“ und der
württembergische Staat.
Wettbewerb.
Wettbewerb. Der Verein für Deutsches Kunstgewerbe
in Berlin erläßt ein Preisausschreiben um Entwürfe zu
Kleinmöbeln. Einsendung der Wettarbeiten bis 1. Febr.
1921; zwei Preise zu je 1200 Mark, drei zu je 600 Mark,
außerdem 24 Ankäufe, jeder zu 150 Mark, im ganzen
also 9000 Mark für Preise und Ankäufe. Preisrichter sind
Professor Peter Behrens, Architekt Ernst Friedmann, Ar
chitekt Albert Geßner, Möbelfabrikant Carl Jacob, Möbel-
fabrikant Otto Lademann, Professor Dr. Georg Lehnert,
Professor Heinrich Straumer, sämtlich in Groß-Berlin. —
Bedingungen kostenfrei durch den Verein für Deutsches
Kunstgewerbe, Berlin W 9, Bellevuestr. 3, Künstlerhaus.
Vereinsmitteilungen.
Verein staatl. gepr. Banmeister Baden. Am Sonntag,
den 28. November, hatte der Bezirk I seine Mitgleider zur
3. Bezirksversammlung nach Konstanz eingeladen. Bei
sehr starker Beteiligung konnte Herr Läuser kurz nach
10 Uhr die Versammlung eröffnen und neben den Mit
gliedern des Badischen Baumeistervereins auch solche des
Württ. Baumeistervereins willkommen heißen. Der Vor
stand des Badischen Baumeistervereins, Herr Frischmuth
aus Karlsruhe, ergriff nun das Wort und wies unter an
derem auf die Notwendigkeit eines Zusammenschlusses
aller auf dem Boden der Technik aufgebauten Einzelver
bände und Vereine unseres engeren Heimatlandes Baden
hin, um den badischen Technikern in dem auf der Ta
gung des südwestdeutschen Kanalvereins beantragten
Sachverständigenbeirat gebührenden Einfluß zu sichern.
Der Verein technischer Vereine Karlsruhe wird nun in Er
kenntnis der Notwendigkeit eines Zusammenschlusses
aller Techniker Badens einen Landesverband ins Leben
rufen, welcher, sobald er einmal gebildet und gefestigt ist,
die Beziehungen zu den Nachbarländern aufnehmen und
endlich im Reichsbund deutscher Technik seine Spitze
finden wird. In der Schul- und Titelfrage wurden sehr
erfreuliche Mitteilungen gemacht und die weiteren Aus
führungen von Seiten des Vorstandes beleuchteten die
Tätigkeit der rührigen Vorstandschaft. Es gilt, den Verein
neu aufzubauen auf breiter und gesunder lebenskräftiger
Qrundlade. ln erster Linie wird der Zusammenschluß mit
den Württ. Baumeistern geplant. Herr Baumeister Kor-
nell aus Stuttgart gab über die Ziele und Zwecke beider
Vereine, die doch Gleiches erstreben, ein mit lebhaftem
Beifall aufgenommenes Referat. Die Versammlung konnte
kurz vor 2 Uhr geschlossen werden.
Bücher.
Emil Müller; „Merkbuch zur Reichseinkommensteuev.“
In aller Kürze erfolgt die erstmalige Veranlagung zur
Reichseinkommensteuer. Zur Abgabe einer Steuererklä
rung sind verpflichtet alle Personen mit einem Jahres
einkommen von über 3000 Mark. Vortreffliche Dienste
leistet dabei das vorgenannte Merkbuch des bekannten
Steuerschriftstellers; es enthält u. a. ein namentliches Ver
zeichnis von über 300 Abzügen und steuerfreien Einnah
men für Gewerbetreibende, Hausbesitzer usw. Auch im
übrigen enthält das Merkbuch wertvolle Fingerzeige ge
schäftlicher und persönlicher Art zur richtigen Berech
nung des Einkommens und zur Erleichterung der schwe
ren Steuerlast. Amtssekretär a. D. Emil Müller in Halle
an der Saale, Schließfach 210, versendet das Merkbuch
für 8.50 Mark.
Der heutigen Nummer liegt ein Prospekt der Firma
Julius Römheld, Eisengießerei, Eisenbauanstalt
und Maschinenfabrik, Mainz am Rhein, bei.