Full text: Süd- und Mitteldeutsche Bauzeitung (1919/20)

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BAUZEITUNG 
Nr. 29/30 
Stuttgart. Angekauft wurden die Entwürfe des Richard 
Docker, Dipl.-Ing., Stuttgart, Architekt Claus H o f - 
mann, Stuttgart, Dipl.-Ing. Hofacker, Cannstatt und 
Dr.-Ing. Hermann Strobel, Stuttgart. Die Entwürfe 
sind vom 13. bis 19. August von morgens 10 Uhr bis 
abends 6 Uhr in dem Wirtschaftssaal der Brauerei Zahn 
in Böblingen ausgestellt. 
Einen Wettbewerb für Entwürfe für Kachelöfen für 
einfache Siedlerhäuser, erläßt die Landesgruppe Preußen 
des Bundes für deutsche Kachelwerkkunst, Geschäftsstelle 
Velten bei Berlin, Schulstraße 12. Preisrichter sind: 
Prof. Behrens, Dir. Blumenfeld. Reg.R. Böhm, Prof. Mebes, 
Prof. Möhring, Prof. Schmarje, Prof. Schmuz-Baudiss 
und als Ersatzmann: Prof. Straumer. Es sind für 5 
Preise und 20 Ankäufe die Mittel ausgeworfen. Die Ar 
beiten sind bis zum 30. August 1919, nachm. 3 Uhr an 
den Vorsitzenden des Bundes für deutsche Kachelwerk 
kunst e. V. zu Berlin, Prof. Schmuz-Baudiss, staatl. Por 
zellan-Manufaktur Berlin NW. 23, Wegelystr. einzusenden. 
Unterlagen sind von der oben gen. Geschäftsstelle oder 
von der Richard Blumenfeld, Veltener Ofenfabrik Aktien 
gesellschaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstraße 23, zu 
beziehen. 
In dem Wettbewerbe für Kleinmöbel, den der Verein 
für deutsches Kunstgewerbe auf Veranlassung seines Mit 
gliedes Ewald Schultze ausgeschrieben hat, sind 330 Ent 
würfe eingegangen. Das Preisgericht, bestehend aus 
Professor Peter Behrens, Handelsrichter Egon Fürstenberg, 
Architekt Albert Gessner, Professor Dr. Georg Lehnert, 
Fabrikant Ewald Schultze, hat den 1. Preis von 800 M. 
dem Architekten Max Ronneburger in Essen, den 2. Preis 
von 500 M. dem Studierenden der Kunstakademie in 
Düsseldorf Paul Alfred Kesseler, zwei dritte Preise von 
je 250 M. Egg und Scherrer in München, und dem Archi 
tekten Max Sollinger in München zuerkannt. Außerdem 
sind 27 Entwürfe zu je 120 M. angekauft und 23 durch 
lobende Erwähnung ausgezeichnet. 
Vereinsmitteilungen. 
Bauwerkmeisterverein Württembergs E. V. Für sta 
tistische Zwecke von einschneidender Bedeutung sollte der 
Verein eine Uebersicht darüber bekommen, wieviele seiner 
Mitglieder kriegsbeschädigt sind. .Wir bitten deshalb alle 
unsere Mitglieder dringend, uns eine kurze Mitteilung 
dieser Art zugehen zu lassen. Gleichzeitig möchten wir 
auch feststellen, wieviele unserer Kollegen den Heldentod 
fürs Vaterland gestorben sind, da uns auch hierüber ge 
naue Angabn noch fehlen. Für jede Art zweckdienlicher 
Atitteilung zu dieser Sache sind wir dankbar. — Wir 
möchten nicht versäumen, auch an dieser Stelle darauf hin 
zuweisen, daß wir unsere Stellenvermittlung immer noch 
betreiben und empfehlen unseren Mitgliedern eine rege Be 
nützung derselben. Die Geschäftsstelle. 
Bauhütte E. V. Stuttgart. Durch Tod haben wir bin 
nen weniger Tage drei unserer ältesten Mitglieder ver 
loren. Es verschieden hier am 5. Juli Hofwerkmeister 
Ad. Schön nagel nach 43jähr., und am 8. Juli Bau 
werkmeister Emil Schneeweiß nach 46 jähr. eifriger 
und hingebender Mitgliedschaft. Unter zahlreicher Betei 
ligung bei der vom Vereinssingchor eingeleiteten und zum 
Abschluß gebrachten Trauerfeier widmete den teuren Ver 
storbenen Meister Lohr unter Kranzniederlegung 
einen warmen und ehrenden Nachruf. Am 15. Juli wurde 
in Heilbronn Bauwerkmeister Hermann M a y e r zu Grabe 
getragen. Auch er blieb unserer Bauhütte 37 volle Jahre 
treu und ergeben. Dem Schmerz und der Treue über 
dessen Heimgang verlieh am Grabe unser Ehrenmitglied 
Oottl. Widmann gebührenden Ausdruck. Näheres siehe 
Vereinsmitteilungen. 
