Full text: Götterlehre oder mythologische Dichtungen

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ken ganz wie der bildende Künstler dargestellt, so 
wie auch auf dem hier beigefügten Umriß , nach 
einem antike» geschnittenen Steine, wo zu seinen 
Füßen eine Vase, und vor ihm ein menschlicher 
Torso steht, de» er, so wie jene, aus Thon gebil 
det, und dessen Vollendung er zum einzigen Augen 
merk seiner ganzen Denkkraft gemacht zu haben 
scheint. 
Als es dem Prometheus gelungen war, die gött 
liche Gestalt wieder außer sich darzustellen, brannte 
er vor Begierde, fein Werk zu vollenden: und er 
stieg hinauf zum Sonncnwagen, und zündete da die 
Fackel an, von deren Gluth er seinen Bildungen 
die ätherische Flamme in den Busen hauchte, und 
ihnen Warme und Leben gab. 
So ist er hier zum zweitenmal abgebildet, sttzcnd 
mit der Fackel in der Hand über verein Schmetterling 
schwebt, welcher den beseelenden Hauch andeutet, 
wodurch die todte Masse belebt wird. Der bildende 
Künstler ist zum Schöpfer geworden; seine Bildun 
gen werden ihm gleich. 
Daß Prometheus selbst ein Schöpfer göttlicher 
Bildungen wurde, darüber zürnte Jupiter, und 
dachte darauf, wie er die Menschen verderben woll 
te. Als daher Prometheus einst einen Stier schlach 
tete , und um den Jupiter zu versuchen, das Fleisch 
und die- Knochen jedes in eine Haut gewickelt beson 
ders legte, damit Jupiter wählen möchte, so wähl 
te dieser mit Fleiß den schlechter» Theil, «IN wegeit
	        
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