Full text: Götterlehre oder mythologische Dichtungen

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Alle diese großen Bilder aber fügen sich in zar 
tere Umrisse, da Apollo vom Jupiter erzeugt, und 
von der sanften Latona gebobren wird. — Er weidet 
die Hccrden des Admet; begeistert die ivahrsagende 
Pythia; und führt die Chöre der Musen an. — 
Nach seiner Geburt entwickelt sich schnell die in ihm 
wohnende Götterkraft. 
Auf Delos entwindet er sich dem Schoost dev 
Mutter. — Die hohen Göttinnen Themis, Ahca , 
Dione und Amphitrite, sind bei seiner Geburt zu» 
gegen; — sie wickelten ihn in zarte Windeln; —- 
allein er sog die Brust der Mutter nicht; — ihm 
reichte Themis Nektar und Ambrosia dar. — 
Und als ihn nun zum erstenmal die Eötterkofk 
genährt, da hielten seine Bande ihn nicht mehr; 
auf seinen Füsten stand der blühende Götterknabe, 
und auch das Band der Zunge war gelöst : Die gold« 
ue Zitter, sprach er, soll meine Freude seyn, der 
gekrümmte Bogen meine Lust, und in Orakelsprü 
chen will ich die dunkle Zukunft prophezeihcn. — 
Und als er diest gesagt, so schritt er schon als 
ewig blühender Jüngling majestätisch über die Ber 
ge und Insel» einher; er kam zur felsigten Pytho, 
und stieg von da zum Olymp hinauf, schnell wie ein 
Gedanke, in die Versammlung der übrigen Göt 
ter. Da herrschte auf einmal Gesang und Saiten 
spiel; die Grazien und die Horen tanzten, und die 
Musen sangen mit wechselnden Stimmen , die Freu, 
den der seeli'gen Götter, und den KtlMIlttk der 
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