— Sie war es, welche die Menschen lehrte, sich
auf dem heiligen Heerde die nährende Kost zu be
reiten.
Auch das Häuserbauen lehrte Vesta die Men»
scheu, — und so wie das umgebende Ganze selber
ihr Tempel war, so war auch die schützende Um
gebung dcS Menschen, ihr wohlthätiges Werk, das
ihr die Sterblichen dankten; denn der Eintritt zu
zu jeglichem Hanse und der Vorhof war ihr heilig.
Es war ein reines und dankbares Gefühl bei den
Alten , wodurch sie jede einzelne Wohlthat der Na
tur , unter irgend einem bezcichirenden Sinnbilde
besonders anerkannten ; — es war eine schöne Idee,
der heiligen Flamme , welche wohlthätig den
Menschen dient, gleichsam wieder zu pflegen,
und unbefleckte Jungfrauen, als die heiligsten
Priesterinnen, ihrem immerwährenden Dienste
zu weihen.
Für . das Feuer, welches allenthalben den Men
schen nützt, gab es auch einen Fleck, wo es. nie
durch den Gebrauch zu menschlichem Bedürfnisse her
abgezogen , stets um sein selbst willen loderte, und
die Ehrfurcht der Sterblichen auf sich zog.
Wenn die Kunst der Alten es wagte, die Vesta
abzubilden, so trug die geheimnißvolle Göttin eine
Fackel in der Hand, aber der keusche Schleyer hüll
te dennoch ihre Bildung ein. —- Auf der hier bci»
gcsügte» Knpftrtafel befindet sich eine Abbildung der
Pesta, nach einem antiken geschnittene» Steine aus