Full text: Götterlehre oder mythologische Dichtungen

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Orpheus. 
Wie ein vom Himmel gesandtes Wesen lehrte 
Orpheus zuerst die Sterblichen auf die harmonische» 
Töne lauschen, indem er das Lob der Gottheit sang. 
— Er ist a >f der hier beigefügten Änpfertafel nach 
einer auriken Gemme abgebildet, mit der Lcyer in der 
Hand, die Thiere des Waldes um ihn her versamm 
let; ei» bedeutendes Sinnbild, wie er durch die 
Macht der Tonkunst die wilden Naturen zähmte, 
und aus dem dumpfen thierischen Schlummer das 
Glfchlecht der Menschen weckte.— Auf eben dieser 
Tafel ist, nach einem antiken gcfchnitteuen Steine, 
der weise Cdlron , den jungen Ach.lles in der Ton. 
kunst unterrichtend, dargestellt. 
Chiron. 
Obgleich des Chiron, wegen keiner unmittelbare» 
Abstammung voui Saturuus, in der Reihe der alten 
Göttergcstalten schon gedacht ist; so tritt er doch 
auch vorzüglich unter den Wesen mit auf, welche 
das Band zwischen Göttern und Menschen knüpfen. 
— Denn seiner Führung und seinem göttlichen Un 
terricht dailkien die Helden, welche selbst nachher 
die Zahl der Götter vermehrten, in ihrer früheste» 
Jugend ihre Bildung. 
Nichts ist rührender, als dir Worte, womit er, 
nach einem Dichter des Alterthums, den 'juiiM 
Achill entließ :
	        

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