Full text: Götterlehre oder mythologische Dichtungen

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»ach dem Abdrucke einer antiken Gemme in der Lip? 
pertschen Daktyliothek, fitzend abgebildet, den Don» 
ner in der Rechten , den Zepter in der Linken, und 
den Adler zu seinen Füßen. 
Ans eben dieser Kupfcrtafel befindet sich »och 
ebenfalls aus der Lippertfchen Daktyliothek, der Um 
riß einer Büste des Jupiter, mit dem Mantel be 
kleidet, und mit der königlichen Binde um das Haupt ; 
darneben ein Jupiterskopf mit Widderhörnern; und 
unten zur Gegeneinanderstellung ein geschlcierter 
SaturnuSkopf, mit einer Kugel auf demselben, und 
einem fichelahnliche» Zepter, der im Nacken Her 
vorragt. 
Der Kopf mit Widderhbrnern bezeichnet den 
Jupiter Ammon, der in Lydien, wo er Orakel- 
sprüche ertheilte, unter dieser Gestalt verehrt wurde. 
Und in dieser Bildung tritt selbst Jupiter unter 
die alten Göttergestalten zurück, wo er, nicht 
mit dem Donner bewaffnet, nur weißagend seine 
Gottheit offenbart, obgleich die bildende Kunst der 
Alten auch in diese Darstellung den Ausdruck der 
Macht deS Donnergottes zum Theil übertragen 
hat. 
In dem geschleierten SaturnuSkopf aber tritt 
eine alte, in Schatten zurückgewichene Göttrrgcstalt 
im Gegensatz gegen die neue herrschende auf. — 
Es ist der seines alten Reichs entsetzte Erzeuger der 
Jupiters; den aber die Sterblichen noch immer, als
	        
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