Full text: Götterlehre oder mythologische Dichtungen

krummen Gartenmesser in der Hand, war Priapus 
der Hiiicr der Gärten lind Weinberge. — Man 
brachte ihm Milch, Honig und Wein zum Opfer 
dar, damit er den Früchten Gedeihen gebe, und die 
Diebe verjage. •— Unbeschadet seiner Verehrung 
aber verknüpfte man dennoch den Begriff von 
Häßlichkeit mit seiner Gestalt, welche zugleich dazu 
dienen mußte. — die Vögel zu verscheuchen. 
K 0 M U s- 
Mit einer gesenkten Fackel in der Hand, und 
mit hcrabgesiinknem Haupte, schlaftrunken ait eine 
Thür sich lehnend, wurde Komus, der Vorsteher 
nächtlicher Schmause, frohen Lebensgenusses, munt 
rer Laune, heitrer Scherze, und geselliger Freuden, 
von den Alten gebildet, »nd sie hielten den Genius 
des frohen Lebensgenusses nicht für unwürdig in der 
Reihe der Göttergcstallen mit aufzutreten. 
H y m e n. 
Ein schöner Jüngling mit der hochzeitlichen Fa 
ckel in der Hand, war der Genius oder der Gott der 
Ehen. — Ihm zu Ehren wurden Loblieder bei je 
der Vcrmählungsfeirr gesungen; die Gegenwatt die 
ser Gottheit krönte de» heiligen Bund, und weihte 
die Freuden des Hochzeitmals.
	        

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