Full text: Götterlehre oder mythologische Dichtungen

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liebe Heiligkeit. — Der Nahme des Landes und die 
Nahmen der einzelnen Berge, die es in sich faßt, 
wurden in der Dichtersprache der Alten bedeutungs 
voll, indeni sie den Aufenthalt höherer Wesen un 
ter den sterblichen Menschen bezeichneten. 
P h r y g i e n. 
In einer Gegend vonPhrygien war es, wo nach 
der schönen alten Dichtung Jupiter und Merkur 
unerkannt unter den Menschen umhcrwandelten und 
ihre Thaten prüften. 
Als sie eine- Abend-, wie ermüdete Reisende, 
eine Herberge suchten, blieben die Thüren der Rei 
chen und Begüterten ihnen verschlossen. — Phile» 
mon und Taucis, ein paar bejahrte Eheleute, nah 
men die Wandrer gastfreundlich in ihre arme Hütte 
auf. 
Die alte Baucis war beschäftigt, ihre einzig« 
Gans zu greifen und zu schlachten, ui« die will- 
kommcnen Gäste, so gut es in ihrem Vermögen stand, 
zu bewirthen. — Die GanS aber entfloh, und such 
te Schutz unter Jupiters Füßen, der ihr das Leben 
rettete-, worauf die Götter sich zu erkenne» gaben, 
und das fromme Ehepaar auf einen benachbarten 
Hügel führten, von welchem sie die Ver vüstung 
übersehen konnten, womit die Götter die Hartherzig 
keit der Bewohner dieser Gegend straften. 
Die Häuser und Pallaste der Reichen wurden 
rin Raub der Ueberschwemmung, indeß die arme 
gast-
	        
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