Full text: Erste Abtheilung. Eiserne Brücken. Heft I (1,1)

18 
IT. Gusseisen. 
- 
29 
4 
Auflagerschuhe ä 139 Pfd 
— 
556 
Summa Gusseisen 
— 
— 
556 
III. Blei. 
30 
Blei zum Vergiessen von 8 Steinschrauben 
64 
31 
4 
Bleiplatten unter die Auflagerschuhe 7ie" stark, 15". x 22" 
... — o-Fuss 
9,17 
3,7 
34 
Summa Blei 
— 
— 
98 
IV. Holz. 
Cubik- 
fuss. 
Gew. per 
Cubik- 
fuas, 
32 
Bohlenbelag 6' breit, 2" dick, 23' 8" lang 
23,67 
40 
947 
33 
Bohlenbelag der Trottoirs 3' 8" breit, 2" dick, 23' 8" lang 
14,47 
40 
579 
ml 
Summa Holz 
38,14 
1526 
B. Blechbalkenbrücke mit Hauptträgern, Querträgern und 
Schwellen trägem. 
Die in Big. 10 bis 18 dargestellte Brücke über die 
Emscher in der Venlo-Hamburger Bahn mit 9,41 Mtr. 
(30' pr.) Spannweite überführt ein Geleise mittels zweier, 
2,67 Mtr. (8' 6" pr.) von einander entfernter Hauptträger, 
fünf, je 85 Cmtr. (32 1 / 2 " pr.) von einander entfernter Quer 
träger und je 2 Mtr. (6' pr.) von einander entfernter Längs 
träger, welche sämmtlich als Blechträger construirt sind 
und worin die letzteren, statt eines starken Bohlenbelags, je 
drei 25 x 25 Cmtr. (9 V2 x 972" pr.) starke Querschwellen 
mit einem Belage von je 4 Cmtr. (17a" pr.) starken Längs 
bohlen aufnehmen. Während die Haupt- und Querträger, 
sowie deren Anschlüsse den unter Tafel 2 B beschriebenen 
ähnlich construirt sind, schliessen sich die Schwellenträger, 
welche an den beiden Enden nur aus einem Stehblech und vier 
Winkeleisen bestehen,wie die Querträger, durch Ueberkröpfung 
an die letzteren an und sind in der Mitte sowohl mit be 
sonderen, 15 x 1 Cmtr. (6x s /s"pr.) starken Gurtungsplatten 
zur Vermehrung ihres Widerstandsmomentes, als auch unter 
der Mittelschwelle mit einfachen, je' 6,5 x 6,5 x 1,7 Cmtr. 
(272 x 272 x 5 / 0 " pr.) starken, oben und unten verkröpften 
Winkeleisen behufs YerticalVersteifung versehen. Die Haupt 
träger, welche an den Enden auch nur aus einem Stehblech 
und vier Winkeleisen bestehen, haben in ihrer Mitte eine ihrer 
grösseren Spannweite entsprechende Verstärkung ihrer Quer 
träger durch je zwei, 4,42 Mtr. (14' lQV pr.) lange und je 
19,5 x 1,3 Cmtr. (772 x 72" pr.) starke, 6,94 Mtr. (22' 
172" pr.) lange Gurtungsplatten sowie eine verticale Aus 
steifung durch je zwei, 8x8x1 Cmtr. (3 x 3 x 3 / s " pr.) 
starke, oben und unten verkröpfte Winkeleisen erhalten. Die 
je 3,48 Mtr. (11' 1" pr.) von den Enden entfernten Stösse der 
1.4 Cmtr. (72" pr.) starken Verticalplatten sind durch dop 
pelte, je 1 Cmtr. ( 3 /s" pr.) starke, 5,35 Cmtr. (2072" pr.) 
breite Laschen mit zusammen 6 Keihen versetzter, 2 Cmtr. 
( 3 / 4 " pr.) starker Nieten verbunden, während ihre sämmt- 
lichen Winkeleisen auf die Länge der Träger von 10,6 Mtr. 
(33' 10" pr.) durchlaufen. Der Anschluss des Horizontal 
verbandes erfolgt durch 15 Cmtr. (6" pr.) breite, 17 Cmtr. 
(672" pr.) lange, auf die horizontalen Winkelschenkel der 
unteren Gurtung genietete Platten, unter welche die 13 Cmtr. 
(47s" pr.) breiten, zugleich mit den Querträgern vernieteten 
Anschlussplattcn für die von unten mittels je zweier, 
2.4 Cmtr. (Vs" pr.) starker Niete sich anschliessenden, 
8 x 1,4 Cmtr. (3 x 7s" pr.) starken Zugbänder genietet 
sind. Die Auflagerung ist mittels 36 Cmtr. (14" pr.) 
breiter, 35 Cmtr. (21" pr.) langer, gusseiserner Unterlag- 
platten (s. Fig. 17 u. 18), welche die den vorstehenden Niet 
köpfen der Hauptträger entsprechenden Vertiefungen ent 
halten, und je dreier, 3,3 Cmtr. ( 6 / 4 " pr.) starker Stein 
schrauben bewirkt. 
