Full text: Götterlehre oder mythologische Dichtungen

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P o n L u §. 
Die Erde erzeugte aus sich selber den UranoS 
«der den Himmel, der sie umwölbet; die hohen Ber 
ge mit ihren waldigtcn Gipfel»; und den Pvnlus 
oder das unfrnchtbare Meer; hierauf gebahr sie 
erst, Indem sie sich mit dem Himmel vermahlte, den 
entfernte» grundlosen Ocean. 
Den Pontus oder das mittelländische bekannte 
befahrne Meer, tragt die Erde, so wie die Berge, 
gleichsam in ihrem Schooße, daS heißt in dieser 
Dichtung, sic hat diese großen Erscheinungen aus sich 
selbst erzeugt; und aus den aufsteigenden Nebeldünsten 
hat sie den umwölbcudeu Luftkreis um sich her gewebt. 
Da aber, wo der Himmel sich gleichsam mit ihr 
vermählt, indem seine Wölbung auf ihr zu ruhen 
scheint, am äußersten westlichen Horizonten, wo 
die Sonne ins Meer sinkt: breitet sich erst in 
weiten Kreisen der unbekannte unbegrenzte Ocean 
um sic her, der nach der alten Dichtung, aus der 
Berührung oder Begattung des Himmels und der 
Erde gebohren ward. 
Der Pontus oder das Meer, das die Erde in 
ihrem Schooße trägt, vermählte sich mit seiner Mut» 
tcr Erde, und erzeugte mit ihr den sanften Nereus, 
den Thaumas, die Eurybia, die ei» eisernes 
Herz im Busen trägt, den Phorkys und die'schöne 
Eelo.
	        

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