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Betrachten wir nun zuerst Ausdehnung und Lage des höchst großartig an
gelegten Gebäudes; seine äußere Länge beträgt 102, die innere 94, seine äußere
Breite ohne Strebepfeiler 48, mit Strebepfeilern 56, die innere Breite 40 Fuß
(die innere Länge des Refektoriums im Kloster Vebenhausen beträgt 84 bei 42 Fuß
innerer Breite). Wie schon oben bemerkt, liegt ferner die Mittelaxe 105 Fuß
östlich von der Grundlinie, von der wir für den ganzen Klostercomplex ausgehen
müssen, nämlich von der Westfront der Kirche, entfernt. Mit der Sttdfront liegt
es von der südlichen Grundlinie des Klostercomplexes, d. h. von der Südfront
des südlichen Seitenschiffes der Kirche 213, mit seiner Nordfroni 315 Fuß oder
lOVa Mittelschiffbreiten entfernt und ragt somit über die Nordfront des Laien
refektoriums um 15 Fuß oder um eine halbe Mittelschiffbreile hinaus. Seine
Entfernung von diesem, wie von dem weiter östlich gelegenen großen Keller ist
so ziemlich dieselbe, 34—35 Fuß. Die äußere Länge-mit 102 Fuß erklärt sich
durch die vom Nuerschiff und Vorrathskeller schon bedingte Weite des quadratischen
Kreuzganges, die nicht mehr 135 oder 4'/» Mittelschiffbreiten, sondern nur 133
Fuß erreichen konnte, und so wurde durch die Länge von 102 Fuß mit der Nord-
front des Sommerrefektoriums in das alle, auf Mittelschiffbreiten gegründete
System wieder eingelenkt.
Das Herrenrefektorium, obgleich nur wenige Jahre nach Vollendung des
Laienrefektoriums begonnen, zeigt, mit diesem verglichen, schon eine vollkommene
Mischung des alten und neuen Stiles, und zwar so, daß der neue bereits das
Ucbergewicht behauptet. Dort im Lsienrefektorium steng noch die starke Mauer
allein den Schub der Gewölberippen auf, hier im Rebenthal stemmen sich an die