Full text: Erste Abtheilung. Eiserne Brücken. Heft I (1,1)

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b. mit aufgenieteten Gurtungsplatten und 3,14 Mtr. 
(10' pr.) Spannweite. 
Die auf Tafel 1, Fig. 9—15 davgestellte Brücke ist 
der zuvor beschriebenen durchweg ähnlich construirt und 
unterscheidet sich von derselben, abgesehen von den, der 
vermehrten Spannweite entsprechenden, veränderten Abmes 
sungen, nur durch die, jener vermehrten Spannweite ent 
sprechenden, Verstärkungen der mit demselben Querprofil aus 
gewalzten massiven Träger, welche in zwei, 95 Ctm. (ß" pr.) 
breiten, 4,4 Cmtr. (Va" pr.) starken, auf die Querflanschen 
derselben genieteten Gurtungsplatten bestehen. 
Die statische Berechnung gestaltet sich hiernach wie 
folgt. Angenommen ist 
a) als ruhende Last des 4,18 Mtr. (13' 2" pr.) langen 
Oberbaus einschliesslich der Schwellen und Schienen 
P- 
1.' Brücke 504 ft, oder , =21 ft p.l." Träger, 
b) als bewegte Last p. 1.' Brücke 0800 ft oder ^ 
= 283 & p. 1." Träger. 
c) als mechanische, von Mitte zu Mitte der Querver 
bindungen der Träger an den Enden reichende Weite 
(Stützweite) 12' = 144" pr. 
Man erhält mithin nach Gleichung (11) 
2 
“Mmax = (p + «) ** =(21 + 283V^ 4 = 787968 Pfd. Zoll. 
Wird d = 9200 ft p. □" gesetzt, so ist, da die Träger 
höhe lß l / 8 " pr. beträgt, nach Gleichung (33 a ) 
,v 7t/miu = 
s 
h 7o 
9200 
8 V, 
t 
und, wenn beide Werthe gleichgesetzt werden, nach Glei 
chung (34) 
t — 787968 • = 690 *M". 
o 716 
Das Trägheitsmoment des mittleren T'heiles des ge 
wählten Querschnitts (s. Fig. 14) beträgt, nach Abzug der 
zwei verticalen, zur Vernietung der Gurtungsplatten und 
der vier wagrechten, zum Anschluss der Querverbände 
nöthigen 3 / 4 " pr. weiten Nietlöcher 
512 — 53 — 22,5 = 4367* L¥" 
Rechnet man hierzu das Moment der beiden Gurtungs 
platten nach Gleichung (35), worin b — bi zu setzen ist, 
Vit • 5V« (Iß 1 /« 3 — 15'/4 a ) = 280" ‘Ai" 
so ergiebt sich das Trägheitsmoment des Gesammtquer- 
schnitts tf‘ = 4367a + 280 = 7l6 i / 2 t M“ welches mithin die 
nöthige Sicherheit gewährt. 
Die Gewichtsberechnung, welche sich mit den ver 
änderten Abmessungen ebenfalls ändert, ist der vorher 
gehenden ganz analog, nur kommen die vier, zu den Gur 
tungen der Träger nöthigen, Flacheisen noch hinzu. 
Statt der, in Fig. 14 u. 15 dargestellten, Lager der 
Träger mit zwei hölzernen Unterlagschwellen ist, bei Her 
stellung von Brücken der Venlo-Hamburger Bahn mit 
derselben Spannweite, auch die in Fig. 16 bis 18 dargestellte, 
einfachere direct e Auflagerung der Träger auf Unterlag- 
quadern zur Ausführung gekommen. Hierbei ist die in Fig. 17 
u. 18 dargestelltex gusseiserne Unterlagplatte mit einer 
ebenen, wegen der Durchbiegung der Träger nach der 
Oeffnung hin etwas abgeschrägten, Vertiefung zur Auf 
nahme der übrigens gleichen Träger versehen, mit einer 
0,35 Cmtr. (‘/i«" pr.) starken Bleiplatte unterlegt und 
durch zwei, je 3,3 Cmtr. ( 6 / 4 " pr.) starke, mit Blei ver 
gossene Steinschrauben, deren Unterlegscheiben zugleich 
zum Anpressen der unteren Trägerflanschen an die Unter 
lagplatte dienen, auf die Unterlagquader geschraubt. 
B. Balkenbrücken mit doppelten massiven Trägern 
(Zwillingsträgern). 
a) mit 4,39 Mtr. (14' pr.) lichter Weite. 
