Full text: Götterlehre oder mythologische Dichtungen

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wieder herabrollende Stein, die mühselige Arbeit 
des Lebens, die er sich selbst aufs neue wählte, 
und welche nun, als Schattenbild, im Tode ihn »och 
verfolgte. 
Auf der hier beigefügten Knpfcrtafcl ist, nach 
einer antiken Gemme, Stsyphus den Stein in die 
Höhe walzend, abgebildet; und nach einem aiitike» 
Basrelief sind Amor und Psyche sich umarmend dar« 
gestellt. 
Amor und Psyche. 
Eine der reiycndstci» Dichtungen ist die' vom 
Amor und der Psyche. — Unter der Psyche mit 
Schmctterlingsflügclii abgebildet, dachte man sich 
gleichsam ein zartes geistiges Wesen, das aus einer 
grübrrn Hülle sich emporschwingend, und verfeinert 
zu einem höher» Daseyn, zu schön für diese Erde, 
durch AmorS Liebe selbst beglückt, zuletzt mit ihm 
vermahlt ward, und an der Seeligkcit der himmli» 
schcn Götter Theil nahm. — Der Nahme Psyche 
selbst bedeutet iowobl einen Schmetterling als die 
Seele. — Die zartesten Begriffe von Tod und Le» 
den sind dieser Dichtung eingewebt, welche gleichsam 
,',-cr die Schauer der Schattcnwelt eine» sanfte» 
Schleier deckt. 
Ans Erden war Psyche die jüngste von drei Kö 
nigstöchtern; und sie blieb uüvermahlt, weil wegen 
ihrer himmlischen Schönheit kein Sterblicher rS 
»sagte, sich um sie zu bewerben. Auf den Befehl ei»
	        

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