1./15. Juni 1919.
BAUZEITUNG,
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gart, Bezirksbaumeister Biermann in Stuttgart, Stadtbau
meister Benz in Hall und Bezirksbaumeister Grotz in
Cannstatt. Von dem neu gewählten Ausschuß wurde als
Vorstand gewählt: 1. Vorsitzender Bezirksbaumeister
Burkhardt in Stuttgart, Reuchlinstr. 29; 2. Stellvertreter
Staatsstsraßenmeister Wasser in Stuttgart; 3. Kassier Bau
amtswerkmeister Dietz in Stuttgart, Kernerstr. 49; 4.
Schriftführer Bezirksbaumeister Biermann in Stuttgart;
5. stellvertretender Schriftführer Bauamtswerkmeister
Geilsdörfer in Stuttgart. Nach Bekanntgabe der Vorstands
wahl wurde von Baurat Mößner dem bisherigen Vorstand
Palm der Dank des Vereins zum Ausdruck gebracht; auch
wurde Palm einstimmig zum Ehrenvorstand ernannt,
worauf derselbe mit den besten Wünschen für das fernere
Gedeihen des Vereins erwiderte. Von einem vom Feld
zurückgekehrten Vereinsmitglied wurde dem Verein für
die ins Feld gesandten Fiebesgaben bestens gedankt. Der
neue Vereinsvorsitzende Burkhardt widmete den ausschei
denden Ausschußmitgliedern für ihre treue Mitarbeit
warme Worte der Anerkennung, worauf Baurat Mößner
im Namen derselben herzlich dankte. Nachdem sodann
Bezirksbaumeister Biermann aufgefordert hatte, für künf
tigen Nachwuchs in unserem Verein zu sorgen, wurde die
Sitzung um 1 s /* Uhr geschlossen.
Württ. Baubeamten-Verein. Werte Kollegen! Trotz
grundsätzlicher Betonung demokratischen Geistes bei
allen Maßnahmen und gesetzlichen Bestimmungen des
neuen Staatswesens, trotz Betonung der Menschenrechte
jedes Arbeiters im allgemeinen und der Erweiterung des
Beamtenrechts im besonderen, mehren sich in letzter Zeit
die Beschwerden unserer beamteten Mitglieder über un
würdige, jede persönliche Selbständigkeit unterdrückende
Behandlung seitens ihrer Vorgesetzten. Unter diesen gibt
es leider anscheinend noch solche, an denen die letzte Zeit
spurlos vorübergegangen ist, die noch nicht des neuen
sozialen Geistes Hauch verspüren. Wir wollen im Inter
esse des öffentlichen Dienstes und der Gesellschaft aner
kannte Mitarbeiter unser er Vorgesetzten sein, nicht von der
Willkür derselben abhängige Handlanger. Nur dann
kann für das Staatsganze eine genügende Arbeitsleistung
im Sinne der angestrebten Sozialisierung von uns er
wartet werden und Zustandekommen. — Wir bitten alle
unsere Vereinsmitglieder, begründete, erhebliche Klagen
über unwürdige Behandlung — zur Ergänzung schon
vorliegenden Materials — dem Unterfertigten einzusen
den, um bei der Regierung mit der nötigen Gründlichkeit
vorstellig werden zu können.
Stuttgart, Reuchlinstr. 29, 29. Mai 1919.
Der Vorstand:
gez.: H. Burkhardt, Bezirksbaumeister.
Württ. Baubeamten-Verein. Die für das Jahr 1919
fälligen Mitgliederbeiträge bitte ich mittelst der in den
letzten Tagen übersandten Zahlkarte auf unser Postscheck
konto Nr. 4047 einzuzahlen; der Posteinlieferungsschein
dient als Quittung. Der Vereinskassier: Bauamtswerk
meister Dietz, Stuttgart, Kernerstraße 49.
Verein der Bauamtswerkmeister im Finanzdeparte
ment. Wir freuen uns, unseren Kollegen mitteilen zu
können, daß das Finanzministerium in wohlwollender
Weise mit Wirkung vom 1. April dieses Jahres die Diäten
verhältnisse der Bauamtswerkmeister neu geregelt hat.
Die näheren Bestimmungen hierüber werden demnächst
im Amtsblatt veröffentlicht. Damit ist unserer Eingabe
vom 10. April dieses Jahres ein guter Erfolg beschieden
gewesen. Der Ausschuß.
