Full text: Götterlehre oder mythologische Dichtungen

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noch die Hoffnung entschlüpfte, welche, nach Jupi 
ters Rathschluß, allein zurück blieb, um einst noch 
zu rechter Zeit, den Sterblichen Trost zu gewäh 
ren. Die verführerischen Reihe zu der sinnlichen 
Lust, brachten also auch nach dieser Dichtung zuerst 
das Unglück über die Menschen. Der thörichte Epi- 
metheuS vereitelte bald die vorsehende Weisheit des 
Prometheus. Vernunft und Thorheit waren sogleich 
bei der Bildung und Entstehung des Menschen mit 
einander im Kampfe. 
Prometheus duldete nun an den Felsen geschmie 
det, in seiner Person, die Äuaalen des Menschen 
geschlechts, das ihm seine Bildung dankte; die im 
merwährende Unruhe, und die rastlose, stets unbe 
friedigte Begier der Sterblichen. — Es ist der 
vom Jupiter gesandte Geier, der dem Prometheus 
an der immer wieder wachsenden Leber, dem Sitz 
der Begierden, nagt. 
So ist dieser Dulder für die Menschheit abge 
bildet, die Hände auf den Rücken gefesselt, sitzend, 
au den Felsen geschmiedet mit dem Geier auf dem 
Knie. — 
Die vier Abbildungen auf der hier beigefügten 
Kupfcrtafel, geben einen vollständigen Uebrrblick 
von dieser Dichtung der Alten: Prometheus bildet 
den Menschen; er raubt die ätherische Flamme; 
Pandora, sitzend, eröffnet die Büchse, woraus das 
Unglück über dir Mensche» kömmt und Prometheus 
duldet an de» Felsen geschmiedet.
	        
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