Full text: Süd- und Mitteldeutsche Bauzeitung (1919/20)

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BAUZEITUNG 
Nr. 27/28 
gute Verhältnisse zwischen Wand- und Fensterflächen und 
rechte Farbgebung, erhalten auch diese bescheidenen Bau 
aufgaben eine gute und gefällige Gesamtwirkung. 
Unter Zugrundelegung einer Mieteinheit von 10 Mk. 
für den Raum ergibt die Rentabilitätsberechnung beider 
Projekte ein Reinerträgnis von rund 2 Prozent. Dabei 
setzt die Kostenberechnung voraus, daß die infolge des 
Krieges herbeigeführte, vorübergehende Ueberteuerung 
nach den Bestimmungen des Bundesrates vom 31. Oktober 
1918 als Baukostenzuschüsse von Reich, Staat und Ge 
meinde getragen werden. 
Lieber den Einfluß von Staub im Betonmaterial 
mögen die folgenden Ausführungen als Ergänzung dienen. 
Anläßlich der Ausführung großer Bauten in den Jahren 
1902/04 sollte die Frage geklärt werden, ob der viele 
Staub in den zur Verfügung stehenden Betonmaterialien 
ausgeschieden oder belassen werden soll. 
Es handelte sich um Betonmaterial aus Weißjura, Ep 
silon und Gamma, ersteres Material schön weiß, das 
andere mehr grau. Die Bruchsteine wurden mittelst Stein 
brecher und Walzenmühle zerkleinert. 
Das Ergebnis der Prüfung folgt in der Tabelle: 
Mischung 1 :3 
nach 7 Tg. 
Zug | Druck 
nach 28 Tg. 
Zug | Druck 
in kg pro qcm 
mit Normensand 
— 
— 
30,0 
335,8 
mit grauem Sand (wie er vom Stein- 
31,6 
304 
40,7 
395,2 
mit weißem Sand/ brecher anfiel 
32,8 
316 
42,8 
405,8 
mit Rheinsand 
23 6 
215 
30,6 
— 
Proben mit Material, aus dem der Staub ausgeschieden 
war, wurden nicht gemacht, einmal der Kosten wegen, 
zum andernmal deshalb, weil aus früheren Beobachtungen 
der Schluß gezogen wurde, daß der Staub nicht ausge 
schieden werden dürfe. Solche Beobachtungen wurden 
nicht blos an selbst angeführten Arbeiten gemacht, son 
dern auch in der Natur — in den Geröllhalden der Schwäb. 
Alb. Daselbst findet man von der Natur — unter Ausschluß 
von Cement — gebildete „Betonbrocken“ (die Bezeichnung 
möge gestattet sein), oft von vielen cbm Masse, diese 
Blöcke erfordern zum zertrümmern erheblich mehr Mühe, 
wie der kompakte Felsen. Nötig zur Bildung solcher 
Blöcke ist Wasser, vorzugsweise das Regenwasser, oder 
weiches Wasser. 
Ich habe aus diesen Beobachtungen heraus seiner-
	        

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