Württembergischer Ingenieurverein. Am 22. Mai
sprach Herr Ingenieur Arp über die Not der Zeit und
ihre Beseitigung auf industriellem Gebiete. Er zeigte zu
nächst unter gründlichem Eingehen auf die geschicht
lichen Tatsachen an Hand von Zahlen, daß der Weltkrieg
uns aus wirtschaftlichen Gründen aufgezwungen worden
ist, und ging dann zu der Frage über, wie die Not der
Zeit behoben werden könnte, die, abgesehen von den son
stigen Verhältnissen, daher rührt, daß die Arbeiterschaft
von Mißtrauen gegen die Unternehmungen erfüllt und
durch politisch-wirtschaftliche Träume erregt ist. Sie
kann sich daher nicht zu dem Entschluß durchdringen,
die fleißige, gewissenhafte Arbeit wieder aufzunehmen, die
die einzige Möglichkeit bietet, um die Arbeiterschaft und
das ganze Land vor dem Untergang zu retten. Er be
sprach sodann mehrere die Festigung des gegenseitigen
Vertrauens vorgeschlagene Systeme, denen er einen wei
teren Vorschlag hinzufügte. Lebhafter Beifall lohnte die
Ausführungen, die mannigfaltige Anregungen gaben. An
der Erörterung beteiligten sich Herr Ingenieur Graf, Herr
Dr.-Ing. Herberg, sowie der Vorsitzende. Sodann be
richtete Herr Direktor Lind über das Kohlengesetz in
seiner Bedeutung für die Kraft- und Brennstoffversorgung
Württembergs. Er legte die schwierige Lage dar, in der
sich insbesondere unsere engere Heimat befindet, welche
keine Brennstoffe und nur wenig Wasserkräfte besitzt, und
regte die Bildung eines Amtes an, das die Fragen der
Brennstoffverteilung und die wirksame Vertretung unserer
Interessen im Staatenhaus zu besorgen hätte. In der Er
örterung wies insbesondere Herr Direktor Göhrum darauf
hin, daß in den bisher für das Reich vorgesehenen Or
ganen die Verbraucher ganz ungenügend vertreten seien,
so daß die Kohlenerzeuger und Händler die ganze An
gelegenheit beherrschen. Diese Verhältnisse müssen für
Württemberg voll im Auge behalten werden.
Verein staatl. gepr. badischer Werkmeister Karlsruhe.
Geschäftsstelle Lachnerstr. 13. In den Vorstandssitzungen
am 2. u. 10. 6. 19 wurde eine Eingabe betr. Verbesserung
der soz. und wirtschaftlichen Lage der Kollegen bei den
städt. Behörden beraten. Ferner war ein Schreiben, die
Hebung unseres Standes betr., an die Ministerien, Bezirks
ämter und Amtsstädte gehend, bearbeitet worden. Die
Kollegen werden gebeten, die fälligen Mitgliedsbeiträge
baldmöglichst an uns abgehen zu lassen. — Wir bitten um
die Adressen folgender Kollegen; Ph. Stephan, Werk,
meister, letzte Adress: Donaueschingen; Baptist Gaiser,
Werkmeister, letzte Adr.: Donaueschingen; Emil Fuchs,
Werkmeister, letzte Adr.: Radolfzelll; Jos.Wehinger,Werk,
meister, letzte Adr.; Freiburg; Jos. Jehle, Werkmeister,
letzte Adr.: Freiburg; Anton Scherer, Werkmeister, letzte
Adr.: Basel; Otto Wagner, Werkmeister, letzte Adr.:
Offenburg; Bonifaz Gaus, Werkmeister, letzte Adr.: Dur-
lach; Valentin Wolf, Werkmeister, letzte Adr.: Neckarge
münd; Friedrich Mummert, Werkmeister, letzte Adr.:
Mannheim; Otto Hermann, Werkmeister, letzte Adr.:
Mannheim; Alb. Fais, Architekt, letzte Adr.: Heidelberg.
Ergebnis der Bauwerkmeisterprüfung.
Bei der im Monat April abgehaltenen zweiten Bau
werkmeisterprüfung sind laut Staatsanzeiger vom 4. Juni
die nachstehend aufgeführten 135 Bewerber zur Beklei
dung der in § 1 der Minist.-Verfügung vom 2b. April
1902 (Reg,-Blatt Seite 163 ff.) bezeichneten Stellen für
befähigt erklärt worden und haben die Beizeichnung
„Bauwerkmeister“ erlangt: Aberle, Karl, Degerloch;
Acker, Otto, Pforzheim; Aich, Seb., Laupheim; Arnold,
Anton, Stg.; Bareis, Karl, Künzelsau; Bauder, Wilh., Stg.;
Beck, Albrecht, Mosbach; Beeh, Rudolf, Stg.; Bendeich,
Rieh-, Stg.; Benz, Karl, Stg.; Betz, Fridol., Kempten; Bie-
singer, Seb., Hirrlingen; Binkele, Heinrich, Gundelsheim;
Bobrzyk, Kurt, Reutlingen; Bölz, Gustav, Heiligkreuztal;
Boßler, Karl, Pfullingen; Braun, Hans, Stg.; Brechen
macher, Albert, Ellwangen a. J.; Bregler, Adolf, Stg.;
Brenner, Emil, Stg.; Bürger, Leonh., Feuerbach; Bürkle,