Full text: Götterlehre oder mythologische Dichtungen

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Vorzüge der Götter. — Er entwandte ihnen die 
Götterspeise, damit sie von sterblichen Lippen sollte 
gekostet werden. -— Auch stahl er den Hund des Ju 
piter, der dessen Heiligthum in Kreta bewachte, an 
welchem Raube auch Pandarus Theil nahm, den die 
Götter mit dem Tode straften, und dessen Töchter 
noch seinen Frevel büßten. — Es war das kühne 
Geschlecht des Japet, das sich empörend, und seine 
Grenzen überschreitend, den unversöhnlichen Haß 
der Götter auf sich lud. 
I x i o n. 
Fast ein gleiches Schicksal mit öem Tantalus 
hatte Jxion, der in Thessalien herrschte; er wurde 
auch an die Tafel der Götter aufgenommen, wo die 
Reitze der Juno ihn seiner Sterblichkeit vergessen 
ließen. — Er ruhte nicht eher, als bis er glaubte, 
das Ziel seiner Wünsche erreicht zu haben; allein 
ihn tauschte auf dem Gipfel seines eingebildeten 
Glücks ein Blendwerk : statt der Juno umarmte er 
eine Wölkt; ans dieser Umarmung entstand wie 
derum ein täuschendes Bild, ein bloßes Geschöpf der 
Phantasie, die fabelhaften Centauren, wo Mann 
und Roß ein Körper sind. Die vcrmeßnen Ansprüche 
dieses Sterblichen auf die Umfassung des Hohen und 
Himmlische» wurden nicht nur getäuscht, sondern 
auch bestraft. — Jxion ward plötzlich von dieser Hö 
hr in den Tartarus hinabgeschleudert, wo er an rin
	        

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