Nochmals weisen wir darauf hin, daß unsere Bau 
hütte-(Erörterung s)-Abende unter den ge 
genwärtigen Verhältnissen auch während des Sommers 
je am i. Mittwoch des Monats stattfinden. Auf der Tages 
ordnung des nächsten Abends am 5. August stehen die 
Satzungen betr. des BeiratsfürdieBaugewerk- 
schule zur Besprechung, sowie die Kenntnisnahme und 
Erörterung der unterm 4. Juli getroffenen Veränder 
ungen der Vollzugsverfügung zur Bau 
ordnung.— In der nächsten Nummer unserer Vereins 
mitteilungen wird den Mitgliedern der Entwurf über Ge 
setz und Satzungen einer Techniker -Kammer be 
kannt gegeben, um zu demselben am übernächsten Bau 
hütte-Abend endgiltig Stellung nehmen zu können. 
Der Meister. 
Verein staatl. geprüfter badischer Werkmeister Karlsruhe. 
Geschäftsseile Lachnerstraße 13. 
Von der Baugewerkschule Karlsruhe 
von Kollege Frischmuth. (Schluß ) 
Die Zusammenfassung des staatlichen Mittel 
schulwesens in einer Anstalt in Karlsruhe entspricht nicht 
mehr der Entwicklung unseres badischen Wirtschafts 
lebens. Nach Mannheim, dem Mittelpunkt der badischen 
Industrie, insbesondere der Maschinenindustrie, sollten 
die Abteilungen für Maschinenbau und Elektrotechnik 
verlegt werden, indem die bisherige Ingenieurschule 
Mannheim vom Staat übernommen und entsprechend als 
Staatstechnikum ausgebaut wird. Es wären dann zwei 
staatliche technische Mittelschulen vorhanden: das Staats 
technikum in Karlsruhe für Hoch- und Tiefbau, das in 
Mannheim für Maschinenbau und Elektrotechnik. 
Für die Aufrechterhaltung und Zulassung technischer 
Privatmittelschulen liegt in Baden dann kein Bedürfnis 
mehr vor. Auch die Lehrmittelfrage wurde einer 
Kritik unterzogen. Es ist für den Lehrer sehr schwer, 
technischen Lehrstoff klar herauszuschälen und bei der 
Unterrichtsdichte für den Schüler noch schwerer, ihn 
aufzunehmen und zu verdauen. Es droht deshalb ständig 
der geistige Faden zwischen Lehrer und Schüler abzu 
reißen. Um dies zu verhindern und insbesondere unnütze 
Nacharbeit zu vermeiden, wären zwei Forderungen zu er 
füllen: der Lehrstoff der Pflichtfächer muß an Hand von 
Lehrbüchern oder als Manuskript vervielfältigten Schrif 
ten erteilt werden, die zu erwerben den Schülern möglich 
ist; außerdem wären die in mathematischen und techni 
schen Formeln vorkommenden Begriffe und Größen mit 
von sämtlichen Lehrern mindestens einer Anstalt, wenn 
nicht zweckmäßiger sämtlicher technischen Schulen des 
Landes (einschließlich Hochschule) einzuhaltende Bezeich 
nungen zu versehen. Als Grundlage kann das Taschen 
buch „Hütte“ dienen, das wohl von jeder technisch ge 
schulten Persönlichkeit des Deutschen Reiches verwendet 
wird. 
Karlsruhe, den 18. Mai 1919. 
Die Kommission zur Ausarbeitung des Gutachtens: 
Dr.-Ing. Ammann, Prof. a. d. Technischen Hochschule, 
Regierungsbaumeister Emele, Gewerbe-Inspektor, Kiefer, 
Ingenieur, Hochbauwerkmeister Reichle, Baukontrolleur, 
Schneider, Erzb.-Baukontrolleur. 
Der Vorstand der Vereinigung techn. Vereine Karlsruhe. 
I. Vorsitzender: Emele, Gewerbe-Inspektor. 
II. Vorsitzender: Reck, Tiefbauwerkmeister. 
I. Schriftführer: Dr. Leitz, Ass. a. d. Techn. Hochschule. 
II. Schriftführer: Willet, Architekt. 
Schatzmeister: Seitz, städt. Betriebsdirektor.
	        
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