Full text: Götterlehre oder mythologische Dichtungen

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In diesen Wc!e», die den Menschen so nahe waren, 
vcrvielf Itigten die heben Gottheiten, aus denen 
man sich seine Schutzgöttcr wählte, gleichsam ihre 
Gegenwart. 
Der Hausgötter oder Laren waren gemeiniglich 
zwei, die «ns dem heiligen Heerde ihre» Wohn- 
platz hatten, und wie Jünglinge mit einem Hnt 
und Reisestabe, und einem Hunde neben sich abge 
bildet waren. Man bekränzte sie mit Blumen, und 
von den Speisen, die auf dem Heerde zubereitet 
wurde», brachte man ihnen Dpfcr dar.— Sie wa 
ren Zeugen vo,n Genuß des häuslichen Glücks.—• 
Das Alltägliche und Gewöhnliche wurde durch ihre 
Gegenwart geheiligt, und jedes Haus gewissermaßen 
zu einem Tempel geweiht.— 
P r i a p u s- 
Da bei den Alten »och nichts nnhcili'g war, was 
die Natur gebeut, und das Geheimniß der Erzeu 
gung und Fortpflanzung von ihnen als etwas Gött 
liches betrat fet wurde , wodurch die Gattung bei 
dem inlmerwäbrenden Abfall durch Alter und Krank 
heit, sich in Niger Jugend erhält; so hatte auch 
die sonderbare Eöt erbildung des Priapus, mit ei 
nem ansgeflrcckten großcil männlichen Zcngnngs- 
gliede für sie nichts Anstößiges, 
Zuweilen aus Stein, zuweilen nur aus Holz 
gearbeitet, und von den Hüften bis zum Fuß wie 
ein spitzzulaufender Pfeiler gestaltet , mit einem
	        

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