Full text: Götterlehre oder mythologische Dichtungen

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so muffe er für sein Vergehen gegen die alles eit- 
nährende Göttin, mit ewig nicht zu stillendem Hm. 
ger , bufen. 
Und als sie ihre verlohrne Tächter auf dem gan. 
zen Erdkreis suchend, einst lechzend und ermattet 
in eine Hütte einkehrte, wo sie begierig trinkend, 
von einem Knaben verspottet ward, so duldete sie die 
Schmach nicht, sondern besprengte den kindischen 
Frevler mitWaffertrvpsen, der plötzlich in eine Ei 
dechse verwandelt, von der furchtbaren Macht der 
Göttin ein Zeuge ward. 
Vulkan. 
Das Mühsame und Beschwerliche der Arbeit in 
der mit Rauch und Dampf erfüllten Werkstatt, zu« 
sammengedacht mit der erhabnen Kunst, die nner« 
mndet hier mit schaffendem Geiste wirkt, hüllte die 
Phantasie der Alten in eine eigene hohe Gölterbil« 
düng ein, bei welcher alle Kraft sich in den mächtigen 
Arm vereint, der den gewaltigen Hammer ans dein 
Ambos führt, indes die gelähmten Füfe hinken. 
Wetteifernd mit dem Jupiter hatte Juno den 
Vulkan, wie dieser die Minerva, aus sich selbst 
gebohren und erzeugt. — Jupiter aber schlenderte 
ihn vom Himmel hinab; er sollte in den glänzen« 
den Reihe» des hohen Götterchors nicht aufgenommen 
seyn. — 
Der Rauch, der schwarze Dampf, die halber« 
stickte Flamme, vereinte sich mit dem reinen Aeiher 
nicht, -
	        
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