Full text: Götterlehre oder mythologische Dichtungen

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als daS vorhergehende, zusammengefügte, und so 
dir Hirtenflöte erfand, welche nach dem Nahmen 
der verwandelten Numphe Syrinx hiess. 
Nach einigen Dichtungen ist Pan ein Sohn 
Merkurs, und so wie dieser, auch in Arkadien 
gebohren, wo sein vorzüglichster Aufenthalt auf dem 
Berge Lycäus war. — .Andre Sagen lassen ihn 
unter den ältesten Gottheiten scholl m t auftreten, 
wo er auf eine geheimnissvofle Weife, das Ganze 
und die Natur der Dinge bezeichnet. — Auch den 
gekrümmten Hirt"»stab liess man nicht ohne Bedeu 
tung seyn, sonderii auf die Wiederkehr der Jahres 
zeiten , und deu Kreislauf der Dinge durch seine 
Gestalt hinweise». . ' ' 
Man dachte stch unter dem Pan ein Wesen, 
halb wohlthätig und halb furchtbar, — und eben 
weil dieser Begriff so schwankend war,— schuf stch die 
Einbildungskraft unter demselben allerlei Schreck- 
bilder.— Irgend ein Getöse oder furchtbare Stim 
men, die man in nächtlicher Stille oder vom 
einsamen Ufer her zu vernehmen glaubte, schrieb 
Man dem Pan zu;— weswegen inan nachher auch 
ei» jedes Entsetzen, wovon man selbst die Ursache 
»icht wusste, oder wovon der Grund bloß in der 
Einbildung lag, ein panisches Schrecken nannte 
Die Hrrteil, welche vorzüglich den Pan verehr, 
ten, fürchteten dennoch seinen Anblick ; sie flehten 
'!>u aber um den Schutz ihrer Hcerdcn an, und 
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