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mit unten liegendem Halbzapfen, und mit Rollstuhl
an dem beweglichen Ende der Träger, mit Stell walzen
bei kleineren und, der Raumersparniss wegen, mit Stelzen
bei grösseren Spannweiten construirt worden.
DieFahrbahnen sind mit massiven, mit geglie
derten und mit theilweise massiven, theilweise gegliederten
Quer- und Längsträgern und diese theils mit parallelen,
theils mit annähernd nach der Form des Trägers von
gleichem Widerstande gekrümmten Gurtungen ausge
führt, die Diagonalen des Horizontalverbandes im ersteren
Falle meist unter den Querträgern angeordnet, im letzteren
Falle meist unter den niedrigeren Enden der Querträger
angeschlossen und durch wagrecht geschlitzte, gesäumte
Oeffnungen in deren mittleren, höheren Theilen durchge
steckt worden.
Unter die zeitgemässen Constructionen der Polygonal
träger gehören, nach dem Vorstehenden, vorzugsweise die
parabolischen, hyperbolischen und elliptischen
Träger mit zusammengeführten Gurten bei klei
neren und mit abgestumpften Enden bei grösse
ren Spannweiten mit den ihnen entsprechenden einfachen
oder mehrfachen Stabsystemen.
II. Statische Berechnung
1. Die Polygonalbalkenbrücken im All gemeinen.
Bezeichnet & M das Angriffsmoment und
w i¥ das Widerstandsmoment
des Trägers einer solchen Brücke, so erfordert dessen Con-
struction, dass das grösste Angrilfsmoment dem kleinsten
Widerstandsmomente höchstens gleich oder dass
1) a Mmax < w Mmin
sei und dass die grösste Vertikalscheerkraft dem kleinsten
Vertikal widerstand höchstens gleich oder dass
2) a Vmax < "Vinin
sei. Hierin bestehen a Afmax und a Fmax aus den Anthei-
len, welche die Verkehrslast v, das Trägergewicht t und
das Gewicht der Brückenbahn b bezw. zu dem grössten
Angriffsmoment und zu der grössten Vertikalscheerkraft
beitragen oder es ist das grösste Angriffsmoment
3) ... . “ilfmax — a Jf T max + a ilT t 4- a ilib
und die grösste Vertikalscheerkraft
4) . . . . a Fmax = a F v max + a Ft + a F v .
Die Verkehrsbelastung besteht bei Eisenbahnbrücken
und Strassenbrücken jederzeit aus ungleichen, ungleich
vertheilten Einzellasten, deren ungünstigste — in dem
zu berechnenden Trägertheile die relativ grösste Anspruch-
nahme hervorrufende — Laststellung zu ermitteln ist.
Sie kann nur annähe rungsweise als eine gleichförmige,
entweder stetig oder auf Knotenpunkte vertheilte, das Ei
gengewicht der Träger meist als eine gleichförmig ver
theilte, das Gewicht der Brückenbahn als eine entweder
auf Knotenpunkte oder stetig vertheilte Belastung in die
Rechnung eingeführt werden.
A. Bestimmung der grössten Angriffsmomente,
a. Innerhalb der Stützen gelegene Drehpunkte,
a) Ungleiche und ungleich vertheilte Lasten.
Analytische Behandlung. Bezeichnen P und Q
die links und rechts von einem beliebigen, durch den Trä
ger geführten Schnitte aß gelegenen Lasten,
p und q bezw. deren Abstände von der linken und der
rechten Stütze,
a und b die Abstände des zweckmässigsten Drehpunktes
D von hezw. der linken Stütze A und rechten
Stütze JS,
so ist, mit Bezug auf Textfigur 1, für einen zwischen
Fig. i.
den Stützen mit der Stützweite l liegenden Drehpunkt I)
ganz allgemein das reducirte Angriffsmoment
5) *M = P.2.b + Q-3.a.
P Q
Da hierin P~ und Q ~ die Beiträge sind, welche die links
und rechts von dem Schnitte gelegenen Lasten P und Q bezw.
zu dem rechten und linken Stützendrucke B und A liefern,
so ist das reducirte Angriffsmoment ungleicher
und ungleich vertheilter Lasten gleich der Summe
der Producte dieser partiellen Auflagerdrucke
in deren Abstände vom Drehpunkte.
Verschiebt man, um die dem Maximum des Angriffs
momentes entsprechende, ungünstigste Laststellung
zu finden, die Lasten P und Q, welche ihren gegenseitigen
Abstand nicht ändern, um dl nach rechts, so wächst p
um dl und nimmt q um dl ab, mithin erhält man durch
Differentiation der Gleichung 5
d. a M T) b n a
Je nachdem dieser Ausdruck, nach Einführung der
Zahlenwerthe, positiv oder negativ, also
6) Pb — Qa> 0
wird, müssen die Lasten bezw. nach rechts oder nach
links verschoben werden, um das Angriffsmoment bezw.
zu vermehren oder zu vermindern. Das Maximum
des Angriffsmomentes wird erhalten, wenn
d.h. wenn die Lasten der zu beiden Seiten des Dreh
punktes befindlichen Strecken diesen letzteren
proportional, also wenn die auf die Längeneinheit
vertheilten Lasten beider Strecken einander
gleich sind.
Wirkt auf diejenige Strecke EF=l des Trägers,
s. Textfigur 2, für welche die Lage des Schnittes g lei ch-
Fig. 2.
gültig ist, noch eine Last I' während sich links und
rechts von derselben bezw. die Lasten P und Q befinden,
so erscheint es zweifelhaft, ob T auf das linke oder auf
das rechte Auflager zu reduciren ist. Zerlegt man aber
die Last I in die Partiallasten
8) T-J- — B, und T*y = /S,
welche bezw. in den Punkten E und F mit den Abstän
den r und s von dem linken und rechten Stützpunkte wir
kend anzunehmen, also bei der Bildung des Angriffsmo
mentes bezw. auf das linke und rechte Auflager zu reduciren
sind, so ergiebt sich das reducirte Angriffsmoment
9) . . . »M = ?2-y^b-|-^+— a.
Das reducirte Angriffsmoment ist daher auch
hier gleich den Summen der Producte aller par
tiellen Stützendrucke in deren Abstände vom
Drehpunkte.
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