Die statische, sowie die Gewichtsberechnung ist der 
jenigen der unter Taf. 2 B beschriebenen Brücke analog. 
Taf. 4. Schiefe Balkenbrücken mit Blech 
trägern. 
A. Schiefe Blechbalkenbrücke in der Curve. 
Die in der Linie Aachen-Welkenraedt der Ber- 
gisch-Märkischen Bahn *) erbaute, schiefe Brücke über den 
Fahrweg der um Aachen führenden Promenade, mit 6,75 
Mtr. (21,5'pr.) zur Bahnaxe parallelen Spannweite, überführt 
zwei Geleise und zwei aussenlfegende Bankette mittels 
zweier, in Fig. 1 bis 7 dargestellter, eingeleisiger Eisen- 
constructionen, an welche sich zwei schiefe Gewölbe über 
die beiden Fusswege jener Promenade anschliessen. Sie 
liegt gleichzeitig in einer Curve von 313,8 Mtr. (837s°pr.) 
Radius und in einer Steigung von 1: 80. Die im Mittel 
der mittleren Oefthung an die Bahnkurve gelegte Tangente 
bildet mit der Axe der jetzigen Strasse einen Schnitt 
winkel von 69° 27' und mit der Axe der, nach Beseitigung 
der Aachener Stadtmauern, zu corrigirenden Strasse einen 
Winkel von 62° 51'. Da das Alignement der letzteren erst 
nach Vollendung der erwähnten Eisenconstructionen fest 
gestellt wurde, so erhielten nur die Axen jener schiefen 
Gewölbe eine der neuen Strassenaxe parallele Lage, wäh 
rend die zur alten Strassenaxe parallelen Queraxen der 
Blechbrücken mit der Axe der corrigirten Strasse künftig 
einen AVinkel von 69° 27' — 62° 51' =6° 36' einschliessen 
werden: eine Irregularität, welche zur Annahme zweier, in 
den Stirnen ungleich starker, im Grundriss trapezförmige]’ 
Zwischenpfeiler führte. Da der zur Bahnaxe parallele Abstand 
der Auflager 7,53 Mtr. (24' pr.) beträgt, so bedingte die Stei 
gung eine Höhendifferenz der gegenüber befindlichen Lager 
24 
von ^ = 0,3' oder 3,6" pr., während die nothwendige 
Ueberhöhung des äusseren Schienenstranges iu der Curve 
6" betrug. Statt den Brückenträgern, wie dies gewöhnlich 
bei in starken Curven liegenden Brücken geschieht, eine hori 
zontale Lage zu geben und jene Höhendifferenz durch die An 
ordnung der, entweder in Querschwellen oder Schienenstühlen 
bestehenden Unterlage der Fahrschienen, s. Fig. 10 u. 11, 
herzustellen, wodurch bei dem Passiren eines Bahnzuges ein 
schräger Druck, für welchen die Träger der Brücke nicht 
berechnet sind, entsteht, wurde dieselbe durch die, in Fig. 5 
dargestellte, Ueberhöhung und Neigung der Träger 
sammt ihren Unterlagquadern selbst hergestellt. 
Unter der Voraussetzung, dass jeder die Brücke passirende 
Zug die, jener Ueberhöhung des äussern Schienenstranges 
entsprechende, Geschwindigkeit und Centrifugalkraft ent 
wickelt, wird aus der, dieser letzteren gleichen, Centripetal- 
kraft mit dem Gewichte des Zuges ein Normaldruck 
auf die Fahrbahnebene resultiren, welcher den Träger 
wänden, also den Schwerkräften parallel ist, worauf die 
statische Berechnung der Träger gestützt wurde. Selbst 
verständlich stehen, trotz dieser geneigten Lage der Brücke, 
die Geländerstäbe lothrecht. 
Was die Construction der beiden Brücken betrifft, 
so besteht jede derselben aus 2 Hauptträgern, an deren 
äusseren je 6 dreieckige Bankettconsolen angenietet sind, aus 
4 Querträgern, deren 2 mittlere normal zu den Haupt 
trägern und deren äussere parallel zu der schiefen Queraxe 
sind, und 6 Längsträgern. Die Verticalplatten sämmtlicher 
Träger bestehen aus Kesselblech, wovon nur diejenigen der 
Hauptträger z weimäl gestossen und mittels doppelter Laschen, 
6 Reihen zweischnittiger Nieten und 4 über die lothrechten 
*) Vgl. die Ueberdrueksblätter der Bergisch -Märkischen 
1 Eisenbahngesellschaft.
	        
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