Die aufTaf. 1, in Fig. 19 bis 29 dargestellte Balken 
brücke überführt ein Geleise und die beiderseitigen Bankette 
auf 2 Zwillingsträgern und zwei hölzernen Unterzügen, 
welche sämmtlich auf einer 4,29 Mtr. (13' 8" pr.) langen, 
21 x 31 Cmtr. (8 x 12" pr.) starken Unterlagsclvwelle ruhen, 
die unter denselben bezw. in zwei gusseiserne Unterlag- 
platten (Fig. 26 u. 27) und in zwei gusseiserne Schwellen 
schuhe (Fig. 28 u. 29) eingelassen ist. Die I-förmigen 
Balken der Zwillingsträger sind an 10 Stellen durch 
doppelte, an den Enden rechtwinklig umgebogene und 
hier angenietete, 8 x 8 x 1,4 Cmtr. (3 x 3 x l / 2 “ pr.) 
starke Winkeleisen, an welche zugleich die Unterlags 
platten der dazwischenliegenden Fahrschienen genietet, 
diese letzteren aber mittels Hakenbolzen angeschraubt sind 
(s. Fig. 25), zu einem Träger vereinigt. Diese Zwillings 
träger erhalten durch je vier, in Abständen von 1,57 Mtr. 
(5' pr.) in ihrer Mitte und von 1,59 Mtr. (5' 1" pr.) an ihren 
Enden von einander entfernte, an den Enden umgebogene 
und daselbst angenietete T-Eisen und die auf dieselben 
genieteten, aus 6,5 x 1 Cmtr. (2 1 /2 x 3 /b" pr.) starkem 
Flacheisen bestehenden Diagonalen den nöthigen Horizon 
talverband. Zur Auflagerung der inneren und äusseren 
Bohlenstücke sind an die I-förmigen Balken 8x8x1 Cmtr. 
(3 x 3 x 3 /g" pr.) starke Winkeleisen und an diese, an deren 
Enden und in deren Mitte, wieder kurze Laschen genietet, 
an welche jene Bohlenstücke mittels Bolzen geschraubt sind. 
Unter den Muttern dieser Bolzen liegen 6,5 x 0,7 Cmtr. 
(2 Vs x 1 / i “ pr.) starke Flacheisen, womit wieder alle übri 
gen Bohlenstücke verschraubt sind. Die Verbindung der 
Zwillingsträger mit den bereits erwähnten, gusseisernen 
Unterlagsplatten ist der unter A,a beschriebenen ganz 
ähnlich und unterscheidet sich von derselben nur durch 
die Anwendung je zweier Hakenbolzen (s. Fig 24). 
Der statischen Berechnung zu Grunde liegen: 
a) die ruhende Last des 1,1 Mtr. (17' 2“ pr.) langen 
Oberbaus, einschliesslich des Bohlenbelags und der Schienen, 
554 
v. 544 tt> p. 1.' Brücke oder 7 . 0 = 23 ff. p. 1." Zwillingsträger, 
U . Yu 
b) eine bewegte Last von 6500 & p. 1.' pr. oder von 
= 271 ft p. 1." Zwillingsträger. 
c) eine mechanische, nahezu von Mitte zu Mitte der 
Unterlagschwellen reichende Weite (Stützweite) von 16' 
oder 192" pr., mithin beträgt nach Gleichung (11) 
“Mmax = (p + q) ** = ^23 + 271 j = 1354752 ft Zoll. 
Nach Gleichung (33 a ) ist, wenn s — 9200 'ä p □" und 
die Trägerhöhe 15Vs“ beträgt, 
. s . 9200 , 
und, wenn beide Werthe gleichgesetzt werden, nach Glei 
chung (13) 
7 5 /s 
t-- 
1354752- 920 * () = 1113,2*1/." 
Das Trägheitsmoment des gewählten Querschnittes 
(Profil der Burbacher Hütte N. 13°) von 396 Mm. Höhe, 
18 Mm. Stegstärke und 150 Mm. Flansch breite, s. Fig. 24. 
beträgt 618,5 *M.", mithin ist für den Zwillingsträger 
das Trägheitsmoment 
V = 2.618,5 = 1237 4M" pr. 
welches hinreichende Sicherheit gewährt. 
Nach vorstehend erläuterter, in Fig. 19—29 in allen 
ihren Theilen dargestellter, Anordnung ergiebt sich für 
preussisches Maass und Gewicht die folgende, zugleich die 
Abmessungen sämmtlieher Theile enthaltende
	        
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