Full text: Götterlehre oder mythologische Dichtungen

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brachtet, worin die Gottheit selbst sich wieder dar« 
stellt. In der ägyptischen Götterlehrc hüllte die Gott 
heit sich in lauter Thiergestalten, welches in einer 
sinnreichen Dichtung heißt, die Götter waren aus 
Furcht vor den Giganten nach Aegypten geflohen: 
und hätte» dort sich alle in Thiere verwandelt. 
Obgleich mit dem Donnergott von einem Vater 
erzeugt, ist dennoch Neptun, gleich dem Element, 
das er beherrscht, die untergeordnete Macht. — Da 
Iris in dem Kriege von Troja dem Neptun die Dro 
hung des Jupiter überbringt; er möge sich ja mit 
des Donnerers Macht nicht messen, und ablassen 
den Griechen bcizustehen ; so antwortet ihr der Erd- 
rrschüttrcr: „Jupiter sey so mächtig er wolle, so 
hat er doch sehr stolz geredet! sind wir nicht alle 
drei vom Saturnus erzeugt, und von der Rhca ge- 
bohren? ist nicht unter uns das Reich getheilt? Er 
mag seine Söhne und Töchter, aber nicht mich mit 
solchen Worten schrecken!" — Iris stellt ihm vor, 
„den ältern Bruder schützt die Macht der Eryn- 
nen!" Und Neptun giebt dem Donnrer nach , und 
sagt die sanften Worte: „Du hast sehr wohl gespro 
chen, o Göttin, und cs ist gut, wenn auch ciu 
Bote das Nützliche weiß." 
Das Urbild des Neptun ist die ungeheure Was 
serfläche, die gleichsam auf das Erhabene zürnt, 
und es sich gleich zu machen strebt. — Als die 
Griechen in der Belagerung von Troja nahe am 
Ufer des Meeres um ihre Schiffe eine Mauer, Zu
	        
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